04 - Wohin die Zeit uns treibt
verschwand in der Dusche. Sie würde nicht um ihn weinen. Nein, keine Träne würde sie vergeuden. Sie stellte die Dusche fast kochend ein. Das brauchte sie jetzt, um wieder warm zu werden, um seinen Duft von ihrer Haut zu waschen, seinen Geschmack aus ihrem Mund. Dann ginge es ihr wieder gut.
Und sie war doch eine Närrin. Ein Riesenidiot.
Gillian presste die Hände auf ihre Augen, während das Wasser über sie strömte. Verdammt sollten er und sie sein! Wer sonst als eine Närrin verliebte sich in einen Mann, der nichts zurückgeben konnte?
Der Vorhang wurde zurückgerissen. Gillian hob den Kopf und betrachtete Terence mit einem kühlen, desinteressierten Blick. Sie wollte verdammt sein, wenn sie ihn sehen ließ, wie verletzt sie war. „Ich bin im Augenblick beschäftigt."
„Lass uns etwas klarstellen. Nur weil ich heute Morgen kein Süßholz geraspelt habe, heißt das noch lange nicht, dass ich dich für jemanden halte, den ich auf der Straße aufgabeln kann."
Gillian griff nach der Seife und rieb sie in langsamen Kreisen über ihre Schulter. Er war also wütend. Auch das war befriedigend. „Ich glaube, es ist für mich viel besser, wenn ich einen Dreck darum gebe, was du denkst. Du lässt das Wasser auf den Boden fließen." Sie riss den Vorhang zurück - der noch nicht einmal ruhig hing, bevor er wieder aufgerissen wurde.
Sein Blick kochte vor Wut, doch seine Stimme war dazu zu ruhig. „Schlag nie eine Tür vor meiner Nase zu."
Merkwürdig, dass ihr jetzt zum Lachen zumute war. „Es ist keine Tür, leider, die wäre wirksamer.
Aber der Vorhang muss eben reichen." Sie zog ihn wieder zu. Terence riss ihn mit einem wütenden Ruck von der Stange. Während die kleinen Metallhaken an der Stange klirrten, warf sich Gillian das nasse Haar aus den Augen. „Wirklich, glänzend.
Wenn du damit fertig bist, deine Laune an einem unschuldigen Objekt auszulassen, kannst du gehen."
Er stieß den abgerissenen Vorhang zur Seite.
„Was zum Teufel willst du?"
„Im Augenblick mir in Ruhe das Haar waschen."
Absichtlich steckte sie den Kopf unter den Strahl.
Sie stieß einen kleinen Schrei aus, als sie zurückgerissen wurde. Er stand jetzt mit ihr in der Dusch-wanne, die Baumwollhose klebte an seinen Schenkeln. Das Wasser sprang von ihnen beiden ab auf die Kacheln.
„Ich habe keine Zeit für dieses Getue. Ich muss einen Job machen, wie du weißt. Reinigen wir die Atmosphäre, damit ich mich darauf konzentrieren kann."
„Gut. Die Atmosphäre ist klar." Sie klatschte die Seife zurück in den Halter.
„Es gibt nichts, wofür ich mich schuldig fühlen sollte." Er trat näher, und der Strahl traf seine Brust.
„Du hast dich mir selbst an den Hals geworfen."
Mit einer Hand schob Gillian das Haar aus dem Gesicht. Der Dampf stieg auf und füllte den Raum.
„Stimmt, das habe ich getan. Du hast wie ein Tiger gekämpft, aber ich habe dich aufs Kreuz gelegt." Sie stieß ihm gegen die Brust. „Mach dich lieber aus dem Staub, bevor ich dich wieder bezwinge."
„Du neunmalkluge kleine ..." Er machte eine Bewegung auf sie zu - da wurde die Luft aus ihm geschlagen, als ihre Faust Kontakt mit seinem Magen machte. Das Wasser prasselte auf sie beide nieder, und sie sahen sich gleichermaßen überrascht an. Ganz plötzlich brach Gillian in Lachen aus.
„Verdammt, was ist daran so lustig?"
„Nichts." Sie prustete. „Nichts, nur dass du wie ein verdammter Narr aussiehst und ich mich wie einer fühle." Immer noch lachend, hielt sie ihr Gesicht in den Wasserstrahl. „Troll dich schon, O'Hara, bevor ich ernstlich böse werde."
Für einen Moment hielt er sich gekrümmt, verblüfft, von ihr überrascht worden zu sein. Er machte Fehler. Dann, weil seine Wut verraucht war, legte er ihr eine Hand auf die Schulter und drehte sie wieder zu sich um. „Du hast einen verdammt harten Schlag, Doc."
Es mochte ihre Einbildungskraft oder
Wunschdenken sein, aber sie dachte, er sprach von mehr als ihrer Faust. „Danke für das Kompliment."
„Das Wasser ist viel zu heiß."
„Ich bin in der Stimmung danach."
Er berührte ihre Wange, fuhr mit dem Daumen über die kleinen Sommersprossen. Sie fragte sich, ob er wusste, dass er sich entschuldigte. „Soll ich dir den Rücken waschen?"
„Nein."
Er legte die Arme um sie. „Dann kannst du meinen waschen."
„Terence." In einer kleinen Defensivbewegung hob sie die Hände. „Das ist keine Antwort."
„Es ist die einzige, die ich habe." Er senkte den Kopf und streifte mit den Lippen
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