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0402 - Der Feuerkult

0402 - Der Feuerkult

Titel: 0402 - Der Feuerkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getippt,« sagte ich. »Aber wir sind vom Yard.«
    »Ist mir auch sympathischer.« Er nickte. »Und was kann ich jetzt für Sie tun?«
    »Einige Fragen beantworten und uns durch das Schloss oder die Firma führen.«
    »Was wollen Sie denn wissen?«
    »Wird hier produziert?« fragte Bill.
    »Nein, nur verpackt und gelagert.«
    »Was?«
    »So einiges.« Der Hausmeister ließ sich auf einen Stuhl fallen. Die Halle, in der wir uns aufhielten, war als Büro eingerichtet. Es gab mehrere Schreibtische, die so verteilt standen, dass noch ein breiter Mittelgang zur Tür frei geblieben war. Die großen Leuchten unter der Decke waren ausgeschaltet. Dafür brannten Wandlampen. Ihr Schein reichte dem Hausmeister aus.
    Er hatte einen Arm auf die Lehne gelegt. »Es sind nur die kleinen Dinge, die wir von hier versenden. Eines unserer Computermodelle, dann die Taschenrechner, flach und griffig, wie die Werbung immer sagt.«
    »Auch Spiele?« fragte ich.
    »Ja, ein Spiel. Lord Acron. Soll uns einen neuen Markt erschließen. In der folgenden Woche werden die Sachen bereits für das Weihnachtsgeschäft auf die Reise geschickt.«
    Der Mann redete, als würde ihm die Firma gehören. »Und Sie überwachen hier alles, Mister?«
    »Jawohl. Ich lebe hier allein. Meine Frau ist vor fünf Jahren gestorben. Wenn die Angestellten weg sind, gehört das Schloss mir. Dann sage ich mir immer: Ziggy, du hast es geschafft.«
    »Ziggy heißen Sie?« fragte Bill.
    »Eigentlich Zigolski. Meine Vorfahren stammen aus Polen. Aber Ziggy gefällt mir besser.«
    Ich ging durch die Halle und schaute mich um. Zwei Treppen führten in die oberen Etagen. Ein weiterer Durchbruch, von einer Schiebetür verschlossen, war der Zugang zu einer weiteren Halle. Es roch nach Metall und Bohnerwachs.
    »Wo lagern sie denn?« fragte Bill.
    »Die größeren Stücke im Keller. Sonst dahinter.« Ziggy deutete auf die Schiebetür.
    »Kennen Sie eigentlich das Spiel Lord Acron ?« fragte ich ihn.
    »Klar.«
    »Auch schon gespielt?«
    »Versucht.«
    Mein Blick war gespannt. »Und?«
    Er lachte leise. »Nichts und, Mister.« Lässig winkte er ab. »Das ist keine Sache für mich. Ich bin der Meinung, man sollte bei den Kartenspielen bleiben. Aber die jungen Leute denken da anders. Ist auch irgendwie richtig. Wollen Sie sonst noch etwas wissen?«
    »Dieser Parkplatz, auf dem unser Wagen steht, ist von mehreren Fahrzeugen besetzt.«
    Ziggy grinste. »Ich kann es nicht ändern. Ich habe vorhin die jungen Leute erwähnt. Der Platz liegt einsam. Oft genug kommen die Pärchen hierher, um in Ruhe das tun zu können, was ich damals auch gern getan habe. Sie verstehen?«
    »Sicher.« Ich schaute ihn an. »Können Sie uns die Spiele einmal zeigen?«
    »Ich habe keines hier.«
    »So meine ich das nicht. Hier lagern doch welche?«
    »Schon. Und die wollen Sie sehen?«
    »Ja.«
    »Aber die sind bereits verpackt.«
    »Dann werden wir die Verpackung eben öffnen.«
    Ziggy schüttelte den Kopf. »Verdammt, ob ich das erlaubendarf, ist fraglich. Das glaube ich nicht. Ich müsste zurückrufen, aber ich erreiche keinen mehr.«
    »Schauen Sie her, Ziggy.« Ich holte den Durchsuchungsbefehl aus der Tasche. »Den hier haben wir mitgebracht. Wir sind demnach autorisiert, dieses Gebäude zu durchsuchen.«
    »Aber warum? Wir haben hier kein Rauschgift oder so.«
    »Uns geht es um die Spiele.«
    Er stand auf und hob die Schultern. »Mir soll es egal sein, aber ich kann Ihnen gleich sagen, dass Sie nichts finden werden. Die Spiele sind astrein.«
    »Das vermuten wir auch.«
    Ziggy ging vor. Er tastete nach seinen Schlüsseln, die in der Kitteltasche steckten, und holte sie hervor. Sorgfältig zählte er sie ab.
    »Ja, sie sind alle da.«
    Ziggy schlurfte zum Aufzug. »Da müssen wir runter.«
    »Modern seid ihr ja,« meinte Bill.
    Ziggy drückte auf einen Knopf. Die Tür schwang zurück, und ich wunderte mich laut über die Größe des Fahrstuhls.
    »Da werden auch hin und wieder Lasten mit transportiert,« erklärte mir der Hausmeister.
    Wir stiegen ein. Mein Blick fiel über die Leiste. Man konnte nach oben als auch nach unten fahren. Die Tür schloss sich, und wir kamen uns vor wie in einem Gefängnis. Ein kurzer Ruck durchlief die Kabine, dann setzte sie sich in Bewegung. Ziemlich langsam und überhaupt nicht zu vergleichen mit den Hochhaushotels, wo die Lifts schon im Expresstempo zischten.
    An der Decke brannte eine Lampe. Die Birne wurde von einer viereckigen Fassung umgeben. Als sie anfing zu flackern,

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