040 - Die Monster aus der Geisterstadt
Detonation des Schusses zerriß ihnen fast das Trommelfell. Das Projektil prallte von der massiven Goldwand ab und surrte als Querschläger durch das Gewölbe.
»Nicht die Nerven verlieren, Freytag!« rief Dorian.
Die Bewegung der Reliefe breitete sich aus – immer weiter, bis alle Wände davon erfaßt wurden. Dann schoß aus der Decke ein krallenbewehrter Arm auf Parker zu.
Dorian hatte seine Machete gezogen und hieb die Klaue mit einem Schlag ab. Ein animalischer Schrei gellte durch das Gewölbe. Aus dem häßlichen Stumpf quollen Tropfen eines grünlichen Saftes. Blut. Grünes Blut!
Aus der einen Wand griff ein Tentakel nach ihnen. Freytag feuerte das Magazin darauf leer. Der Tentakel zuckte, rollte sich ein, verdorrte wie eine Pflanze in der Sonnenglut.
Der Boden unter ihren Füßen begann Wellen zu schlagen. Dorian stützte Astor, der beinahe hingefallen wäre. Jeff Parker schrie auf, als aus dem Boden ein sehniger Arm griff und ihn am Bein packte. Parker versuchte verzweifelt, sich zu befreien. Aber erst als ihm Freytag mit der Machete zu Hilfe kam und dem nachfolgenden Monster den Schädel spaltete, ließ die Hand Parkers Bein los.
Innerhalb weniger Sekunden war in dem Gewölbe die Hölle los. Dorian sah eine Riesenschlange mit einem Krokodilsschädel aus der Wand gleiten. Er schoß auf das Ungeheuer, aber die Kugel prallte von dem Schädelpanzer ab.
Parker und Freytag hatten bereits das Tor erreicht. Sie halfen Astor heraus, der gestürzt war, weil ein aus dem Boden auftauchendes Ungeheuer ihm die Beine unter dem Körper weggerissen hatte. Das Ungeheuer war menschenähnlich, doch von riesenhafter Größe – und es hatte einen gewaltigen messerscharfen Schnabel, mit dem es nach Dorian hackte. Der Dämonenkiller konnte sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen – zumindest vor dem Mörderschnabel, doch nicht vor dem Fangarm, der sich gleich darauf um seinen linken Arm schlang.
Dorian hörte das seufzende Geräusch, als sich die Saugnäpfe festsogen. Er reagierte sofort und schlug den Tentakel mit einem einzigen Hieb seiner Machete ab. Dann war er frei und stolperte durch das Tor aus dem Saal der Träume .
Die anderen hatten auf ihn gewartet. Als er sie erreichte, nahmen sie die Ungeheuer, die nun durch das Tor drängten, unter Beschuß. Es entstand eine Stockung, da die Scheusale alle gleichzeitig herausstürmen wollten. Das menschenähnliche Ding mit dem Riesenschnabel mußte sich kniend vorwärtsbewegen, um mit dem Schädel nicht gegen die Decke zu stoßen – zu solcher Größe hatte es sich ausgewachsen.
Hinter ihm flatterten raschelnd die Flügel von Riesenfledermäusen. Zwischen seinen Beinen hindurch schlängelte sich eine Schlange mit einem Krokodilskopf. Sie wurde von einer Salve getroffen und durch die Wucht der Projektile förmlich zerfetzt. Es zischte schaurig, als Blut und Fleischfetzen in die Flammen der Fackeln fielen.
Dorian und seine Gefährten zogen sich rückwärtsgehend aus dem Vorraum zurück. Ein Tentakel schlängelte sich durch das Tor, schnalzte wie eine Peitsche durch die Luft, strich um Haaresbreite an Freytags Gesicht vorbei. Einer Fledermaus war es gelungen, sich zwischen den übereinandergetürmten Körpern einen Weg zu bahnen. Mit schrillem Gekreische flatterte sie heran. Dorian schoß sie ab.
Ein kleines rattenähnliches Tier mit überdimensional großen Fangzähnen kam herangeschossen. Es war so flink, daß Parker es nicht treffen konnte, obwohl er mehrere Schüsse darauf abfeuerte. Es erreichte sie ungeschoren und verbiß sich in Freytags Bein.
Der Abenteurer brüllte vor Schmerz und versuchte, das Biest abzuschütteln, aber es verbiß sich nur noch fester.
Dorian packte das Tier am Rückenpelz und zerteilte es mit einem einzigen Schlag der Machete; er trennte den Schädel einfach vom Rumpf. Doch noch im Tode war es nur schwer von Freytags Bein wegzureißen.
Sie zogen sich immer weiter zurück und zwängten sich durch den schmalen Gang, der ins Labyrinth führte.
»Macht, daß ihr fortkommt!« befahl Dorian den anderen. »Ich bleibe hier und halte die Dämonenbrut auf.«
»Du bist wahnsinnig, Dorian!« rief Parker verzweifelt. »Die fressen dich mit Haut und Haaren auf!«
»Hau ab!« war alles, was der Dämonenkiller darauf zu sagen hatte.
Er feuerte das Magazin seiner Pistole auf die sich heranwälzende Masse von Ungeheuern leer. Ein quallenähnliches Wesen platzte förmlich, als es von einer Kugel getroffen wurde. Zwei auf allen vieren kriechende Gnome
Weitere Kostenlose Bücher