Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Molly teilte, begrüßt. Terence hatte gewusst, durch seinen Besuch sah sein Vater seine Umgebung als das, was es war: ein düsterer Raum in einem
    zweitklassigen Club. „Ich habe dir gesagt, als du gegangen bist - es wartet kein gemästetes Kalb auf dich."
    „Ich habe keins erwartet." Aber er hatte etwas Verständnis erhofft. „Mom hat Geburtstag, und da dachte ich ... Ich wollte sie sehen." Und dich - aber er konnte es nicht sagen.
    „Und dann wieder fortrennen, damit sie noch mehr Tränen vergießen kann?"
    „Sie hat verstanden, warum ich gegangen bin."
    „Du hast ihr das Herz gebrochen." Und meins.
    „Du wirst sie nicht wieder verletzen. Entweder bist du ein Sohn für sie, oder du bist keiner."
    „Entweder der Sohn, wie du ihn haben willst, oder keiner", verbesserte Terence. „Dir war es doch immer egal, was ich brauche oder fühle oder was ich bin."
    „Du weißt nicht, was mir egal ist." Frank schluckte den Kloß aus Verbitterung und Scham herunter.
    „Das letzte Mal, als ich dich sah, hast du mir gesagt, was ich für dich getan habe, wäre nicht gut genug.

    Solche Worte vergisst ein Mann von seinem Sohn nicht."
    Er war damals dreiundzwanzig Jahre alt. Er hatte mit einer Hure in Bangkok geschlafen und hatte sich in Athen mit Ouzo volllaufen lassen, er hatte acht Stichwunden an der rechten Schulter von einem Mann, den er im Dienst für sein Land getötet hatte.
    Doch in diesem Moment fühlte er sich wie ein Kind, das ungerecht und ohne Anlass ausgescholten wird.
    „Ich vermute, das ist das Einzige von dem, was ich jemals gesagt habe und du wirklich gehört hast.
    Hier hat sich nichts verändert. Es wird sich auch nie ändern."
    „Du hast deinen Weg gewählt, Terence." Sein Sohn hatte keine Ahnung, dass Frank nichts mehr wollte, als die Arme auszubreiten und das zurückzunehmen, von dem er glaubte, es für immer verloren zu haben. Er hatte Angst, dass sich Terence nur abwenden würde. „Nun musst du das Beste daraus machen. Hab wenigstens dieses Mal den Anstand, deiner Mutter und deinen Schwestern Auf Wiedersehen zu sagen."
    Es war Frank gewesen, der sich abwandte - weil die Tränen ihm den Blick verschwimmen ließen.
    Terence war aus der Garderobe gegangen und nie zurückgekommen ...
    Jetzt öffnete Terence die Augen, um zu entdecken, dass Gil- lian ihn ruhig beobachtete. Sie trug auf seine Veranlassung hin eine schwarze
    Kurzhaarperücke. Aber sie hatte aufgehört, sich darüber zu beklagen - und über die Hornbrille und das langweilige dunkle Kleid. Es war ausgestopft, um sie älter und schlampig aussehen zu lassen. Nur Terence konnte nicht ganz vergessen, was sich darunter verbarg. Sonst aber würde niemand die Frau, die neben ihm saß, mit der attraktiven Dr.

Gillian Fitzpatrick verwechseln.
    „Probleme?"
    „Ich wollte dich gerade dasselbe fragen. Du brütest während des ganzen Fluges vor dich hin."
    Er zog eine Zigarette heraus und spielte mit ihr.
    „Ich weiß nicht, wovon du sprichst."
    „Ich spreche von der Tatsache, dass du mir den Kopf abreißen willst, wenn ich dich nur anzusprechen wage. Was ist also los?"
    „Mit mir ist alles in Ordnung", stieß er zwischen den Zähnen hervor. „Und nun halt den Mund."
    Gillian beherrschte sich und nippte an dem Weißwein, der ihr serviert worden war - mit einem mitleidigen Blick von der Stewardess, dachte sie widerwillig. „Natürlich stimmt etwas nicht. Und wenn es ein Problem gibt - ein Problem, über das ich besorgt sein sollte -, dann wäre ich dir sehr dankbar, wenn du es mir sagen würdest."
    Er trommelte mit einem Finger auf die Armstütze zwischen ihnen. „Bist du immer so ein Quälgeist?"
    „Wenn es wichtig ist. Menschenleben stehen auf dem Spiel, Leben, die alles für mich bedeuten. Wenn du wegen etwas besorgt bist, dann muss ich es wissen."
    „Es ist persönlich." In der Hoffnung, es dabei belassen zu können, drückte er seinen Sitz zurück und schloss die Augen.
    „Jetzt ist nichts persönlich. Wie man sich fühlt, beeinträchtigt die Leistung."
    Er öffnete ein Auge. „Du wärst die erste Frau, die sich beschwert, Schwester."
    Sie errötete, gab aber nicht auf. „Ich betrachte mich als deine Arbeitgeberin, und als die lehne ich es ab, dass du Geheimnisse vor mir hast."
    Er fluchte. „Ich war schon lange nicht mehr in den Staaten. Auch ich habe Erinnerungen, und sie sind meine private Angelegenheit."
    „Tut mir leid." Sie holte tief Luft. „Ich bin nicht mehr in der Lage, an etwas anderes als Flynn und Caitlin zu denken.

Weitere Kostenlose Bücher