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0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jerry. Sie können eigentlich nur in der Vulkanisieranstalt sein. Wollen wir warten, bis sie wieder ’rauskommen?«
    »No. Wir bleiben ihnen auf den Fersen. Wir gehen auch in den Laden ’rein.«
    Ich machte kehrt und ging zu der finsteren Einfahrt zurück. Phil ging vor. Für einen Augenblick konnte ich nichts sehen, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Ich blieb nach wenigen Schritten stehen.
    Da merkte ich hinter mir plötzlich eine Bewegung. Ich wollte zur Seite springen, aber es war schon zu spät.
    Ich spürte den Lauf einer Pistole in meinem Kreuz, und gleichzeitig kam die scharfe Aufforderung:
    »Flossen hoch! Keine Bewegung, oder du hast ’ne Kugel im Kreuz!« Phil hatte nichts bemerkt. Er ging langsam weiter.
    Weiter hinten in der Vulkanisieranstalt ratterte eine Maschine los, sie machte einen Höllenkrach. Ein Schuß würde hier bestimmt ungehört verhallen.
    Ich nahm langsam die Hände hoch, da ich keine andere Wahl hatte, und spürte den widerlichen Atem eines Mannes im Nacken.
    ***
    Der Blonde sah sich aufmerksam in dem Lokal um und steuerte zielsicher an den Tisch neben dem Fenster, an dem ein Mann schon Platz genommen hatte.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen?« fragte der Blonde höflich, hatte aber die Hand schon auf der Stuhllehne liegen, bevor der ältere Mann eine Antwort geben konnte.
    Der blickte von der Speisenkarte auf, nickte und machte eine einladende Handbewegung. Dann vertiefte er sich wieder in das Studium der Karte.
    Der Blonde setzte sich dem älteren Mann, der eine Uniform trug, genau gegenüber.
    Der Kellner trat an den Tisch. »Was darf ich Ihnen bringen, Mr. Shilling?« fragte er den älteren Mann.
    »Das erste Gedeck, bitte«, gab der Uniformierte würdevoll zurück. Der Kellner sah den zweiten Gast an. »Bitte sehr?« fragte er.
    »Bringen Sie mir ’ne Tasse Oxtail und ein Steak. Aber mit viel Ketchup«, verlangte der Blonde.
    »Oxtail, Steak«, wiederholte der Kellner, machte eine schwungvolle Drehung und schritt zum Büfett. Die beiden Männer legten die Hände auf den Tisch und ließen ihre Blicke durch das Lokal wandern, in dem nur wenige Tische besetzt waren.
    Der Blonde räusperte sich. Er kramte in seiner Jackentasche und holte eine Packung Zigaretten heraus.
    »Das stört Sie doch nicht?« fragte er sein Gegenüber und klemmte sich eines der weißen Stäbchen in den rechten Mundwinkel.
    »Auf keinen Fall. Rauchen Sie nur. Mit dem Essen wird’s doch noch einige Zeit dauern.«
    Der Blonde schob die Packung über den Tisch und machte eine auffordernde Handbewegung dazu.
    »Nehmen Sie sich ruhig eine, wenn Sie die Sorte mögen. Sie scheinen den Laden hier ja zu kennen, was?«
    »Schönen Dank, aber vor dem Essen möchte ich nicht mehr rauchen. Das verdirbt mir den Appetit. Ja, ich verkehre hier häufig. Das heißt, jeden Mittag nehme ich hier mein Dinner. Man ißt sehr gut hier, und außerdem ist es nicht weit für mich.«
    »Sind Sie nicht in der Galerie beschäftigt?« erkundigte sich der Blonde vorsichtig und blies eine Rauchwolke zur Seite. »Ich meine, ich hätte Sie eben dort gesehen.«'
    »Stimmt, mein Herr. Ich bin bei Winegardens. Und von dort sind’s ja nur ein paar Schritte. Jetzt fällt mir auch wieder ein, daß ich Sie im großen Saal gesehen habe. Sie bewunderten gerade den Rubens.«
    Der Blonde blickte reichlich verständnislos, als er den Namen hörte, aber er fing sich schnell und sagte beiläufig: »Ja, ja, ganz hervorragend. Wie ist’s? Halten Sie bei einem Drink mit? Allein schmeckt mir so’n Zeug nie richtig«, meinte er dann vertraulich plump.
    »Vielen Dank. Einen kleinen würde ich schon mithalten, Mister…«, gab der Alte mit einem fragenden Unterton zurück.
    »Ich bin Fisher, Chas Fisher«, sagte der Blonde, winkte dem Kellner und bestellte die beiden Drinks.
    »Arbeiten Sie schon lange in der Galerie? Das muß doch ein ganz interessanter Job sein, nicht wahr?«
    »Ist es, Mr. Fisher. Die Arbeit macht mir viel Vergnügen. Ich habe mich schon immer für Kunst interessiert. Um ganz ehrlich zu sein, früher habe ich selbst gemalt.«
    »Tatsächlich?«
    Der Blonde gab sich beeindruckt und überlegte in der Zeit krampfhaft, wie er den Alten richtig zum Sprechen bringen konnte. Aber von Malerei verstand er wirklich nichts.
    »Ja, wirklich. Leider hatten meine Eltern nicht genug Geld, um mir ein Studium zu ermöglichen. Aber nachdem ich mir einige Dollar gespart hatte, bin ich zu einem Professor gegangen und habe Stunden genommen.

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