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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tatsächlich matter geworden, und mir kam eine Idee. Ich holte mein Kreuz hervor, legte beide Dinge dicht nebeneinander und verglich sie.
    Zuerst glaubte ich an eine Täuschung und wünschte sie mir sogar, aber es entsprach leider den Tatsachen, was ich sah. Nicht nur der Chip hatte sich verändert, die Farbe meines Kreuzes ebenfalls. Es war dunkler geworden, und mir kam automatisch der Gedanke, dass Kreuz und Chip ihre Magien untereinander ausgetauscht hatten. Mein Kreuz hatte die Energie, die der Chip nicht mehr haben wollte, aufgefangen.
    »Komisch«, sagte Bill. »Täusche ich mich, oder ist das Kreuz tatsächlich dunkler geworden?«
    »Es ist dunkler.«
    »Und wieso?«
    »Liegt auf der Hand. Es hat einen Teil der Chip-Energie aufgesaugt. Es muss von ihm beeinflusst worden sein, und ich frage mich, ob man diesen Chip als dämonisch einstufen kann.«
    »Und wenn?«
    Ich bekam einen trockenen Hals vor der Antwort. »Dann könnte es dem Chip unter Umständen gelingen, die Kräfte des Kreuzes zu manipulieren.«
    »Was für die Zukunft nichts Gutes bedeutet.«
    »Stimmt genau, Bill.«
    Während wir warteten, warf ich ab und zu einen Blick auf den Eingang des Internats. Die zu ihm hochführende Treppe wurde angestrahlt.
    Das Telefon summte.
    Sofort hob ich ab, presste den Hörer gegen mein Ohr und kam nicht dazu, mich zu melden, denn der Kollege von der Fahndung war schneller. »Genau zweiundzwanzig Minuten, Sinclair. Ist doch was.«
    »Klar. Habt ihr etwas herausgefunden?«
    »Ja und nein.«
    »Wieso?«
    »Der Begriff Acron ist bei uns nicht gespeichert worden. Es gibt wohl keinen Gesetzesbrecher, der sich dieses Namens bedient. Das mal vorweg. Aber wir haben nicht aufgegeben und weiter nachgeforscht. Einer der Kollegen, ein Science-Fiction-Fan, kam auf den Gedanken, dass Acron etwas mit dem Weltall und der Zukunft zu tun haben müsse, und in diese Richtung forschten wir weiter.«
    »Habt ihr ein Ergebnis?«
    »Kann sein, Sinclair. Acron ist, wie gesagt, ein Begriff aus der Science Fiction. Aber er ist noch mehr. Er ist gleichzeitig der geschützte Name eines Konzerns.«
    »Wie?«
    »Du kennst doch diese Multis, die sich mit Elektronik befassen. Dazu gehört Acron.«
    Ich hätte mich am liebsten selbst in den Hintern gebissen. Klar, jetzt wusste ich es auch. Acron musste der Name des bekannten Medienkonzerns sein, der tatsächlich wie eine Dolchspitze in den Elektronik-Markt hineingestoßen war.
    »Wisst ihr noch mehr?«
    »Sie können ja mal fragen, Sinclair.«
    »Stellt der Konzern auch Spiele her?«
    »Unter anderem.«
    »Danke, das wollte ich wissen. Ach so, eines noch. Wer hat sich an die Spitze gesetzt? Ich meine, wer führt ihn? Eine Einzelperson, ein Gremium oder…?«
    »Das wissen wir nicht. Du müsstest uns mehr Zeit geben, dann finden wir es heraus.«
    »Okay, versucht es. Ich rufe morgen noch einmal an.«
    Bill Conolly hatte von unserer Unterhaltung das meiste mitbekommen. Jetzt lachte er auf. »Klar, ich kenne Acron. Das ist ein Konzern. Aber verdammt, ich hätte ihn nie mit diesen Vorgängen in Verbindung gebracht. Wie man sich doch irren kann.« Er dachte einen Moment nach. »Vielleicht sind wir auch einer falschen Spur aufgesessen.«
    »Das glaube ich nicht. Als man mir sagte, dass das Spiel Lord Acron ebenfalls aus der Produktion dieses Konzerns stammt, war für mich alles klar. Da muss es einfach eine Verbindung geben, Bill.«
    »Die wir aufdecken müssen.«
    »Das auch.«
    »Und wobei wir uns mit diesem Konzern anlegen.«
    Ich hob die Schultern und verdrehte die Augen, bevor ich den Sitz zurückstellte.
    »Aber so etwas sind wir ja gewohnt«, erklärte mein Freund, der sich ebenfalls ausstreckte.
    Einschlafen konnten wir vorerst nicht. Der Fall lag über uns wie ein böser, gefährlicher Druck.
    ***
    Als mich die durch die Wagenfenster strömende Helligkeit weckte und ich die Augen aufschlug, hatte ich das Gefühl, nur wenige Minuten geschlafen zu haben.
    Ich fühlte mich wie gerädert. Meinem Freund Bill erging es nicht viel anders. Er erwachte Minuten nach mir, streckte sich und stöhnte, als hätte er mehrere Hiebe hintereinander eingesteckt.
    Auch ich merkte jetzt die Schläge, die man mir verpasst hatte.
    Blaue Flecken, Druckstellen, Muskeln, die schmerzten, wenn sie bewegt wurden; und der pelzige Geschmack im Mund sorgte nicht gerade dafür, dass wir uns an diesem Morgen wohl fühlten. Mir fehlte die obligatorische Dusche, doch auf sie musste ich leider verzichten.
    Weder Bill noch ich

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