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040 - Die Monster aus der Geisterstadt

040 - Die Monster aus der Geisterstadt

Titel: 040 - Die Monster aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gemeint sind, steht für mich fest.«
    »Verstehst du jetzt, Hunter?« rief Freytag erregt, der nur darauf gewartet hatte, daß Astor eine Pause machte. »Bisher sind alle Prophezeiungen dieses Schicksalskalenders eingetroffen. Sollen wir denn warten, bis es auch uns an den Kragen geht?«
    Dorian sah ihn ernst an und sagte: »Wer weiß, ob wir unserer Bestimmung entgehen können.«
    Freytag schluckte. »Na, du machst mir Spaß, Hunter! Kannst du dich denn mit deinem Tod abfinden?«
    »Ich habe das Quipu«, erwiderte Dorian.
    »Ja, ja. Quipu ganz großer Zauber«, spottete Freytag. »Aber ich pfeife drauf! Ich will das Gold – und dann nichts wie fort.«
    »Sagt der Schicksalskalender nicht etwas über einen aus, der vor Goldgier wahnsinnig geworden ist?« erkundigte sich Dorian.
    Astor brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Ich bewundere Ihre Haltung, Hunter. Oder haben Sie den Kalender ebenfalls gedeutet? Es gibt einige Symbole, die andere Deutungen über unser Schicksal zulassen. Das heißt, daß der Tod für uns nicht unabwendbar ist. Wir könnten unter bestimmten Voraussetzungen unserem Schicksal entgehen.«
    »Das wußte ich schon, bevor Sie diesen Kalender deuteten, Astor«, erwiderte Dorian. »Mir war die Wichtigkeit des Quipus fast so klar wie Daponde. Aber ich wußte auch, daß etwas fehlte, das das Quipu ergänzte. Und das Fehlende sind diese Reliefs. Sie wollten mir noch etwas im Zusammenhang mit Machu Picchu zeigen, Astor.«
    »Natürlich. Da, sehen Sie! Diese Gestalt ist die Inka-Prinzessin. Sie ist in allen Teilen des Kalenders – vom sechzehnten bis zum zwanzigsten Jahrhundert – zu finden. Aber hier, im Monat April dieses Jahres, ist sie auf einmal mit zwei Körpern dargestellt.«
    »Glauben Sie, das soll symbolisieren, daß auch sie wahnsinnig geworden ist?« erkundigte sich Jeff Parker.
    »Nein«, erwiderte Astor. »Sie ist eine andere Doppelpersönlichkeit. Was für eine, habe ich noch nicht herausgefunden.«
    »Ich glaube, daß ich es weiß«, sagte Dorian. »Ja, ich glaube, daß wir den Saal der Träume wirklich gefunden haben. Wir stehen darin. Machu Picchu selbst sagte, daß der Weg zu ihr nur über diesen Raum führt.«
    »Wovon reden Sie, Hunter?«
    »Überlegen Sie mal! Die Doppelgestalt von Machu Picchu könnte doch auch bedeuten, daß sich ihre Persönlichkeit im Traume gespaltet hat. Ich meine das so: Während die eine Machu Picchu schläft, realisiert ihr anderes Ich die Träume.«
    »Das ist es!« rief Astor aus. »Machu Picchu muß schizophren sein, wenn auch nicht im herkömmlichen Sinn. Sie will schlafen, will andererseits aber auch aufwachen. Fragt sich nur, welche ihrer Persönlichkeiten das Gute und welche das Böse verkörpert.«
    »Will mir denn nicht endlich einer verraten, wovon ihr da faselt?« rief Freytag ärgerlich.
    »Es ist doch ganz einfach«, erklärte Jeff Parker. »Ich verstehe es zumindest so, daß Machu Picchu träumt – und daß ihre Träume Wirklichkeit werden. Hat sie Alpträume, dann entstehen die Ungeheuer, die schon Daponde, Wood und Geregaad getötet haben. Richtig?«
    »Exakt«, bestätigte Astor.
    »Mir wird nur eines nicht klar. Haben wir eine Möglichkeit, ihre Träume zu beeinflussen? Das müßten wir nämlich, wenn wir nicht wollen, daß sie wieder die Ungeheuer auf uns losläßt.«
    »Es gibt diese Möglichkeit«, sagte Dorian. »Das Quipu gibt sie uns. Aber wie wir die Knotenschnur handhaben müssen, weiß ich selbst noch nicht. Daponde muß die Wahrheit herausgefunden haben, aber er hat sein Wissen mit in den Tod genommen. Als er Machu Picchu wecken wollte, da sind die Ungeheuer aus ihren Alpträumen über ihn hergefallen. Er muß also von zwei Möglichkeiten die falsche gewählt haben. Und doch fleht Machu Picchu, daß wir sie wecken sollen – obwohl sie zu diesen Zeitpunkten bereits scheinbar wach ist. Was steckt hinter diesem Widerspruch?« Er spielte gedankenversunken mit den Knoten des Quipus. Wieder war die Versuchung groß, die Knoten einfach zu öffnen, alles was das Quipu enthielt, einfach zu löschen. Und er tat es.
    »Nein, Hunter!« schrie Astor. »Entknoten Sie das Quipu nicht! Das ist genau das, was Daponde getan hatte. Und es wurde ihm zum Verhängnis.«
    Elmar Freytag deutete plötzlich auf die eine Wand. Als die anderen der Richtung seiner Hand mit den Blicken folgten, war ihnen, als verformten sich die Reliefs.
    »Das hast du angerichtet, Hunter!« schrie Freytag.
    Er holte seinen Revolver hervor, zielte und feuerte. Die

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