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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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muss in der Mulde seine Quelle gehabt haben. Vielleicht war es tatsächlich dieser Chip.«
    Er lag noch immer auf meiner Hand. In der Dunkelheit glänzte er in einem milchigen Weiß. Ich hatte auch das Gefühl, als wäre er heller geworden.
    Das konnte auch an der Dunkelheit hier liegen.
    Unsere gesamte Unterhaltung war im Flüsterton geführt worden.
    »John, wir erreichen hier nichts mehr. Ich würde vorschlagen, dass wir morgen früh noch einmal zurückkehren und gezielte Fragen stellen, was dieses Spiel betrifft. Einverstanden?«
    »Okay, dann komm.«
    Ich wollte gerade den Chip einstecken, als Bewegung in die Halbwüchsigen kam. Sie rollten sich alle herum und richteten sich auf.
    Ohne uns abgesprochen zu haben, handelten wir gleichzeitig und traten vom Fenster weg. Jetzt standen wir wieder im Finstern und warteten ab.
    Es war verrückt, aber mir kam der Vergleich mit Zombies in den Sinn, die von einer bösen Macht gesteuert wurden. So ähnlich reagierten die Schüler hier, als sie sich gleichzeitig hinsetzten.
    In dieser Haltung blieben sie, als warteten sie wie auf den nächsten Befehl.
    »Acron!« sagte einer.
    Dieses leise Flüstern wehte durch den Raum, verklang, wurde wiederholt und jetzt auch von den anderen Jungen vernommen, die sich sofort darauf einstellten.
    Der zweite sprach.
    »Acron.«
    Dann der dritte, der vierte, bis alle an der Reihe gewesen waren.
    Eine kurze Pause folgte. Bill und ich spürten genau, dass sich hier etwas verändert hatte. Es war der Pesthauch des Bösen oder einer fremden Magie, der uns hier entgegenwehte. Ich merkte die Gänsehaut auf meinem Rücken. Meine Gesichtsmuskeln waren gespannt, die Lippen lagen hart aufeinander, aber noch tat sich nichts.
    Ein Schrei folgte, der Bewegung in die hier versammelten Schüler brachte.
    Plötzlich schwangen sie sich in verschiedenen Richtungen aus ihren Betten und standen auf.
    »Das gibt es doch nicht!« hauchte Bill, dessen Hand sich seiner Waffe näherte.
    Ich legte meine Finger auf sein Gelenk. »Lass es sein, Bill. Noch ist nichts geschehen.«
    Aber es geschah etwas.
    Nicht bei den Schülern, sondern bei mir. Noch immer hielt ich die Hand offen und den Arm halb ausgestreckt. Der Chip lag nach wie vor auf meiner Handfläche.
    Und er strahlte plötzlich auf.
    Ein leicht bläulich schimmerndes Licht, wie wir es bereits im Wald gesehen und erlebt hatten. Auch hier im Raum verteilte es sich, dass es jeden Winkel erhellte und trotzdem nicht blendete, denn irgendwie schien dieses Licht aus hellen Schatten zu bestehen, eine andere Erklärung fiel mir dafür nicht ein. Ich verglich es mit dem Licht, das von den Sternen und Planeten abgegeben wurde.
    In seinem Schein wirkten die acht Schüler – Bobby eingeschlossen, der als einziger keinen Schlafanzug trug – wie bleiche Gestalten, die soeben gestorben, aber dann aus ihren Särgen gestiegen waren.
    Das Licht glitt über ihre Gestalten, gab ihnen ein unheimliches Aussehen, als wären sie von einem anderen Planeten auf unsere Welt gekommen, um hier das Leben der Menschen zu studieren.
    Sie hatten sich im Gang aufgestellt, der breit genug war, um zwei Halbkreise aus Körpern bilden zu können.
    Und sie starrten uns an.
    Wir schauten zurück, sahen in ihre Gesichter und erkannten die blassen Lippen mit dem bläulichen Schimmer, die sie wie auf Kommando öffneten.
    Im nächsten Augenblick sahen wir, mit wem wir es tatsächlich zu tun hatten.
    Vor uns standen Schüler, die zu gefährlichen Vampiren geworden waren!
    ***
    »O nein!«
    Es war Bill, der diesen Laut ausgestoßen hatte und dabei den Kopf schüttelte. »Das darf doch nicht wahr sein. Verdammt, John, sag mir, dass ich träume.«
    »Leider nein.«
    »Dann ist das echt?«
    Es war echt, das konnte auch ich erkennen. Ich hatte genug mit diesen verfluchten Blutsaugern zu tun gehabt, und nun wurde mir auch klar, weshalb dieser Bobby Belmont eine so große Furcht vor dem Kreuz seines Vaters gezeigt hatte.
    Vampire hassen das Kreuz! Sie wissen genau, dass sie dieser »Waffe« nichts entgegensetzen können.
    Auch diese hier…
    Noch taten sie nichts. Sie standen da, wurden von einem unnatürlichen Licht gebadet, das der Chip auf meiner Hand abstrahlte. Und sie starrten uns aus leb- und blicklosen Augen an, als wollten sie uns bis auf den Grund der Seele schauen.
    Ihre Gesichter hatten sich verändert. Bill Conolly sprach flüsternd das aus, was ich dachte und noch für mich behalten hatte. »Sieh dir ihre Gesichter an, John. Die sehen alt aus.

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