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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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die netten Worte? Willst du das?"
    Die Farbe wich ihr aus dem Gesicht, doch ihr Blick blieb fest. „Ich erwarte keine netten Worte von dir."
    „Das ist gut, weil ich keine habe." Er krallte die Finger in den Ausschnitt ihrer Bluse und zog sie näher. Sie zitterte. Gut. Ihre Angst machte es leichter. „Ein Streifzug für eine Nacht durchs Paradies ist nicht dein Stil, Doc."
    „Was heißt das schon? Du hast gesagt, du willst mich."
    „Ja, und vielleicht bereitet es mir ein prickelndes Vergnügen, dir zu zeigen, was das Leben so alles bietet. Aber du bist die anständige Brave, Sweetheart. Wenn ich je an ein Haus in einer netten Nachbarschaft denke, dann rufe ich dich an. In der Zwischenzeit bist du einfach nicht mein Typ. Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen."
    Es war, wie Terence beabsichtigt hatte, ein heftiger Schlag. Gillian wich zurück, drehte sich um und wollte in ihr Zimmer flüchten. Sie hörte, wie er sich ein Glas eingoss.
    Wie immer, dachte sie in einer plötzlich aufflammenden Wut. Ihr ganzes Leben lang hatte sie diese Art von beiläufiger Kritik ohne Gemurre angenommen. Sie war damit aufgewachsen, hatte es allmählich
    erwartet. Aber jetzt bin ich eine erwachsene Frau, dachte sie aufsässig, als sie sich wieder umdrehte.
    Es war an der Zeit, sich nicht mehr zu ducken und wegzugehen.
    Terence nippte an seinem warmen Whisky und stärkte sich für ihren Wutausbruch. Er hätte es vorgezogen, wenn sie einfach in ihr Zimmer gegangen wäre und die Tür zugeknallt hätte. Aber wenn sie es brauchte, dann sollte sie eben noch ihr Pulver verschießen. Er hob das Glas ein zweites Mal
    - und hustete.
    „Was zum Teufel machst du da?"

    Ruhig knöpfte sich Gillian weiter ihre Bluse auf.
    „Dir beweisen, dass du dich irrst."
    „Hör auf." Sie ließ die Bluse auf den Boden fallen, dann griff sie nach den Haken ihrer Hose.
    „Verdammt, Gillian. Zieh deine Bluse an und verschwinde."
    Sie trat aus ihrer Hose. „Nervös?"
    Ihr Bodystocking war schlicht weiß, ohne Spitze, ohne Kinkerlitzchen. Ihre Schenkel waren sehr lang.
    Trotz des Whiskys wurde ihm der Mund trocken wie Staub. „Ich bin nicht in der Stimmung für deine Experimente." Mit feuchten Händen suchte er nach einer Zigarette.
    „Eindeutig nervös." Sie warf ihr Haar zurück. Ein BH-Träger fiel ihr von der Schulter, als sie auf Terence zukam.
    „Du machst einen Fehler."
    „Wahrscheinlich." Sie stand vor ihm, und das letzte Licht des Tages fiel über ihr Haar und ihr Gesicht. „Aber es ist mein Fehler."
    Wenn er jemals etwas Schöneres gesehen hatte, so konnte er sich nicht daran erinnern. Wenn er je etwas fiebriger begehrt hatte, so hatte er es schon lange vergessen. Aber er wusste, er hatte noch nie mehr Angst vor jemandem gehabt als vor dieser entzückenden, halb nackten Frau mit Augen wie Jade und Haaren wie Feuer.
    „Ich werde dich nicht anrühren." Er hob sein Glas und leerte es auf einen Zug. Seine Hand zitterte. Es war alles, was sie brauchte, um ihr
    Selbstbewusstsein zu stärken.
    „Also gut, dann rühre ich dich an."
    Sie hatte keine Erfahrung, die sie führte. Sie verließ sich einfach auf ihren Instinkt und ihr Begehren.
    Ihre Hände waren sicherer als seine, als sie über seine Brust strich
    und ihm dabei fest in die Augen sah. Sie genoss das Gefühl seiner Muskeln, als sie über seine Schultern strich. Um seinen Mund erreichen zu können, musste sie sich auf die Zehenspitzen stellen. Ihre Lippen spielten weich und schmeichelnd über seine.
    Sie presste sich an ihn und fühlte das Hämmern seines Herzens.
    Er hielt seinen Körper versteift, als erwarte er ein Durchbrennen der Sicherung. Einmal ertappte er sich dabei, wie er nach ihr griff, aber er ließ die Hände wieder fallen. Er dachte, er kenne sie gut genug, um zu wissen, dass sie gedemütigt gehen würde, wenn er überhaupt nicht reagierte. Womit er nicht gerechnet hatte: Auch sie hatte allmählich gelernt, ihn zu verstehen.
    Ihre Lippen streiften über seine, und dabei knöpfte sie sein Hemd auf, sodass sie über seine Haut streichen konnte. Eine geschulte Verführerin hätte es nicht besser machen können.
    „Ich will dich, Terence." Mit den Lippen zog sie eine Spur von seinem Kinn hinunter zu seinem Hals.
    „Ich wollte dich von Anfang an, obwohl ich versucht habe, mich dagegen zu wehren." Sie schlang die Arme um seine Taille, ließ ihre Hände dann seinen Rücken hochgleiten. „Liebe mich."
    Er legte die Hände auf ihre Schultern, bevor sie ihn wieder küssen konnte.

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