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0401 - Das Vampir-Internat

0401 - Das Vampir-Internat

Titel: 0401 - Das Vampir-Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fast wie Greise.«
    Bill hatte zwar ein wenig übertrieben, im Prinzip jedoch kam er der Wahrheit ziemlich nahe.
    Mit den Kindern war eine Veränderung vorgegangen. Wir sahen nur die äußerliche, ich war fest davon überzeugt, dass sie sich auch innerlich gewandelt hatten.
    Vor uns standen junge Menschen, eingepackt in Schlafanzüge, aber mit Hass in den Augen, deren Pupillen vom blassbleichen Lichtschein nicht verschont geblieben waren und matt glänzten.
    Dabei war ihre natürliche Farbe von diesem fremden Licht überstrahlt worden, sodass alle gleich aussahen.
    »Vampire kann man durch geweihte Silberkugeln töten!« hauchte er. »Aber verdammt, John, bringst du es übers Herz, auf diese Jungen so einfach zu feuern?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht, ich habe auch selbst einen, John. Wenn ich daran denke, dass er sich in wenigen Jahren auch in dem Alter dieser Schüler befindet, wird mir ganz schlecht.« Der Reporter sprach mehr zu sich selbst. Er wollte sich einfach ablenken und dieses Grauen nicht wahrhaben.
    Auf Vampir-Kinder schießen! Mussten wir das wirklich? Ich wollte nicht darüber nachdenken. Abwarten war in diesem Falle immer besser, als voreilig zu handeln.
    Noch hatten sie sich kaum gerührt, aber sie blieben nicht mehr stehen. An ihrer Spitze hielt sich Peter Wade auf. Er war ihr Führer, auf ihn hörten sie, und sie sahen, wie er eine Hand hob, als Zeichen, sich in Bewegung zu setzen.
    Sie kamen. Langsam, erinnerten an Puppen, die sprechen konnten.
    Immer wieder flüsterten sie dieses eine Wort. »Acron! Acron! Acron!«
    Dieser Begriff war für die Kinder eine Motivation. Acron hatte ihren Geist überspült und Besitz von ihnen ergriffen. Ein jeder von ihnen ballte die Hände zu Fäusten, und sie stießen uns, während sie ständig dieses eine Wort wiederholten, ihre Arme entgegen.
    Acron war das Grauen, Acron war Gewalt, Acron leitete sie und wollte den Schrecken bringen.
    »John«, sagte Bill neben mir. »Allmählich müssten wir etwas unternehmen. Findest du nicht auch?«
    »Ja.«
    »Was machst du?«
    Er schielte mich an und sah, dass ich unter mein Hemd griff und das Kreuz hervorholte. Ich streifte mir die Kette über den Kopf.
    Noch hatten die Schüler das Kreuz nicht gesehen, aber eine Sekunde später schon wurde es ihnen präsentiert.
    Es stach aus meiner Faust hervor und sollte auf diese acht Veränderten so wirken wie ein Stoppschild auf den heranfahrenden Autofahrer.
    Der Chip lag in meiner anderen Hand, die ich geschlossen hatte, aber er strahlte trotzdem hindurch, sodass sich das weiße Licht nicht veränderte.
    In diesen Strahl brachte ich meine Rechte und damit auch das geweihte Silberkreuz.
    Und dann geschah etwas Großartiges!
    Plötzlich vergrößerte sich mein Kreuz auf eine Art und Weise, die Bill und mich in Erstaunen versetzte. Noch nie hatte ich es so gewaltig gesehen, und es war auch nicht das eigentliche Kreuz, das sich so vergrößert hatte, sondern sein Schatten.
    Er war in diesen unheimlichen Lichtstrahl hineingeraten. Die Perspektiven verschoben sich, und der Schatten fiel den acht Schülern entgegen. Er zeichnete sich sogar auf ihren Körpern ab.
    Schatten können nicht drücken. Man kann sie nicht auf der Haut spüren, normalerweise jedenfalls.
    Hier war es anders.
    Das Licht wurde von dem Schatten meines Kreuzes regelrecht aufgesaugt, und die Schüler merkten, dass ihre Kraft, auf die sie alles gesetzt hatten, allmählich zurückfloss.
    Sie veränderten sich.
    Dabei wussten sie nicht, was mit ihnen geschah. Sie kamen mir vor wie Wesen, die jeglichen Halt und auch den Bezug zur Gegenwart verloren hatten.
    Die ersten drehten sich auf der Stelle, stießen gegen ihre Mitschüler, trieben diese zur Seite. Bobby Belmont war es, der als Erster in ein Bett kippte und die Beine in die Höhe schleuderte. Dabei wimmerte er, als hätte man ihn geschlagen.
    Den anderen erging es nicht besser. Es war der große Schatten meines Kreuzes, der die Bösartigkeit aus ihren Körpern saugte, sodass sie nicht mehr daran dachten, was sie eigentlich waren.
    Vampire!
    Sie fielen, wo sie standen. Noch zwei weitere hatten das Glück, in die Betten zu fallen.
    Peter Wade wurde nicht verschont. Ich sah, wie er versuchte, einen Schritt auf mich zuzugehen, doch er schaffte es nicht mehr.
    Das Böse wurde aus seinem Körper getrieben. Da er mir am nächsten stand und noch etwas Restlicht über dem Raum lag, konnte ich sein Gesicht erkennen.
    Der Mund stand offen. Nur entdeckte ich keine Vampirzähne

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