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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kleidungsstücke in den Koffer warf, und nahm einen Schluck Bier. „Danke. Ich interessiere mich für ein Privatflugzeug, das den Flughafen von Cork vor zehn Tagen verlassen hat. Schnüffle etwas herum, ob du den Zielort ausfindig machen kannst. Wenn das nicht geht, dann stell fest, für wie viele Meilen sie Treibstoff getankt haben. Wichtig genug", fuhr er nach einer Pause fort, „aber nichts, wofür du irgendein Risiko eingehen sollst... Nein." Dieses Mal lachte er. „Hat nichts mit der IRA zu tun. Ist eher persönlich. Ich melde mich bei dir. Küsse Bridget von mir, aber lasse es auch dabei. Ich will nicht für das nächste Baby verantwortlich sein."
    Er legte auf und blickte auf die zerknüllten Sachen in seinem Koffer. „Gute Arbeit."
    „Und was sollte das alles ... Colin?"
    „Ich suche deinen Bruder."
    „Warum der Akzent und der falsche Name? Für mich klang es, als wäre der Mann dein Freund."
    „Das ist er." Terence ging hinüber, um die Sachen aus dem Bad zu- sammenzuräumen.
    „Wenn er dein Freund ist", beharrte Gillian und folgte ihm, „warum sagst du ihm nicht, wer du bist?"
    Terence blickte auf und sah sein eigenes Spiegelbild. Sein Gesicht, seine Augen. Warum erkannte er sich so oft selbst nicht? „Bei der Arbeit benutze ich meinen Namen nicht."
    „Du bist im Hotel als Terence O'Hara gemeldet."

    „Ich bin im Urlaub."
    „Wenn er dein Freund ist, warum lügst du ihn an?"
    Er packte sein Rasierzeug zusammen. „Vor einigen Jahren ist er in eine schlimme Situation geraten. Waffenschmuggel."
    „Das hast du mit der IRA gemeint?"
    „Weißt du, Doc, du stellst zu viele Fragen."
    „Ich vertraue dir so vieles an, ich frage."
    Er zog den Reißverschluss des Necessaires mit einer ungeduldigen Bewegung zu. „Ich hatte einen Auftrag, als er mir über den Weg gelaufen ist, und ich habe den Namen Colin Sweeney benutzt."
    „Er muss ein sehr guter Freund sein, wenn er einwilligt, dir einen solchen Gefallen zu tun, ohne Fragen zu stellen."
    Terence hatte sein Leben gerettet, doch daran wollte er nicht denken. Er hatte Leben gerettet, und er hatte Leben genommen. Auch daran wollte er jetzt nicht denken. „Stimmt. Können wir jetzt zu Ende packen und verschwinden, bevor uns jemand einen Besuch abstattet?"
    „Ich habe noch eine Frage."
    Er lachte auf. „Überrascht mich das?"
    „Wie war der Name, den du dem Mann vorhin genannt hast?"
    „Nur ein alter Spitzname aus Italien."
    „Warum hast du ihn ihm genannt?"
    „Weil ich wollte, dass der, der die Befehle erteilt, weiß, wer zu ihm kommt." Er stopfte den Rest seiner Sachen in den Koffer und ließ ihn zuschnappen.
    „Gehen wir."
    „Was bedeutet er?"

    Er ging zur Tür und öffnete sie, bevor er sich zu ihr umdrehte. Da war ein Ausdruck in seinen Augen, der sie erschreckte und faszinierte. „Katze. Einfach Katze."
    Oft hatte Terence sich vorgestellt, nach Hause zurückzukehren: Der verlorene Sohn wird gefeiert, Blaskapelle inbegriffen. Aber das war das theatralische Blut in ihm.

Nora Roberts
    Da waren seine Schwestern. Zu den
    merkwürdigsten Zeiten dachte er an sie. Sie waren jetzt erwachsene Frauen, doch er erinnerte sich an sie, wie er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Drei schrumpelige Kinder, in einem überraschenden Rutsch geboren, hinter der Glaswand des Säuglingszimmers. Von ihrer Geburt an bis zu dem Zeitpunkt, als er den Daumen auf dem Highway ausstreckte, waren sie zusammen herumgereist.
    Die O'Haras hatten nie den riesigen Erfolg, von dem sein Vater geträumt hatte, doch sie waren über die Runden gekommen. Das war ausschließlich das Verdienst seiner geschäftstüchtigen Mutter. Sie verstand sich auf den Trick, aus fünf Dollar zehn zu machen.
    Es war Molly gewesen, dessen war er sich sicher, die vor zwölf Jahren hundert Dollar in Fünfern und Zehnern in die Tasche seines Koffers gesteckt hatte.
    Sie hatte gewusst, dass er ging. Sie hatte nicht geweint oder gebettelt, sie hatte getan, was in ihrer Macht stand, um es ihm einfacher zu machen. Das war ihre Art.
    Aber Dad ... Terence schloss die Augen, als das Flugzeug in Turbulenzen geriet. Dad hatte ihm nie, würde ihm nie vergeben, nicht weil er ohne ein Wort gegangen war, sondern weil er gegangen war.
    Er hatte nie Terences Bedürfnis verstanden, etwas Eigenes zu machen, nach etwas anderem zu suchen als dem nächsten Publikum, dem nächsten Engagement.
    Einmal war Terence zurückgekommen. Mit
    zusammengebissenen Zähnen hatte Frank ihn eisig in der winzigen Garderobe, die er sich mit

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