Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass das bei dir anders sein könnte." Er schien nicht ein Mann tiefer Gefühle oder echter Empfindungen zu sein. Aber sie erinnerte sich an den Schmerz in seinem Blick, als sie über Forrester erzählt hatte. „Chicago, ist das eine besondere Stadt für dich?"
    „Ich habe da mit zwölf und wieder mit sechzehn gespielt."
    „Gespielt?"
    „Nichts." Er schüttelte den Kopf und versuchte sich zu entspannen. „Ich habe dort vor einigen Jahren ein paar Tage mit Charlie verbracht. Das Letzte, was ich von den Staaten gesehen habe, war der O'Hara-Flughafen."
    „Nun wird es das Erste sein, was du
    wiedersiehst." Sie hatte ein Magazin im Schoß, doch statt es zu öffnen, fuhr sie nur mit dem Daumen an den Rändern entlang. „Ich kenne von Amerika nur New York. Flynn hatte Caitlin vor zwei Jahren auf einen Besuch mitgebracht, nach dem Tod ihrer Mutter. Die beiden waren zwei verlassene Seelen.
    Wir haben uns das Empire State Building und das Rockefeiler Center angesehen und im Plaza Tee getrunken. Flynn hat ihr einen kleinen Aufziehhund von einem Straßenverkäufer gekauft. Sie hat jede Nacht mit dem Hund geschlafen." Die Emotion kam so schnell, dass sie nichts tun konnte, um sie zurückzuhalten. Sie presste beide Hände vor das Gesicht. „Und sie ist erst sechs."
    Seit einer Ewigkeit hatte er keine Frau mehr getröstet. „Sei unbesorgt." Seine Stimme war weich, als er den Arm um sie legte. „Sie werden ihr ganz bestimmt nichts tun. Sie brauchen doch die Mitarbeit deines Bruders."
    „Aber was fügen sie ihr innerlich zu? Welche Angst muss sie ausstehen? Die Dunkelheit ... sie hat Angst davor. Ob sie ihr Licht geben?"
    „Sicher tun sie das." Er strich ihr mit der Hand übers Haar, so wie seine Stimme über ihre Ängste strich. „Es geht ihr bestimmt gut, Gil- lian."
    Tränen standen ihr in den Augen. „Es tut mir leid.
    Das ist das Letzte, was ich will, mich zur Heulsuse machen."
    „Mach nur." Beruhigend streichelte er ihre Schulter. „Mir macht es nichts aus."
    „Wir holen sie raus, nicht wahr?"
    In diesem Spiel gab es keine Versprechungen. Er wusste das besser als die meisten. Doch sie blickte ihn jetzt mit überfließenden Augen und einem solchen verzweifelten Vertrauen an, dass er keine Wahl hatte. „Sicher. Hat Charlie dir nicht gesagt, ich sei der Beste?"
    „Das hat er." Sie stieß einen kleinen Seufzer aus.
    Die Selbstbeherrschung war wieder da, auch wenn sie sich nicht so fest im Griff hatte, wie ihr lieb wäre.
    Sie musste jetzt einfach an etwas anderes denken.

    „Erzähl mir von deiner Familie. Hast du Brüder?"
    „Nein." Er zog seinen Arm weg. „Schwestern."
    „Wie viele?"
    „Drei."
    „Das muss das Leben interessant gemacht haben."
    „Sie waren okay." Er verzog die Lippen, als er sich eine Zigarette anzündete. „Carrie war ein Biest."
    „Jede Familie hat eins", begann sie. Dann zündete es bei ihr, und sie richtete sich auf. „Carrie O'Hara?
    Carrie O'Hara ist deine Schwester? Ich habe ihre Filme gesehen. Sie ist wunderbar!"
    Der Stolz kam, tiefer, als er erwartet hatte. „Sie ist okay. Sie neigt zum Dramatischen."
    „Sie ist eine der schönsten Frauen, die ich je gesehen habe."
    „Und sie weiß es."
    „Dann ist Maddy O'Hara auch deine Schwester."
    Mehr als verblüfft, schüttelte Gillian den Kopf. „Ich habe sie vor einigen Monaten am Broadway gesehen. Sie ist sehr talentiert. Die Bühne erstrahlt einfach, wenn sie auftritt, und das Publikum rast vor Begeisterung."
    So war es immer, dachte Terence.
    „Und deine dritte Schwester?"
    „Alana züchtet Pferde in Virginia." Er drückte seine Zigarette aus.
    „Stimmt, ich habe etwas über sie gelesen. Sie hat kürzlich Dorian Crosby geheiratet, den Schriftsteller.
    In der Times war ein lobender Artikel über ihn.
    Natürlich, Drillinge. Deine Schwestern sind Drillinge."
    „Ich dachte, Wissenschaftler seien zu beschäftigt damit, die Übel der Welt zu verursachen oder zu heilen, als dass sie Klatschspalten lesen."
    Sie zog eine Braue hoch und entschied sich, nicht verärgert zu sein - zumindest bis ihre Neugier gestillt war. „Ich lebe nicht im wissenschaftlichen Elfenbeinturm. In dem Artikel stand, sie sind im Showbusiness groß geworden und im Land
    herumgezogen. Deine Eltern tun es immer noch. Ich kann mich nicht erinnern, dass du erwähnt worden bist."
    „Ich bin schon lange weg von ihnen."
    „Aber du bist mit ihnen herumgezogen?"
    Gefesselt von der Vorstellung, lächelte sie. „Hast du

Weitere Kostenlose Bücher