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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Doktor?"
    „Sie zerstören es wirklich."
    Er wurde weicher, obwohl es für beide besser wäre, Abstand zu wahren. „Waren Sie schon einmal in Stonehenge?"
    „Ja." Sie lächelte, und ihre Hand entspannte sich in seiner.
    „Wenn Sie die Augen schließen und im Schatten eines Steines stehen, können Sie den Gesang hören. In Ägypten können Sie mit der Hand über den Stein einer Pyramide fahren und riechen das Blut der Sklaven und den Duft der Könige. Auf der Isle of Man gibt es Nixen mit Haaren wie Ihren."
    Er fasste in ihr Haar, das voll und seidig war. Er stellte sich vor, dass es seine Haut erhitzte mit einer Art von Feuer, wie es Zauberer hervorbringen, ohne Streichhölzer und Hilfsmittel.
    Sie konnte nichts tun, als ihn anzustarren. Obwohl seine Augen immer noch verborgen waren, klang seine Stimme weich, hypnotisch. Die Hand in ihrem Haar schien ihr ganzes Sein zu berühren, langsam, verführerisch. Der kleine Stachel des Begehrens, den sie heute früh gespürt hatte, wurde zu einer tiefen, drängenden Sehnsucht.
    Sie lehnte sich an ihn. Ihre Körper berührten sich.
    „Der Ausblick sollte es besser wert sein, Harry.
    Ich schwitze wie verrückt."
    Gillian riss sich zurück, als wäre sie mit der Hand in der Ladenkasse überrascht worden, während ein Ehepaar mittleren Alters sich die letzten Stufen hinaufschleppte.
    „Ein Haufen Steine." Die Frau nahm ihren Strohhut ab und befächelte sich damit ihr errötetes Gesicht. „Warum haben wir bloß den ganzen Weg nach Mexiko machen müssen, nur um auf einen Haufen alter Felssteine zu steigen?"

Der Zauber des Ortes verflog.
    „Junger Mann, könnten Sie ein Bild von meiner Frau und mir machen?"
    Terence nahm die Kamera des korpulenten Mannes. Es war das wenigste, was er tun konnte, nachdem die beiden ihn vor einem Fehler bewahrt hatten. Wenn er weiter seine Gedanken von der anliegen-Nora Roberts
    den Aufgabe weg- und zu romantischen
    Empfindungen hinwandern ließ, bekam er nie seine Rache und Gillian nicht ihre Familie.
    „Etwas näher zusammen", befahl er. Das Ehepaar lächelte breit und eingefroren, und er drückte auf den Auslöser.
    „Nett von Ihnen." Der Mann nahm die Kamera zurück. „Soll ich auch eins von Ihnen und der Lady machen?"
    „Warum riecht?" Eine typische Touristensituation.
    Er legte den Arm um Gillians Taille. Sie wurde steif wie ein Brett. „Lächeln, Ho- ney."
    Er war sich nicht sicher, aber er glaubte, eine für ihn wenig schmeichelhafte Bezeichnung zu hören.
    Sie stiegen wieder hinunter. „Bleiben Sie dicht neben mir." Von der Pyramide oben hatte Terence drei Männer gesehen, die gemeinsam zu den Ruinen kamen und sich dann trennten.
    Gillian biss die Zähne fest aufeinander und gehorchte, obwohl sie im Augenblick nichts lieber wollte, als größtmöglichen Abstand zwischen sie zu bringen. Es muss einfach die knallende Sonne sein, entschied sie, die mich so weich und schwindlig gemacht hat. Ganz sicher hatte es nichts mit echten Empfindungen zu tun. Hitzschlag, sagte sie sich.
    Hinzu kam die Tatsache, dass sie schon immer hochsensibel für Atmosphärisches war. Daraus ergab sich die plausible Antwort, warum sie ihn fast geküsst hatte, ihn tatsächlich küssen wollte.
    „Das ist nicht die beste Zeit für Tagträume." Er legte einen Arm um ihre Schulter und lenkte sie in den Innenhof des Palastes mit dem Namen Nonnenkloster.
    Der Platz gefiel Terence. Er war zu allen vier Seiten von verschachtelten Gängen und Räumen begrenzt, die genügend Deckung boten.
    „Es wird von Ihnen erwartet, dass Sie die kunstvollen Steinarbeiten bewundern."
    Gillian schluckte einen kleinen Ball der Angst hinunter. „In den aus Stein gehauenen Bögen und Fassaden erkennt man die klassische Maya-Architektur. Dieser Puuc-Stil zeigt sich in der Art der Steinbearbeitung."
    „Sehr gut", murmelte Terence. Er sah, wie einer der Männer in den Innenhof schlüpfte. Gut so, dachte Terence, sie suchen getrennt
    nach uns. Unerwartet drückte er Gillian gegen eine Säule und ließ die Hände ihren Körper hinabgleiten.
    „Was machen ..."
    „Ich mache gerade einen unzüchtigen Vorschlag", sagte er leise, ganz nah an ihrem Ohr.
    „Verstanden?"
    „Ja." Es war das Signal, doch sie war wie erstarrt.
    Sein Körper war hart und heiß, und aus Gründen, die sie nicht näher betrachten wollte, fühlte sie sich sicher.
    „Ein sehr unzüchtiger Vorschlag, Gillian. Es hat etwas mit dir und mir zu tun. Wir, beide nackt in einer riesigen Badewanne voll mit

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