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040 - Die Monster aus der Geisterstadt

040 - Die Monster aus der Geisterstadt

Titel: 040 - Die Monster aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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erreichen? Vielleicht stand er aber mittels der Knotenschnur – auf irgendeine rätselhafte, unerklärliche Weise – mit Machu Picchu in Verbindung? Vielleicht sagte er ihr, sie sollte aushalten, die Schmerzen und Demütigungen hinnehmen, bis er sie befreite?
    Pesce kicherte. Du mußt dich beeilen, Hunter, denn bald geht Machu Picchu auf die Reise.
    Er hoffte aber doch insgeheim, daß er nicht bis zum äußersten würde gehen müssen. Er wollte den Schatz und wenn er ihn nicht bekam, sollte ihn niemand haben.
    Pesce stutzte plötzlich, als er zwischen den Bauwerken der Stadt eine schlanke Gestalt erblickte.
    »Professor Coe! Professor Rogard!« rief eine Mädchenstimme.
    Und das einige Male; zuerst verhalten, dann immer lauter, ungeduldiger, besorgt.
    Es war Sacheen. Pesce spürte plötzlich wieder den Striemen an der linken Wange, wo ihn Sacheens Peitsche getroffen hatte. Jetzt wäre eine günstige Gelegenheit, sich zu rächen. Aber nein, das andere war wichtiger. Wenn er erst das Geld hatte, dann konnte er Sacheen damit ködern. Dann war er reicher als Parker. Pesce war überzeugt, daß sie es ohnehin nur auf Parkers Geld abgesehen hatte und es insgeheim mit Hunter hielt. Wie sie ihn schon ansah! Würde ihm mit den Blicken glatt den Hosenlatz öffnen, wenn sie könnte. Klar war Sacheen käuflich. Wie alle Frauen. Und er würde sie sich kaufen. Wenn er sie erst fest in Händen hatte, dann würde er sie büßen lassen. Der Gedanke an das sadistische Vergnügen, das er sich mit ihr bereiten konnte, erregte ihn ungemein.
    Aber zuerst kam die harte Arbeit mit Machu Picchu, und so ganz ohne Reiz war auch das nicht.
    Die Lichter von Manoa versanken hinter ihm. Er schaltete wieder die Taschenlampe ein. Ihr Schein war nur ein dünner Strahl in der vollkommenen Schwärze des Dschungels. Aber er fand den Weg zum Fluß. Und er fand den Steg, von wo aus der dämonische Atahualpa seine blutleeren Opfer in den Fluß geworfen hatte.
    Plötzlich zuckte er zusammen. Aus dem Dschungel kamen Geräusche; nicht die der harmlosen Nachtschwärmer, die er aufgeschreckt hatte. Jemand schlich sich an. Jemand, der selbst nicht entdeckt werden wollte, näherte sich.
    Stimmen! Sie kamen näher.
    Pesce war froh, daß die Geräusche von Menschen und nicht von einem nächtlichen Räuber stammten, aber wieder nicht so froh, als daß er erleichtert war. Verfolgte ihn Hunter?
    Nein. Die Stimmen stammten von zwei Personen, die sich zwanglos miteinander unterhielten.
    »Hier muß es irgendwo sein, Abraham.«
    »Hat Machu Picchu das wirklich gesagt, Jimmy?«
    Rogard und Coe, die in der Stadt von Sacheen verzweifelt gesucht wurden. Pesce erkannte nun ihre Stimmen genau. Sie kamen geradewegs auf ihn zu.
    Pesce entsicherte die Pistole, wurde sich aber erst zu spät bewußt, daß die Taschenlampe immer noch eingeschaltet war.
    »Da, ein Licht!«
    »Ist dort wer?« ertönte Rogards Stimme. Er fragte ganz unbekümmert. »Vielleicht erwartet uns Machu Picchu bereits.«
    »Ich bin es, euer Freund Pesce! Kommt nur schön mit erhobenen Armen näher!«
    Er fing die beiden mit dem Schein seiner Taschenlampe ein. Als sie bis auf fünf Schritte herangekommen waren, ohne seiner Aufforderung, die Hände zu heben, nachgekommen zu sein, entdeckte er etwas in ihren Blicken, das ihn stutzig machte; er kam aber nicht sofort darauf, was es war.
    »Na, ihr beiden Nachtschwärmer«, sagte Pesce höhnisch, »was führt denn euch hierher?«
    »Machu Picchu hat uns gerufen«, antwortete Coe arglos. »Sie hat …«
    »Aber da ist ja Machu Picchu!« wurde er von seinem Kollegen Rogard unterbrochen. Mit strenger Miene fuhr er fort: »Haben Sie ihr etwas angetan, Pesce? Waren Sie es, der sie quälte?«
    »Aber, aber!« machte Pesce entrüstet.
    Er wußte plötzlich, was ihm an den beiden sofort aufgefallen war. Ihr irrer Blick. Sie waren geistesgestört. Der relativ kurze Aufenthalt in dem engen Verlies mußte sie um den Verstand gebracht haben.
    Pesce machte sich keine Vorwürfe. Er verleugnete nicht, daß er für ihren Zustand verantwortlich war, zumindest in weiterem Sinne, sondern beglückwünschte sich sogar noch dazu. Jetzt bestand keine Notwendigkeit mehr, sie abzuknallen. Sie konnten ihm nicht schaden.
    »Die Prinzessin hat uns erzählt, daß sie gequält wird«, sagte Rogard. »Sie will geweckt werden, aber nicht auf die falsche Art. Sind Sie sicher, Pesce, daß Sie sie auch richtig behandeln?«
    »Absolut«, meinte Pesce grinsend. »Machu Picchu hat sich mir anvertraut.

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