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0400 - Todeszone Silbermond

0400 - Todeszone Silbermond

Titel: 0400 - Todeszone Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiß nicht, wer und was du bist. Siebenauge – so werde ich dich nennen.«
    Die Umstellung war nötig, du wärest sonst gestorben. Dich zu mir zu holen, war nötig, ich kann an der Oberfläche nicht leben. Zudem will ich nicht, daß sie mich entdecken. Sie wissen nichts von mir. Alles ist gelöscht. Das ist wichtig.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er starrte das siebenarmige und siebenäugige Kraken-Monster an.
    »Vielleicht solltest du weniger in Andeutungen reden. Erkläre dich. Was bist du, was willst du – und was willst du von mir?«
    Eine Weile geschah nichts. Der Krake bewegte sich langsam im Wasser.
    Es schien eine leichte Strömung zu herrschen.
    Dann endlich nahm Zamorra wieder seine telepathische Stimme wahr.
    Du bist fremd auf dem Silbermond. Du weißt nichts über diese Welt und ihre Bevölkerung. Meine Art war älter als die Druiden, und ich bin einer der letzten. Ich sehe, daß unsere Welt bedroht wird. Ich will die Bedrohung abwehren und den Feind zurückschlagen. Deshalb habe ich dafür gesorgt, daß der Feind nichts mehr von mir weiß. Selbst Druiden wissen kaum noch etwas von mir und meiner aussterbenden Art. Wir leben nebeneinander. Aber der Silbermond ist meine Heimat, meine Lebenswelt, und ich werde verhindern, daß das Böse ihn in seine Gewalt bringt. Dazu brauche ich Hilfe. Deshalb holte ich dich her. Du bist ein ungewöhnliches Wesen. Du bist kein Druide, aber du besitzt Para-Fähigkeiten.
    Sie sind sehr, sehr schwach. Vielleicht liegt es an der Unwirklichkeit, die dich einhüllt. Du bist hier, aber du gehörst nicht hierher. Du bist dein eigener Zeitschatten. Sage mir, aus welcher Zeit du hierhergekommen bist.
    Zamorra seufzte.
    »Aus deiner Zukunft«, sagte er. »Aber ich weiß nicht, wieviel Zeit zwischen uns liegt. Ich weiß nur, daß deine Bemühungen…«
    SCHWEIG darüber! hallte es in ihm auf. Sage mir nichts aus der Zukunft.
    Du könntest mich damit töten.
    Zamorra schluckte trocken. Er starrte das Krakenwesen an. Dann nickte er. »Vielleicht hast du recht«, sagte er. »Es würde dich in deinen Entscheidungen beeinflussen, nicht wahr?«
    Mehr als das. Das Wissen über Vorbestimmtes könnte mich lähmen, das zu tun, was ich tun muß. Du mußt mir helfen, den Feind zu schlagen.
    Der Feind ist bereits da, und er hat große Macht.
    »Wer sagt dir, daß ich dir helfen werde? Vielleicht bin ich ein Abgesandter dieser Macht, der dich einschüchtern soll.«
    Der Feind weiß nichts von mir. Alles ist gelöscht. Das gibt mir die Möglichkeit, im Geheimen gegen ihn zu arbeiten.
    »Aber dazu brauchst du mich.«
    Du bist ein Fremder und deshalb unvoreingenommen. Du hast bereits begonnen, dich zu wehren, sonst wärest du nicht hier.
    »Wenn ich helfen soll, brauche ich selbst Hilfe«, sagte Zamorra. Er wiederholte die Worte des Kraken Siebenauge: »Sonst wäre ich nicht hier.«
    Der Krake »schwieg«.
    »Da oben ist eine für mich feindlich gewordene Umwelt«, fuhr Zamorra fort. »Wenn ich dein Reich, wo immer es auch ist, wieder verlasse und dorthin gehe, woher du mich holtest, werden die Killergräser mich töten. Ich bin entwaffnet worden. Ich brauche selbst Hilfe.«
    Ich gebe sie dir. Mein Reich ist das Wasser dieser Welt. Glaubst du, du wärest noch an jenem Bach, wo ich dich fand? So, wie ich dich von dort holte, kann ich dich überall hin bringen, wo sich Wasser befindet. Auch dorthin, wo du bessere Möglichkeiten hast, etwas zu tun.
    »Warum tust du es nicht selbst, wenn du überall hin gelangst?«
    Weil es mir nicht gegeben ist, an der Oberfläche zu existieren. Ich kann andere verändern, daß sie mich besuchen können. Aber ich kann mich nicht selbst verändern.
    Zamorra nickte. »Und was, glaubst du, soll ich tun?«
    Der Feind ist überall. Seine Abgesandten geben sich nicht zu erkennen.
    Die Druiden sind versklavt, ohne es zu wissen. Die Herrschenden bereiten den Untergang vor, ohne es zu wissen. Einer unter ihnen beherrscht sie, weil er der MÄCHTIGE ist. Finde heraus, wer dieser MÄCHTIGE ist, und vernichte ihn.
    Zamorra horchte auf. Die telepathischen Eindrücke waren nicht mißzuverstehen.
    Ein MÄCHTIGER… einer jener geheimnisvollen Wesenheiten, von denen man nicht mehr wußte, als daß sie irgendwo in den Tiefen von Raum und Zeit existierten und in jeder beliebigen Gestalt erscheinen konnten. In einem Extremfall hatte Zamorra einmal erlebt, daß ein solcher MÄCHTIGER sich die »Gestalt« einer ganzen Dimension, einer Daseinsebene, gegeben hatte. Sie konnten

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