Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wußte, daß ich dich nicht zwingen kann. Ich konnte nur hoffen, dich zu überzeugen. Ich werde dich in die Organstadt bringen, in der sich auch deine Gefährten befinden. Vielleicht könnt ihr zusammen etwas bewirken. Du mußt herausfinden, wer der MÄCHTIGE ist.
    Zamorra nickte. »Noch etwas«, sagte er. »Zwei Dinge. Vergiß nicht, meine Atmung wieder umzustellen, wenn du mich in die Stadt bringst. Und… kennst du Merlin?«
    Ich kenne seinen Namen und seine Funktion. Was ist mit Merlin?
    »Er ist ebenfalls hier. Gefangen, wie ich es hätte sein sollen. Und er hat seine Erinnerung verloren. Er weiß nicht mehr, wer er ist. Kannst du seine Erinnerung wecken?«
    Merlin ist nicht hier. Er ist auf der Welt Erde in Caermardhin.
    »Aber ich bin auch hier. Wir sind aus der Zukunft beide… alle… hierher geschleudert worden! Glaube mir! Er ist hier. Kannst du ihm helfen?«
    Merlin ist nicht hier. Er kann vieles. Doch er kann nicht an zwei Orten zugleich sein. Aber selbst wenn er es wäre, könnte ich nichts für ihn tun. Verschwundene Erinnerungen zurückzuholen, entzieht sich meiner Macht.
    Eine Hoffnung weniger…
    Und plötzlich verstand Zamorra, daß die Druiden ihnen nicht glaubten.
    Wenn nicht einmal Siebenauge akzeptieren wollte, daß Merlin hier war, obgleich er von sich aus herausgefunden hatte, daß Zamorra aus der Zukunft kam, dann… dann mußten sie sich bemühen, die Druiden von Merlins Echtheit zu überzeugen.
    Aber noch wichtiger war es, freizukommen und gegen den MÄCHTIGEN anzutreten. Zamorra war selbst gespannt darauf, ob es ihm überhaupt gelingen würde…
    Denn MÄCHTIGE waren starke Gegner…
    ***
    Boris Saranow und Su Ling hatten es geschafft, Caermardhin zu verlassen.
    Das große Portal war hinter ihnen zugefallen. Jetzt hasteten sie den Berghang hinunter. Su wehrte sich. Sie wollte Wang Lee nicht im Stich lassen. »Sie werden ihn umbringen. Ich muß ihm helfen!« protestierte sie immer wieder.
    Aber Boris Saranow zerrte sie mit sich. »Gegen diese Übermacht kannst du ihm nicht helfen, Mädchen«, stieß er hervor. »Entweder sie lassen ihn leben, oder er ist schon tot. Wir werden es erfahren. Und ich garantiere dir, daß wir ihn rächen werden, wenn sie ihn erschlagen haben.«
    »Glaubst du, daß mich das tröstet?« fauchte sie ihn an. »Ich habe ihn im Stich gelassen! Ich bin geflohen, als er mich brauchte! Ich war nicht bei ihm, als…«
    »Du kannst die Schuld getrost auf mich schieben«, brummte der Russe.
    »Ich habe ein breites Kreuz. Ich werde damit leben können. Jedenfalls haben sie weder dich noch mich umgebracht. Komm, weiter. Wir haben es fast geschafft.«
    Noch gab es hier keinen regulären Weg. Noch war hier oben nichts anderes als Wald und Unterholz. Obgleich Wang Lee diesen Wald in den letzten Monaten fast täglich durchkreuzt hatte, hatte er immer darauf geachtet, stets andere Pfade zu bahnen. So konnte sich kein erkennbarer Weg festtreten, der schnurgerade zu Merlins Burgtor geführt hätte.
    Aber sie waren schon an dem schweren Felsblock vorbei, der sich mitten im Wald aus dem Boden erhob und der der Zugang zur Mardhin-Grotte war, zu Merlins Schatzkammer der Erinnerungen. Es war nicht mehr weit bis zu dem regulären Waldweg, der dann sogar befahrbar war und zum Dorf Cwm Duad hinab führte.
    Doch ganz so sicher, daß sie es »fast geschafft« hatten, war der Russe gar nicht. Er wußte um die Beobachtungsmöglichkeiten der Umgebung von Caermardhin aus. Wer die Burg besetzte, mochte sich dieser Einrichtung bedienen, und dann konnten die Flüchtenden ihm überhaupt nicht mehr entkommen.
    Davor fürchtete sich Saranow…
    Er konnte nur hoffen, daß Sid Amos und Wang Lee die Skelett-Krieger lange genug beschäftigen würden – und sie vielleicht zurückschlugen…
    Erst einmal galt es, ins Dorf zu entkommen. Dann würde er darüber nachdenken, ob es sicherer war, ein Taxi zu ordern und sich so weit wie nur eben möglich abzusetzen, oder ob es reichte, den Verlauf der Ereignisse in einem Zimmer des einzigen Gasthauses abzuwarten.
    ***
    Merlin wurde in einen größeren Raum gebracht, der sich von allen anderen in der Organstadt unterschied. Er befand sich im größten Bauwerk der gesamten Stadt, und trickreich hatte man hier die Gesetzmäßigkeiten umgangen, nach denen die Räume innerhalb der Organhäuser nur eine bestimmte Größe haben konnten. Hier wurde mit stützenden Säulen gearbeitet, die verhinderten, daß die Decke des jeweiligen Raumes herunterkam.
    Auf dem Weg in

Weitere Kostenlose Bücher