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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fürchte, ein Mann von Ihrem Geschmack wird es bei uns karg finden. Aber Sie verstehen, wir sind eine militärische Organisation und suchen nicht den Komfort, sondern die Revolution."
    „Ich verstehe, obwohl ich für meinen Teil den Komfort vorziehe."
    Er führte Terence in einen kleinen Raum, dessen Wände mit hel-lern Holz ausgekleidet waren. Auf dem Boden lag ein Teppich, und die Einrichtung war ziemlich sparsam, aber geschmackvoll.
    „Wir haben selten Unterhaltung." Lächelnd zog Kendesa den Korken aus der Flasche. „Wenn der General erst breitere Unterstützung findet, wird sich das ändern." Er goss zwei Gläser Wein ein. „Ich gestehe, ich werde die angenehmen Dinge und den Komfort genießen, die damit verbunden sind."
    „Auf den Profit also", sagte Terence und hob sein Glas. „Weil Geld den größten Komfort bringt."
    „Sie sind ein interessanter Mann, Cabot."
    Kendesa nippte an seinem Wein. In der letzten Zeit hatte er sehr gründlich Cabots Hintergrund untersuchen lassen. Und die Informationen hatten ihm sehr zugesagt. So ein Mann mit seinen Verbindungen wäre für eine Übergangsperiode sehr nützlich, davon war er überzeugt.
    „Sie haben eine Stufe von Macht und Reichtum erreicht, von der die meisten Menschen nur träumen, und doch verlangt es Sie nach mehr."
    „Ich werde auch mehr haben", gab Terence zurück.
    „Das glaube ich. Sie werden verstehen, bevor ich Geschäfte mache, informiere ich mich genau über meinen Geschäftspartner."
    Wieder nippte Terence nur am Wein. „Das übliche Vorgehen."
    „In der Tat. Was mich fasziniert, Cabot, obwohl Sie so viel Macht erworben haben, sind Sie fast unbekannt geblieben."
    „Ich ziehe es vor, im Hintergrund zu agieren."

    „Klug. Es gibt einige, sogar in unserer Organisation, die den General für fehlende Zurückhaltung kritisieren. Lautlose Macht ist etwas Nützliches."
    „Der General ist politisch. Ich nicht." Terence trank wieder und fragte sich, worauf Kendesa hinauswollte.
    „Wir sind alle politisch, selbst wenn die Politik das Geld ist. Sie haben Interesse an Horizon ausgedrückt."
    „Das habe ich."
    „Darüber würde ich gern eingehender mit Ihnen sprechen. Sie sind am Profit aus Horizon interessiert, ich an der Macht."
    „Und der General?"
    Kendesa hob wieder sein Glas an den Mund. „Er ist an der Revolution interessiert."
    „Vielleicht könnte man mit einer Art von Partnerschaft alle drei Ziele erreichen."
    Kendesa musterte Terence, ohne ein Wort zu sprechen. Schließlich brach er das Schweigen
    „Vielleicht."
    Dumpf klopfte es an die Tür. „Der General ist fertig."
    Kendesa stellte sein Glas ab. „Ich werde Sie selbst zu ihm bringen."
    Gillian fühlte sich, als warte sie seit Tagen, obwohl es sich erst um eine Angelegenheit von Stunden handelte. Um sich abzulenken, dachte sie an ihr Gespräch mit Maddy und daran, dass sie Terence zurück in die Staaten bringen würde. Damit gab sie ihm das zurück, was auch er ihr zurückgeben wollte
    - die Familie. In wenigen Tagen war es so weit.

    Und was dann?
    Die Kanarischen Inseln, dachte sie und hätte fast laut gelacht. Was Terence wohl sagen würde, wenn er wüsste, dass sie ihm nicht von den Fersen weichen wollte, selbst wenn er beabsichtigte, sich die nächsten fünfzig Jahre vor der Welt zu verstecken.
    Sie würde ihn nicht mehr verlieren, nicht an Husad, nicht an den ISS oder an seine eigene Dickköpfigkeit. Wenn er in einer Hängematte leben wollte, dann würde es eine Hängematte für zwei sein.
    Nur um etwas zu tun zu haben, bestellte sie den Zimmerservice. Anschließend fragte sie sich, wie sie jetzt überhaupt etwas essen sollte. Sie wollte die Bestellung gerade wieder streichen lassen, als es klopfte.
    Die Erfahrung hatte sie Vorsicht gelehrt, obwohl sie bewacht wurde. Sie blickte durch den Türspion und sah einen uniformierten Kellner. Darauf öffnete sie und blickte lustlos auf das Tablett.
    „Stellen Sie es einfach dahin." Dabei machte sie eine entsprechende Handbewegung, weil sie sich nicht sicher war, ob er Englisch sprach. Aber eine Rechnung war eine Rechnung, in jeder Sprache.
    Gillian beugte sich vor, um zu unterschreiben.
    Sie fühlte den Stich in ihrem Arm und riss ihn zurück. Die Droge wirkte schnell, und Gillian schwankte, als sie noch nach dem Messer auf dem Tablett greifen wollte. Die Welt wurde grau, löste sich dann in Schwarz auf, bevor Gillian überhaupt irgendetwas denken konnte.

11. KAPITEL
    eneral Husad liebte auch schöne Dinge, trotz der Einfachheit

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