Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
sich gegenseitig.

8. KAPITEL
    war ein Fehler gewesen, bei ihr zu bleiben. Die Nacht bei ihr zu schlafen. Neben ihr morgens aufzuwachen. Terence kJ^s hatte gewusst, als sie in der Nacht umschlungen lagen, dass er bezahlen musste. Man musste immer für seine Fehler bezahlen.
    Das Problem war, es fühlte sich so verdammt gut an.
    Im Schlaf war Gillian so warm, so weich, so biegsam, wie sie in ihrer Leidenschaft gewesen war.
    Ihr Kopf lag an seine Schulter geschmiegt, als gehöre er dahin. Ihre Hand, in eine weiche Faust geballt, lag über seinem Herzen, als wenn ein Anspruch abgesteckt wäre. Er wünschte, es wäre so. Es besser zu wissen war nicht leicht. Aber es war eben so.
    Merkwürdig und unbehaglich war nur, dass das Verlangen nicht gestillt war. Er brauchte sie immer noch, er sehnte sich immer noch nach ihr, so heftig und verzehrend wie gestern Abend, als er sie zum ersten Mal berührt hatte.
    Er wollte sie an sich ziehen, sie langsam wecken, erotisch, und mit ihr zurückwirbeln in die Welt der wachen Sinne. Er wollte sie ganz nah an sich ziehen, ihr übers Haar streichen, sich von ruhiger Erregung erfüllen lassen und mit ihr durch den Morgen dösen.
    Er konnte beides nicht. Obwohl sich Terence nicht für nobel hielt, dachte er an Gillian. Er war ein Mann, der seinen Job machte, so wie er es gewählt hatte.
    Er lebte, wie er arbeitete, und kannte keine Fesseln, niemandem gegenüber. Gillian war eine Frau, für die Haus und Heim und Familie zuerst kam. Mit ihr verbanden sich weiße Holzzäune und Blumengärten.
    Jemand, der nie ein Zuhause hatte, der sich entschieden hatte, nie eines zu haben, konnte einer solchen Frau nur das Leben schwer machen.

    Aber es fühlte sich so gut an, wenn sie sich an ihn schmiegte.
    Er zog sich heftiger zurück, als er eigentlich wollte. Als sie sich bewegte und etwas murmelte, erhob er sich, um seine Jogginghose anzuziehen. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Gillian wach war und ihn beobachtete.
    „Schlaf noch etwas", sagte er. „Ich habe noch etwas zu erledigen."
    Gillian zog die Decke hoch und setzte sich auf. Sie war halb wach oder glaubte es zumindest. Vielleicht hatte sie geträumt, dass er ihr übers Haar gestreichelt hatte. „Ich komme mit."
    „Gut erzogene Ladies gehören da nicht hin, wohin ich gehe."
    Merkwürdig, wie schnell Kälte kommen konnte.
    Sie hatte halb träumend gelegen, warm und sicher.
    Nun war sie kalt und allein. Ihre Finger verkrallten sich in die Decke, doch ihre Stimme war ruhig. „Ich dachte, wir arbeiten zusammen, oder habe ich mich getäuscht?"
    „Wenn es passt, Sweetheart."
    „Wenn es wem passt?"
    „Mir." Er griff nach einer Zigarette, bevor er sich zu ihr umdrehte. Es war genau, wie er gedacht hatte.
    Sie sah jetzt viel zu schön aus mit ihrer blassen Haut, dem prächtigen Haar und den dunklen schweren Augen. „Du wärst im Weg."
    „Offensichtlich bin ich das schon." Sie kämpfte die Demütigung zurück, während sie die Decke zur Seite warf und aufsammelte, was sie von ihren Kleidungsstücken finden konnte. Sie presste sie an sich und sah Terence an. Ich sage, was ich zu sagen habe, versprach sie sich. Zu oft in der Vergangenheit hatte sie gefühlsmäßige Schläge mit gesenktem Kopf hingenommen. Nicht mehr.
    „Ich weiß nicht, wovor du Angst hast, O'Hara, außer vor dir und deinen eigenen Gefühlen, aber es besteht kein Grund, sich so zu verhalten."
    „Ich tue nur, was sein muss." Er zog an seiner Zigarette. Sie schmeckte bitter wie seine Gedanken.
    „Ich dusche jetzt. Wenn du Frühstück bestellst, für mich Kaffee."
    „Es ist in Ordnung zu bedauern, was geschehen ist. Das ist dein Recht." Sie würde nicht weinen. Das versprach sie sich. „Aber es ist nicht in Ordnung, deswegen grausam zu sein. Hast du gemeint, ich erwarte Schwüre ewiger Liebe? Glaubst du, du sollst auf die Knie fallen und mir erzählen, ich hätte dein Leben verändert? Ich bin nicht die Närrin, für die du mich hältst."
    „Ich habe dich nie für eine Närrin gehalten."
    „Das ist gut, weil ich keine bin." Es war befriedigend, stellte sie fest, sehr befriedigend, zurückzuschlagen. „Ich erwarte dieses Verhalten nicht von dir. Aber ich habe auch nicht erwartet, dass du mich behandelst, als hättest du mich gekauft und dafür bezahlt und könntest mich morgens in die Ecke werfen. Das habe ich nicht erwartet, Terence. Vielleicht hätte ich es erwarten müssen."
    Schnell ging sie hinüber in ihr Zimmer, warf ihre zerknüllten Sachen hin und

Weitere Kostenlose Bücher