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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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... Sie wusste nicht einmal, auf welches Ziel sie sich zu-bewegten.
    „Bitte, sagen Sie mir, wohin Sie mich bringen."
    Sie stolperte, und das Messer schnitt durch den Baumwollstoff ihrer Bluse ins Fleisch. „Ich fühle mich ganz schwach. Ich brauche einen Moment."
    Als sie sich schwer gegen die Kühlerhaube des Wagens lehnte, entspannte sich der Mann ausreichend, um das Messer von ihrer Seite wegzuziehen.
    „Sie können sich im Wagen ausruhen."
    „Mir wird schlecht."
    Er stieß einen wütenden Laut aus und zog sie an den Haaren hoch. '
    Terences Faust schickte ihn einen Meter weiter auf den Boden. „Sie mag etwas von einer Hexe haben", meinte er gefährlich ruhig, „aber ich ertrage es nicht, wenn eine Frau misshandelt wird. Sieh, Honey, ich wollte dich nur nackt. Nichts Brutales."
    Gillian ließ ihren Beutel fallen und lief weg.
    „Das ist keine Frau für Sie." Terence warf dem Mann, aus dessen Mund Blut floss, ein Grinsen zu.
    „Mehr Glück beim nächsten Mal."
    Der Mann fluchte. Terence verstand genügend Arabisch, um es
    ungefähr einordnen zu können. Der Araber zog ein Messer, doch Ter- ence war bereit. Den Blick fest auf die Waffe gerichtet, hob er beide Hände und wich zurück.
    „Hören Sie, wenn Sie sie so unbedingt wollen, dann gehört sie Ihnen. Eine Frau ist wie die andere.
    Meine Meinung." Der Mann spuckte aus, und Terence beugte sich, um seinen Schuh
    abzuwischen. Mit einer 45er Automatik richtete er sich wieder auf. „Abdul, nicht wahr?" Das halb amüsierte Glänzen in seinem Blick wurde hart. „Um deine Freunde habe ich mich schon gekümmert.
    Und dir verpasse ich nur deswegen kein Loch in den Kopf, weil du deinem Boss von mir eine Botschaft überbringen sollst. Sag ihm, Ii Gatto wird ihm einen Besuch abstatten." Terence sah das schnelle Weiten der dunklen Augen und grinste. „Du kennst den Namen. Das ist gut. Und noch ein kleiner Rat: Bring deine Angelegenheiten in Ordnung. Viel Zeit hast du nicht mehr dazu."
    Er wartete, bis der Mann hinterm Steuer saß und weggefahren war, bevor er den Revolver senkte und zurück in das Halfter an seiner Wade steckte. Er wirbelte herum, als er Schritte hinter sich hörte.
    Gillian hatte diesen Blick schon einmal gesehen -
    als sie ihm erzählt hatte, dass Forrester ermordet worden war. Sie glaubte, sie hätte den Blick wieder gesehen, als ihr Kopf am Haar hochgerissen wurde.
    Aber selbst jetzt, obwohl sie ihn zum dritten Mal sah, zog eine Gänsehaut über ihren Körper.
    „Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du sollst in der Nähe von Menschen bleiben."
    „Ich ..." Sie hob ihren Beutel auf. Es würde lächerlich klingen, wenn sie sagte, sie war in der Nähe geblieben für den Fall, dass er Hilfe brauchte.
    „Ich wusste nicht, dass du eine Pistole hast."
    „Meinst du, ich kann deinen Bruder mit nettem Plaudern und einem charmanten Lächeln
    herausholen?"
    „Nein." Sie konnte jetzt seinem Blick begegnen.
    Sie hatte ihn nicht gemocht, aber wenigstens hatte sie den lebensmüden, etwas dreckigen Mann verstanden, den sie zuerst kennengelernt hatte. Den frechen und schlagfertigen Mann, mit dem sie gefrühstückt hatte, hatte sie etwas gemocht, doch auch verstanden. Aber diesen ... diesen Fremden mit dem harten Blick, in dem der Tod geschrieben stand, den verstand
    sie überhaupt nicht. „Hast du ... die anderen beiden Männer, hast du ..."
    „Sie getötet?" Er sprach es ganz einfach aus, während er ihren Arm nahm und sie zum Jeep zurückführte. Er hatte sowohl Angst als auch Abscheu in ihrem Blick bemerkt. „Nein, manchmal ist es besser, Menschen am Leben zu lassen. Viel habe ich übrigens aus ihnen nicht
    herausbekommen. Sie haben deinen Bruder und das Kind am Flughafen abgesetzt und sind dann zu dir geschickt worden. Sie wussten nicht, wo er gefangen gehalten wird."
    „Woher weißt du, dass sie die Wahrheit gesagt haben?"
    „Weil diese Burschen das Ende der
    Nahrungskette sind. Sie haben nicht genug Köpfchen, um zu lügen, vor allem wenn sie wissen, dass man kleine Stücke von ihrem Körper schneidet."
    Sie wurde wieder mutlos. „Wie sollen wir ihn bloß finden?"
    „Ich habe einige Hinweise. Und es heißt ich, nicht wir. Sobald ich ein sicheres Haus für dich finde, tauchst du unter."
    „Da irrst du dich." Vor dem Jeep blieb sie stehen.
    Ihr Gesicht war in Schweiß gebadet, aber es war nicht mehr blass.

    „Darüber reden wir später. Im Augenblick will ich einen Drink."
    „Und solange du für mich arbeitest, trinkst du mäßig."
    Er

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