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0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

Titel: 0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Agent Cotton.«
    »Er hat gehört, was wir hier gesprochen haben, und weiß, wer wir sind«, sagte Phil hastig. Sofort setzten wir uns in Bewegung und rannten auf die Tür zu.
    Der weiße Pontiac bog auf die Straße ein, als wir in den Jaguar sprangen. Ich wendete und fuhr so schnell ich konnte durch die schmale Einfahrt.
    Dadurch hatte Locksmith einen guten Vorsprung bekommen. Wir sahen ihn weit hinten auf der Straße, die nach Süden führte.
    »Dort liegt die Küstenstraße«, sagte Phil.
    Ich gab Gas.
    Phil behielt recht. Als wir an den Highway kamen, der in der Nähe der Küste entlangführt, entdeckten wir den Wagen wieder. Er kurvte nach rechts ab und schlängelte sich durch den Verkehr auf der vierbahnigen Schnellstraße.
    »Gib Meldung über Funk an die City Police«, sagte ich zu Phil.
    Wir rasten über den Highway und verringerten den Abstand zwischen uns und dem Pontiac.
    »Es sieht so aus, als habe Locksmith ein ganz bestimmtes Ziel«, sagte ich, als der Pontiac von der Straße abbog und in einen Zubringer fuhr, der in einer bogenförmigen Kurve in eine Nebenstraße einmündete. Wir jagten hinter ihm her. Ich bog auf die schmale Straße ein, die jetzt steil zu einer hohen Klippe emporführte. Der weiße Pontiac zog den Berg hinauf. Außer ihm befand sich kein anderes Fahrzeug auf der Straße.
    »Wenn der so weiterrast«, meinte Phil, »landet er genau im Meer.«
    Wir holten auf. Nur noch hundert Yards trennten uns von dem Pontiac. Oben, am Rand der breiten, steilen Felsenklippe, auf der dürftige Sträucher wuchsen, tauchte eine Holzbarriere auf, die die Fahrbahn absperrte.
    Dahinter befand sich noch ein schmaler Feldweg, der nach zwanzig Yards an den Rand der hohen Felsen führte.
    »Jetzt müsste er halten«, sagte Phil, »sonst fährt er die Barriere ein.«
    Jonny Locksmith hielt nicht.
    Mit unverminderter Geschwindigkeit schoss der schwere schneeweiße Wagen auf den Balken zu und fetzte ihn auseinander. Holzstücke wirbelten durch die Luft.
    Für Augenblicke sah es so aus, als bliebe der Wagen stehen. Die Bremslichter flammten auf. Dann schoss das Fahrzeug weiter. Es ging bergab, und wir verloren den Wagen für zwei Sekunden aus den Augen.
    Als wir an der zersplitterten Holzbarriere ankamen, erreichte der Pontiac den Rand der Klippe und flog über sie hinaus. Dann stürzte er senkrecht in die Tiefe.
    Phil und ich sprangen aus dem Wagen und liefen an die Stelle, an der das Fahrzeug abgestürzt war. Möwen segelten über uns und kreischten schrill.
    Tief unter uns leckte die Brandung an dem schwarzen Felsen hoch. Wir konnten gerade noch erkennen, wie der Pontiac in das Wasser eintauchte und versank.
    »Den holt niemand mehr herauf«, sagte Phil.
    »Wo ist Locksmith geblieben?«, fragte ich. »Ich glaube nicht, dass er noch in dem Wagen saß, als dieser abstürzte.«
    »Er wird genau in dem Augenblick den Wagen verlassen haben, als wir ihn nicht sehen konnten«, mutmaßte mein Freund.
    Phil und ich liefen zu der Stelle zurück, wo der Weg sich zu neigen begann.
    Dort befanden sich niedrige Hartdornbüsche mit sattgrünen gezackten Blättern.
    »Locksmith!«, rief ich laut.
    »Sollte er doch mit dem Wagen abgestürzt sein?«, meinte Phil. »Aber er brauchte doch nicht solch eine Hetzjagd zu inszenieren, nur um Selbstmord zu begehen.«
    Ich nickte und streifte durch das Gestrüpp. Nach fünf Yards entdeckte ich einen schmalen Trampelpfad, der sich auf den Klippen entlang schlängelte. Phil kam hinter mir.
    Nicht weit von uns bewegten sich die Büsche. Es sah so aus, als ob dort jemand am Boden wegrobbte.
    Ich gab Phil ein Zeichen. Wir liefen zu der Stelle. Jetzt standen die Büsche still.
    Ich teilte sie auseinander.
    Vor uns lag Jonny Locksmith. Er keuchte und schnappte nach Luft. Mit seinen Froschaugen starrte er uns an. Wie der kleine dicke Mann im sandbraunen Cordanzug es geschafft hatte, aus dem rasenden Auto herauszukommen, war für mich das zweite Wunder an dem Morgen.
    »Komm hoch, du Sandfloh«, forderte ich ihn auf.
    »Bullen«, zischte er wütend, stemmte sich mit den Armen gegen die Erde und schnellte mit der Behändigkeit eines Stehaufmännchens hoch. Er zog ein Taschentuch hervor, säuberte die Hände und den verschmutzten Anzug.
    Mit einem Schlag gab er seine feindselige Haltung auf und lächelte. »Guten Morgen, Gentlemen«, meinte er grinsend. Seine Freundlichkeit war genauso künstlich wie die Zähne, die er uns beim Grinsen zeigte. »Was kann ich für euch tun?«
    »Sag uns erst einmal,

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