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0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

Titel: 0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gegenteil nicht beweisen. Als Potter auf dem Schrottplatz war, war Locksmith nicht in seinem Büro. Das steht fest. Auch Potter wurde in dieser Angelegenheit befragt. Aber sein Dauerschweigen war auch durch diese Frage nicht zu durchbrechen. Obwohl bei uns der Verdacht bestand, dass Potter und Locksmith zusammengearbeitet haben, konnten wir es nicht beweisen. Wir mussten Locksmith laufen lassen.«
    »Wir werden ihn überprüfen«, meinte Phil.
    Wir verließen die Bar.
    »Zwei dicke Hunde am frühen Morgen«, sagte Phil, als wir auf der Straße um den weinroten Cadillac mit der New Yorker Nummer herumgingen und ihn uns ansahen. »Ein Mann, der den Galgen überlistet, und ein Chinese, der mit zwei Bolzen durch eine Wand erschossen wurde.«
    Wir stiegen in den Jaguar.
    Der dritte dicke Hund lief uns bei der Auto-Firma Locksmith über den Weg.
    ***
    Wir brauchten nicht weit zu fahren.
    Die Firma Locksmith lag in der Nähe der Sunshine Bar. Sie bestand aus einem kleinen Platz, auf dem Autowracks herumstanden, und aus einer schwarzen Holzbaracke mit Teerpappedach. Nebenan befand sich die Ruine einer Fabrik. Von einem verrosteten Stahlskelett führten Gleise heraus, die am Zaun der Locksmith-Firma endeten.
    Die Gegend war trostlos und verwildert. Der große schäbige Wohnblock auf der anderen Seite der Schrottfirma, gab in dem Potpourri aus Moder, Dreck und Verfall den Hauptton an. Die einzigen Farbtupfen in dem Schwarz und Grau bildete die Wäsche, die vor den Fenstern an Leinen hing.
    Ein schmaler, mit schwarzer Asche bedeckter Weg führte auf den Autofriedhof. Ich zwängte den Jaguar vorsichtig hindurch, wobei Phil auf seiner Seite darauf achten musste, dass ich nicht die rau verputzte Mauer des Wohnhauses schrammte.
    Wir hielten vor der Baracke, deren Eingangstür schief in den Angeln hing.
    Am Ende des Schuppens ragte der Bug eines schneeweißen Pontiac hervor. Chrom, Glas und Lack blitzten in einem Strahl auf, den die Sonne durch den verhangenen Himmel sandte.
    Das Prunkstück auf Rädern passte nicht in die verödete Gegend.
    »Schau auf das Nummernschild«, sagte ich zu Phil.
    »Schon gesehen«, meinte er.
    Es war eine New Yorker Nummer.
    »Wir werden uns erst einmal Jonny Locksmith zur Brust nehmen«, sagte ich und klopfte an die braune Holztür. Es roch nach Benzin und Öl.
    Eine dünne Stimme piepste: »Come in!«
    Sie gehörte einem etwa neunzehnjährigen Mädchen, das hinter einer Schreibmaschine saß und uns durch die Gläser einer Brille ansah. Es war ein mageres Ding, groß und dürr wie eine Bohnenstange.
    Phil und ich gingen bis zu der Barriere, die sich quer durch den großen Raum zog und die Besucher Von dem Bürotrakt trennte. An der Trennwand befand sich, neben einem Aktenregal, eine zweite Tür.
    Das Mädchen stand auf, kam auf uns zu und lächelte. Obwohl sie von einer attraktiven Sexbombe so weit entfernt war wie die Erde vom Mars, wirkte sie sehr sympathisch. »Bitte, was kann ich für Sie tun?«, fragte sie uns und zeigte zwei Reihen schneeweißer Zähne.
    »Wir möchten zu Mister Locksmith«, sagte ich.
    »Wen darf ich anmelden?«, fragte sie und tat so, als säße sie im Vorzimmer des amerikanischen Präsidenten und nicht in dieser Rattenbude auf einem Schrottplatz.
    »Ich bin Cotton vom FBI, und das ist mein Kollege Decker.«
    Sie öffnete die rot gefärbten Lippen und wollte etwas sagen. Dazu kam sie nicht mehr.
    Im gleichen Augenblick krachte im Nebenraum ein Stuhl auf den Boden. Es hörte sich so an, als wäre jemand plötzlich aufgesprungen. Schritte polterten. Eine Tür wurde aufgerissen und wieder zugeschlagen.
    »Was ist denn los?«, fragte ich das Mädchen.
    »Ich weiß es auch nicht«, entgegnete sie und starrte zu der Tür hinüber, hinter . der der Lärm entstanden war. »Dort hat Mister Locksmith sein Büro«, erklärte sie und kam meiner Frage zuvor.
    Ein Automotor sprang an. Kurz darauf schoss der weiße Pontiac hinter der Baracke hervor, raste über den Platz, wischte haarscharf am Heck unseres Jaguar vorbei und jagte auf den schmalen Weg zu, der zur Straße führte.
    Wie wir durch die Fenster des Büros sehen konnten, saß am Steuer ein rundlicher Mann mit dickem Kopf und einer Gurkennase, die zwischen fetten Wangen hervorsah.
    Der Pontiac schlingerte an der Mündung des Weges. Der Fahrer hatte nicht richtig Maß genommen und schrammte die Hausecke.
    »War das Mister Locksmith?«, fragte ich schnell.
    Das Mädchen bejahte.
    »Warum hat er es so eilig?«
    »Ich weiß es nicht,

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