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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lebewesen, Gegenstand oder sonst etwas darstellen. Und sie waren kaum zu töten. Meist gelang es nur, sie in die Flucht zu schlagen.
    Und noch etwas war bekannt: Sie schienen ausgesprochene Individualisten zu sein, von denen jeder nur seinen eigenen Nutzen sah und seinen eigenen Plänen nachging. Und doch verband sie alle eine Gemeinsamkeit: sie ließen sich nicht in ihrer »Heimat« aufspüren, und sie wollten die absolute, ungeteilte Macht über das Universum. Sie peinigten die Menschen, und sie traten sowohl gegen die DYNASTIE DER EWIGEN als auch gegen die Mächte der Hölle an, denen sie die Herrschaftsansprüche nicht gönnten.
    Und Gryf und auch Sara Moon hatten damals ausgesagt, daß die MÄCHTIGEN das System der Wunderwelten vernichteten und den Silbermond zu einer feindlichen, toten Welt werden ließen. Die MÄCHTIGEN, die über ihre Kreaturen, die Meeghs, auch Sara Moon magisch entarten ließen. Sara Moon arbeitete teilweise mit ihnen zusammen… was besonders pikant dadurch wurde, daß sie mittlerweile die ERHABENE der Dynastie geworden war.
    Aber das alles war für Zamorra jetzt nur graue Theorie. Er befand sich in der Vergangenheit, in einer Zeit, in der Sara Moon noch für das Gute arbeitete, falls sie überhaupt schon geboren worden war, und in der es auch die Meeghs noch gab.
    Aber Zamorra schien, als sei er gar nicht so weit von der Zeit entfernt, in der Sara Moon und Warren Clymer ihr bizarres Vernichtungsabenteuer auf dem Silbermond erlebten… hier schienen die Grundsteine bereits gelegt worden zu sein. Eine Tyrannei eines MÄCHTIGEN, Versklavung der hier lebenden Druiden… und Sara Moon hatte sie tot vorgefunden, sie alle, ihre Lebensbäume verdorrt und ihre Seelen zur unsichtbaren Knechtschaft gezwungen, aus der sie sie nur durch den Tod befreien konnte. Den endgültigen Tod, die Erlösung.
    Wenn das so war, dann war es sinnlos, noch etwas dagegen zu unternehmen.
    Es würde ein Zeitparadoxon hervorrufen, und das war das letzte, was Zamorra wollte. Es drängte ihn zwar, den MÄCHTIGEN eine Niederlage beizubringen, aber was geschehen war, war geschehen. Es ließ sich nicht mehr ändern.
    Die Welt würde zerbersten, das Universum aus den Fugen geraten.
    Diese Veränderungen wären viel zu schwerwiegend, als daß die Natur noch einen Ausgleich finden würde.
    Er setzte an, das Siebenauge klar zu machen, aber Siebenauge unterbrach ihn schroff.
    Du kommst aus einer Zukunft und kennst die Distanz nicht. Ich kenne sie auch nicht. Doch woher nimmst du das Recht zu behaupten, daß es ein Zeitparadoxon gäbe? Ist es nicht vielmehr so, daß du hier bist, um die Entwicklung zu verlangsamen? Wenn du den MÄCHTIGEN findest und ihn ausschaltest, haben die Druiden eine Chance, einen Ausweg zu finden. Ich ersehe aus deinen Äußerungen, daß das Schicksal der Wunderwelten besiegelt ist aus deiner Zeit. Damit hast du schon zu viele Andeutungen gemacht. Du bist somit zum Verkünder des Unheils geworden und zu einem, der mich innerlich krank machen wird. Doch ich sage dir, Fremder: Du kannst den Druiden die Chance geben, daß einige von ihnen den Untergang überleben, weil sie rechtzeitig entweichen. Und das ist auch wieder in meinem Sinne. Wirst du mir helfen?
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er dachte nach. Es mochte sein. Es war schon früher bei seinen Zeitreisen in die Vergangenheit so gewesen, daß er durch sein Eingreifen erst den Verlauf der Geschichte ermöglichte. Oder war sie vielleicht vorher ganz anders geschrieben gewesen, und durch sein Eingreifen hatte sich die Gegenwart mitverändert und sah jetzt so aus, wie er glaubte, daß sie immer gewesen war?
    Es bestand die Möglichkeit, daß es auch hier nicht anders sein würde.
    Vielleicht hatte Siebenauge recht. In diesem Fall mußte er einfach eingreifen.
    »Gib mir Bedenkzeit«, verlangte er.
    Nein. Entscheide dich hier und jetzt. Ja oder nein. Hilfst du mir nicht, sind alle zum Untergang verurteilt. Hilfst du mir, haben vielleicht einige eine Chance.
    Ja, vielleicht, dachte Zamorra. Und es war nicht einmal gesagt, daß er es schaffte, den MÄCHTIGEN ausfindig zu machen und ihn zu vertreiben oder zu töten. In diesem Fall würde sich überhaupt nichts ändern. Vielleicht war die Handlung auch so in sich gefestigt, daß er selbst bei allen Bemühungen nichts erreichen würde.
    Aber es bestand die Chance für einige wenige, wenn er es zumindest versuchte…
    »Ja«, sagte er. »Ich werde dich unterstützen, Siebenauge.«
    Dann ist es gut. Ich

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