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040 - Die Monster aus der Geisterstadt

040 - Die Monster aus der Geisterstadt

Titel: 040 - Die Monster aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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über dem Tor, das mit einigen schnellen Strichen hingekritzelt war. »Hast du deiner Fantasie nicht etwas zu sehr die Zügel schießen lassen? Dieser Götze paßt überhaupt nicht in die Mythologie der Inkas.«
    Farmer schüttelte den Kopf.
    Astor sagte: »Das ist mir auch aufgefallen. Das Götzenbildnis über dem Tor hatte europäischen Charakter. Es könnte eine Teufelsdarstellung des Mittelalters sein. Vielleicht veranlaßte der Dämon …« Er sprach nicht weiter, weil er erkannte, daß er da seiner Meinung nach zu gewagte Spekulationen anstellte.
    Der Dämonenkiller aber hatte diesen Gedanken bereits aufgegriffen und spann ihn weiter. Ja, warum hätte der Dämon Aguilar, der von Europa in die Neue Welt gekommen war, von den Inkas nicht eine idealisierte Darstellung von sich anfertigen lassen sollen?
    »Ich habe auch noch die Fotos als Beweis«, erklärte Freytag.
    Er zog das Schutzpapier von den beiden Abzügen und überreichte sie Dorian, ohne selbst einen Blick darauf zu werfen: Er glaubte ja zu wissen, was darauf abgebildet war. Das eine Foto mußte zeigen, wie das Tentakelungeheuer aus dem leuchtenden Nebel hervorstieß; das andere, wie James Wood von den Tentakeln und dem Riesenschnabel traktiert wurde.
    »Wann willst du denn diese Fotos gemacht haben?« fragte Jeff Parker, der Dorian über die Schulter blickte, um die Abzüge betrachten zu können.
    »Na, eben«, antwortete Freytag fast empört. »Wieso? Sind Sie nichts geworden? Was stimmt denn damit nicht?«
    Dorian gab die beiden Farbfotos an ihn zurück.
    »Aber – das ist unmöglich!« rief Freytag fassungslos, als er die Fotos betrachtete. »Ich habe die Ungeheuer ganz deutlich gesehen, als ich den Auslöser gedrückt habe.«
    Auf beiden Fotos waren Ausschnitte von Steinreliefen zu sehen, die die typischen Bilddarstellungen der Inkas zeigten: irgendwelche kauernden Figuren.
    »Das ist unmöglich!« sagte Freytag wieder.
    »Wir werden sehen«, meinte der Dämonenkiller nur. »Führt uns zu dem Tor! Und haltet eure Waffen bereit! Diesmal werden wir uns nicht von irgendwelchen Ungeheuern überraschen lassen.«
    »Sollten wir nicht zuerst die Suche nach den beiden Verschollenen fortsetzen?« warf Sacheen schüchtern ein.
    »Das ist vorerst sinnlos«, sagte David Astor. »Wir sind schon seit Stunden durch dieses Labyrinth geirrt, ohne irgendwelche Hinweise auf die beiden zu finden, obwohl wir möglicherweise dicht bei ihnen waren. Vielleicht …«
    Der Missionar entriß Freytag die beiden Fotos.
    »Ja, das könnte tatsächlich ein Hinweis sein«, murmelte er dabei.
    »Wovon sprechen Sie?« wollte Jeff Parker wissen.
    »Vielleicht sind die Bilder Ausschnitte aus dem Plan des Labyrinths, in dem Coe und Rogard eingeschlossen sind.
    Wenn wir diese Reliefwand finden, finden wir vielleicht auch den Weg zu den Eingeschlossenen. Kommt mit!«
    Astor führte sie zu dem Gewölbe mit dem geheimnisvollen Tor. Sie näherten sich dem Zugang mit schußbereiten Waffen und zum Schlag erhobenen Macheten.
    Aber ihre Vorsicht war nicht nötig. Das Gewölbe war leer. Die beiden Fackeln erhellten es mit ihrem flackernden Schein, der auch in den Raum hinter dem Tor fiel. Es gab keine absolute Schwärze und auch keinen leuchtenden Nebel mehr.
    »Und hier sollen Ungeheuer gewesen sein?« fragte Parker ungläubig.
    Aber dann sahen sie die mumifizierte Leiche vom James Wood.
    David Astor entledigte sich wieder einmal seiner Kutte, um damit Woods Leichnam zu bedecken. Die Leiche bot einen schrecklichen Anblick. Dorian war sicher, daß Wood keinen Tropfen Blut mehr in sich hatte. Also mußte irgend etwas Wahres an dem Bericht von den Ungeheuern dran sein. Dorian hatte eigentlich keine Sekunde an ihrer Existenz gezweifelt. Nur – er wollte ihnen selbst einmal begegnen. Wo waren die Ungeheuer? Wohin verschwanden sie nach jeder Attacke wieder?
    Der Raum, in den sie kamen, war so groß wie das Gewölbe außerhalb des Tores. Es gab keinen sichtbaren zweiten Ausgang. Das Gewölbe unterschied sich aber ganz wesentlich von dem Vorraum. Alle Wände, die Decke und selbst der Boden waren mit Reliefs aus purem Gold geschmückt. Zwischen den Bilddarstellungen füllten Mosaike aus Edelsteinen und Halbedelsteinen die Lücken.
    »Wir haben den Schatz gefunden!« rief Freytag überschwenglich aus.
    Er lief wie ein Irrer durch den Raum, betastete die goldenen Reliefs der Wände und küßte in grenzenlosem Überschwang die Einlegearbeiten.
    »Gold! Gold!« rief er glucksend. »Die Wände bestehen aus

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