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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flurlichts auch die Beleuchtung in den einzelnen Schlafräumen ausgegangen war.
    Das bekamen wir bestätigt.
    Als Bill die Tür öffnete, sahen wir zwar über ihr an der Wand einen matten gelben Schein, ansonsten war der Raum in Finsternis gehüllt. Wir bewegten uns beide nur auf Zehenspitzen weiter. Ich war der Letzte und drückte die Tür vorsichtig ins Schloss.
    Etwas Unnormales entdeckten wir nicht. Es roch nach Schlafraum. Ein typischer Geruch, der wohl überall auf der Welt gleich ist.
    Drei Fenster gab es in dem Raum. Sie waren jeweils in vier Rechtecke unterteilt, wobei die oberen jeweils schräg standen, damit frische Luft hereinkam.
    An der Tür blieben wir stehen, aber außerhalb des Lichtscheins.
    Noch trauten wir uns nicht weiter und warteten ab, ob einer der Jungen unser Eindringen bemerkt hatte.
    Das schien nicht so zu sein. Niemand rührte sich. Die Jungen blieben ruhig in ihren Betten liegen. Manche von ihnen hatten die Lippen geöffnet, andere schnarchten.
    Bill schlich zu mir. »Als ob nichts gewesen wäre, liegen die hier und pennen. Die müssen ein verdammt gutes Gewissen haben. Ich jedenfalls hätte das nicht gekonnt.«
    »Die Jugend ist heutzutage abgebrühter.«
    Da nach unserem Eintreten einige Zeit vergangen war, hatten sich unsere Augen an die herrschenden Lichtverhältnisse gewöhnt.
    Dieser Schlafsaal gehörte tatsächlich noch zu denen, wie man sie von alten Fotos oder Beschreibungen her kannte. Zwischen den Betten führte ein Gang zu einem der Fenster.
    Einige Schüler hatten es besonders eilig mit dem Entkleiden gehabt. Ihre Sachen hatten sie kurzerhand in den Gang geschleudert, aber wir entdeckten nicht die Kutten.
    Sie mussten versteckt worden sein.
    Ich drehte Bill mein Gesicht zu. »Hast du auch eine Lampe dabei?«
    »Die gleiche wie du.«
    »Okay, teilen wir uns die Reihen. Du nimmst die rechte, ich die linke.«
    Bill hatte nichts dagegen. Obwohl unsere Lampen nur dünne Lichtstreifen abgaben, gingen wir kein Risiko ein. Wir schirmten mit der Hand das meiste Licht ab. Wir konnten gerade so noch etwas erkennen. Von unserem Eindringen schien niemand etwas bemerkt zu haben.
    Der gefilterte Schein glitt wie ein Hauch über die Bettlaken, wanderte immer höher und erfasste die Gesichter der schlafenden Jungen.
    Entspannte Züge, keine hassverzerrten Masken mehr. Nichts unterschied sie von den anderen Kindern.
    Ich entdeckte Wade, den Jungen, der keine Zeugen gebrauchen konnte. Auch er lag völlig entspannt in seinem Bett.
    Sogar ein Lächeln umspielte seine Lippen. Aus dem offenen Mund drang ruhig und gleichmäßig der Atem. Er hatte die Arme hochgenommen, sie dabei angewinkelt und die Hände neben den Kopf auf das Kissen gelegt.
    Wie gesagt, ein völlig normaler Junge.
    Ich ging weiter, erreichte das nächste Bett, es war das letzte in der Reihe. Auch hier entdeckte ich an dem schlafenden Jungen nichts Außergewöhnliches.
    Bill hatte sich in dem gleichen Tempo bewegt wie ich. Vor dem Fenster trafen wir zusammen. Ich warf einen Blick durch die Scheibe. Der Himmel war düster. Dicke Wolkenberge verdeckten die Gestirne. Ein roter Punkt segelte lautlos in großen Höhen dahin.
    Irgendein Flugzeug auf dem Flug nach London.
    »Das war wohl nichts«, bemerkte mein Freund.
    Ich konnte nicht widersprechen, wollte es aber nicht so recht glauben und schüttelte den Kopf. »Wie ist es möglich, dass die Halbwüchsigen einmal kleine Teufel sind und bald darauf wie Engel in den Betten liegen? Da stimmt einiges nicht.«
    »Sollen wir wieder verschwinden?« fragte mich der Reporter.
    »Und Acron?«
    »Ist ein Spiel, das hast du ja gehört.«
    »Aber ein verdammt teuflisches. Ich weiß nicht, Bill, irgendetwas stört mich daran. Ich würde mir gern das Spiel einmal näher ansehen.«
    »Ich auch, aber hast du es hier gesehen?«
    »Nein.«
    »Na bitte.«
    Mir fiel wieder mein Fund ein. Ich griff in die Tasche und holte den Chip hervor. Er war sehr flach und von mittlerer Größe, kein Mikrochip also.
    Auf dem Handteller ließ ich ihn liegen. Dabei bedeckte er ungefähr die Hälfte der Fläche.
    Bill blickte ebenfalls darauf. »Meinst du, dass er des Rätsels Lösung ist?«
    »Kann sein.«
    »Aber was ist das für ein Ding?«
    Ich stellte eine waghalsige Vermutung an. »Er könnte doch zu einem Spiel gehören. Es gibt diese elektronischen Spiele in Massen. Meinst du nicht auch?«
    »Ja, ja, nur sehe ich keinen Sinn darin.«
    »Ich auch noch nicht. Jedenfalls haben wir im Wald das Licht gesehen, und es

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