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040 - Die Monster aus der Geisterstadt

040 - Die Monster aus der Geisterstadt

Titel: 040 - Die Monster aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Unheimliches geht davon aus.«
    Astor wurde immer ganz kribbelig, wenn er Bezeichnungen wie »unheimlich«, »unerklärlich« und Ähnliches hörte. Es gab für alles natürliche Erklärungen. Die Wissenschaft wußte die Antworten. Tatsächlich? meldete sich da sein anderes Ich, mit dem er öfter Streitgespräche führte. Läßt sich auch der Glaube, zu dem du die Amazonasindianer bekehren möchtest, wissenschaftlich erklären? Als Gottsohn von den Toten auferstand, hat er wohl eine Wiederbelebungspille geschluckt …?
    Astor wischte all diese Gedanken weg. Man mußte das als Gleichnis sehen.
    Er kam als letzter in den Seitengang, den Freytag entdeckt hatte, und fand sich plötzlich in einem gewaltigen Gewölbe. Es war gut und gern zwanzigmal zwanzig Meter groß und bestimmt sieben Meter hoch, doch es war schmucklos wie alle anderen Räume dieses Labyrinths. Auffallend war nur das Tor. Es war riesig, oben abgerundet, reichte bis einen Meter unter die Decke und war links und rechts von goldenen Fackelhaltern flankiert, in denen Fackeln brannten. Also suchten die Inkas dieses Gewölbe öfter auf; zumindest war vor kurzem jemand hier gewesen, denn die Fackeln waren erst angebrannt. Über dem Tor war ein eigenartiges Relief, das einen der Inka-Kultur fremden Götzen zeigte, eine Abart des Teufels, der sich auf den Torbogen stützte, seine Flügel über die Wand ausbreitete und gewaltige Hörner hatte. Dieser steinerne Dämon wies keinerlei Parallelen zur Inka-Kultur auf. Er hatte europäischen Charakter und war dennoch fremdartig.
    Freytag fand, von diesem Götzen ging etwas Unheimliches aus. Astor spürte es nun auch. Ein Gefühl der Beklemmung befiel ihn. Einbildung? Oder warnten ihn seine Urinstinkte vor einer wirklichen Gefahr? Vielleicht ging diese unheimliche Bedrohung nicht von dem Götzenbild aus, sondern von dem Tor – oder von dem, was hinter dem Tor lag?
    »Farmer, fragen sie bei den Eingeschlossenen an, ob sie durch solch ein Tor gegangen sind«, trug Astor dem Reporter mit Bestsellerambitionen auf. »Vielleicht führt dieser Weg zu ihnen.«
    Während Farmer morste, sagte Freytag, der dem Tor am nächsten stand, zähneklappernd: »Diese Kälte geht mir bis ins Mark. Es ist eine unnatürliche Kälte, wie sie auch die schlafende Machu Picchu ausstrahlt.«
    Farmer hatte zu morsen aufgehört. Gleich darauf kam die Antwort in Form von Klopfzeichen. Der Reporter entschlüsselte sie.
    »Coe meint, daß sie von Mauern umschlossen sind und nichts über ihre Position aussagen können.«
    Astor hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Das Tor zog ihn magisch an. »Zieht euch in sichere Entfernung zurück!« befahl er den anderen. »Wer weiß, was passiert, wenn ich die Schwelle übertrete.«
    Der gläubige Missionar und nüchterne Wissenschaftler rechnete plötzlich mit übernatürlichen Ereignissen. Oder wie sonst sollte man die Warnung auslegen?
    Astor schritt langsam auf das Tor zu. Ihm war, als gerate die Finsternis dahinter in wallende Bewegung; er glaubte, eine rasend schnelle Bewegung wahrzunehmen. Und er spürte die Kälte. Sie drang nicht nur in seinen Körper, sondern griff auch mit eisigen Klauen nach seinem Geist.
    Jetzt hatte er das Tor erreicht. Noch ein Schritt, dann konnte er die Finsternis berühren – das absolute Nichts. Was für ein Unsinn , wollte er sich einreden. Schwärze und auch das absolute Nichts waren nicht körperlich.
    David Astor streckte eine Hand in das pulsierende Etwas – und zuckte mit einem Aufschrei zurück. Er wirbelte um seine Achse, torkelte wie blind gegen eine Wand und prallte zurück. Seine Arme pendelten, als hätte ihnen die Schwärze ein eigenes Leben verliehen. Und er schrie! Es klang nicht wie ein Schrei aus Qual, sondern mehr wie der Schrei eines Menschen, der plötzlich den Verstand verloren hatte. Aus seinem Mund sprudelten zusammenhanglose Worte.
    »Astor! Kommen Sie zu sich!«
    Farmer packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. Als das nichts half, schlug er ihn auf eine Wange; zuerst leicht, beim zweiten Mal steckte schon mehr Wucht hinter seinem Schlag.
    Astor schien überhaupt nichts zu spüren. Er stammelte weiterhin zusammenhangloses Zeug, dann sank er in sich zusammen, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand, starrte stupide ins Leere und verkündete blubbernd: »Sie werden – über uns kommen. Ich habe sie gesehen. Irgendwann kommen sie über uns.«
    »Wer? Was haben Sie gesehen?« fragte Freytag eindringlich.
    Da spürte er plötzlich in seinem

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