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0400 - Jenseits-Melodie

0400 - Jenseits-Melodie

Titel: 0400 - Jenseits-Melodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wahrgenommen wurde.
    Aibon lag auf der Lauer…
    Auch Franz Rille hatte das grüne Leuchten bemerkt, wollte seine Lehrtätigkeit stoppen, wurde aber von mir angefahren: »Lassen Sie es. Spielen Sie weiter!«
    Das heißt, ich spielte. Es wurde schwer, sich auf die Klaviatur und das Leuchten zu konzentrieren. Außerdem merkte ich, daß etwas über mich Gewalt erringen wollte. Ich verspürte einen Druck gegen das Innere des Kopfes. Natürlich mußte ich mich dagegen wehren.
    Das überstieg aber meine momentanen Kräfte, so daß das Klavierspiel darunter litt.
    Und dann hörte ich Sukos Warnung. »John, hinter dir! Weg von dem verdammten Klavier!«
    ***
    Was sich da zusammenbraute, wußte ich nicht. Eines war klar. Suko hatte nicht umsonst geschrien, und ich wuchtete meinen Körper nach rechts, denn auch mein Nebenmann schwebte in Gefahr. Ich hörte seinen erschreckten Ruf, dann knallte er zu Boden, ich fiel auf ihn und rollte mich sofort herum.
    Noch in der Bewegung erkannte ich die Gefahr.
    Über mir schwebte die Hand mit dem auf dem Gelenk wachsenden Kopf. Es war ein anderes Gesicht als das in der Leichenhalle. Dieser Mann besaß auch weniger Haare. Der Mund war weit geöffnet, und die darin zuckende Zunge schlug von oben nach unten wie ein Pendel.
    Das alles schockte mich nicht so sehr wie die Waffe, deren Griff von der Hand umklammert wurde. Es war ein Schwert mit einer relativ schmalen Klinge, doch an beiden Seiten scharf geschliffen.
    Jetzt wußte ich auch, wer die Leiche des Komponisten Hanco so zugerichtet hatte.
    Auch Franz Rille hatte die Erscheinung gesehen. Und er ließ seiner Angst freien Lauf. Sein Schrei erreichte meine Ohren. Ich mußte mich um ihn kümmern, weil ich versprochen hatte, behilflich zu sein. Wahrscheinlich wollte das Gebilde aus dem Jenseits etwas von mir und nicht von dem Produzenten. Aus diesem Grunde jagte ich mit langen Schritten quer durch das Studio und wäre fast noch gegen die Trennwand gerannt, hinter der ich Suko und den Kommissar sah.
    Baric zitterte und war leichenblaß. Suko hatte mir schon den Rücken zugedreht. Er würde mir zu Hilfe eilen.
    Zuvor kam die Hand mit dem Kopf und der verfluchten Mörderklinge. Und die war sehr schnell. Je mehr sie sich mir näherte, um so stärker reagierte mein Kreuz.
    Es baute plötzlich eine Gegenkraft auf. Ich sah mich eingehüllt in einen grünen Schein, den die Klinge nicht durchdringen konnte.
    Kurz vor dem Schein wischte sie in einem Halbkreis vorbei.
    Im gleichen Augenblick riß Suko die Tür auf. Er rief meinen Namen, sah, daß ich nicht verletzt war und kümmerte sich um den Produzenten, der auf Händen und Knien in Richtung Tür kroch, um zu verschwinden.
    Ich erwartete den zweiten Hieb, spürte einen kalten Hauch, der vor meinem Gesicht entlangstrich, und sah, wie das Schwert über dem Flügel nach unten fuhr.
    Diesmal war das Ziel unbeweglich. Jetzt traf auch die Klinge. Zuerst erwischte sie die Tasten. Von einer Seite zur anderen wurde die Waffe gezogen. Sie zerstörte die Klaviatur. Die einzelnen Tasten würden aus ihrem Verbund gerissen und in die Höhe geschleudert.
    Damit nicht genug, das Schwert hämmerte auch auf das Gehäuse des Flügels und zerstörte es mit drei Schlägen. Die reißenden Saiten erzeugten einen Höllenlärm.
    Suko und ich brauchten nicht einzugreifen, denn nach diesen Schlägen verschwand das Gebilde wieder.
    Ich atmete laut aus. Suko kam zu mir und nickte. »Mein lieber Schwan, das war knapp.«
    Ich hob die Schultern. »Damit mußte ich rechnen und habe es auch getan.«
    Das Kreuz leuchtete nicht mehr grün. Für mich ein Indiz dafür, daß Aibons Kraft sich zurückgezogen hatte.
    Aibon gegen Aibon!
    So mußte ich es nach diesen Vorfällen einfach sehen. Mein von Aibon manipulierter Talisman hatte es nicht zugelassen, daß ich erwischt wurde. Die Klinge war abgewehrt worden. Der Schutzschild hatte sie gebremst. Aber aus welch einem Grund war dies geschehen? Diese Fragen standen offen, und eigentlich konnte uns darauf nur eine Person eine Antwort geben.
    Diese geheimnisvolle Judith!
    Ich kannte ihren Namen, wußte aber nicht, wo sie lebte, wie sie mit Nachnamen hieß. Da mußte uns dieser Franz Rille noch einmal helfen. Er stand, zusammen mit dem Kommissar in der ersten Hälfte des Raumes. Von mir getrennt durch eine Glasscheibe. Die beiden redeten miteinander. Es sah komisch aus. Ich erkannte, wie sich ihre Lippen bewegten, aber verstehen konnte ich nichts.
    Suko kam zu mir. Er deutete in die Runde. »Da

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