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0402 - Der Feuerkult

0402 - Der Feuerkult

Titel: 0402 - Der Feuerkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übergab er an Suko.
    Es wurde ein langes Gespräch, sodass der Inspektor ins Schwitzen kam. Die amerikanischen Kollegen zeigten sich verblüfft bis verärgert, doch Suko bat sie, sich mit London in Verbindung zu setzen.
    Man versprach es ihm und wollte sich nach der Landung weiter unterhalten. Wenn Suko durch das Fenster der Kanzel schaute, sah er die Weite des Himmels, der sich allmählich grau färbte. Ein wunderbares Bild, denn unter ihnen lagen die Wolken, aus denen hin und wieder spitze Buckel schauten, die Gipfel hoher Berge. Auf den meisten lag eine dicke Eisschicht.
    »Und wie wird es weitergehen?« fragte der Kapitän.
    Suko verzog die Lippen. »Das, Mr. Ross, wird nicht Ihr Problem sein. Darum habe ich mich zu kümmern. Freuen Sie sich, dass noch alles so glimpflich abgelaufen ist. Es hätte auch anders kommen können, denn das Weib wollte keine Rücksicht nehmen.«
    »Hätte sie es denn geschafft?«
    »Leider, mein Lieber.« Suko nickte den Männern zu und verließ die Kanzel. Beide Stewardessen hatten alle Hände voll zu tun. Jeder Passagier wollte etwas trinken, und Suko, der sich nahe der Bordküche befand, erhielt als Erster eine Tasse Tee.
    Die Mädchen hatten in jede Tasse einen Schuss Cognac gekippt.
    Das wärmte doppelt. Auch Suko trank. Er spürte die Hitze in seinem Magen, die dennoch die Kälte nicht vertreiben konnte, weil diese von innen her kam und nichts mit irgendwelchen Temperaturen zu tun hatte.
    Nach einigen Minuten kam die Stewardess mit den Mandelaugen zurück. Sie blieb vor Suko stehen und küsste ihn auf die Wange.
    »Danke!« hauchte sie. »Ohne Sie wären wir vielleicht verloren gewesen.«
    Der Inspektor winkte ab. Dieser Dankesbeweis war ihm ein wenig peinlich, doch er zeigte ihm gleichzeitig, dass es auch noch ein wenig Menschlichkeit in all dem Grauen gab.
    Und das war gut so.
    ***
    Acron Castle!
    Ich hatte auf der Fahrt dorthin intensiv darüber nachgedacht und mich gewundert, dass eine Firma sich ein Schloss gekauft hatte, um dort ihre Geschäfte abzuwickeln.
    Nun ja, in der Not frisst der Teufel Fliegen. Und in London ein passendes Grundstück zu erstehen ist auch nicht gerade einfach.
    An diesem Abend würde wohl niemand mehr in der Firma arbeiten. Vielleicht trafen wir einen Nachtwächter, mussten aber auch damit rechnen, auf elektronische Anlagen zu treffen, die dieses Gebäude schützten. Schließlich arbeitete Acron für die Regierung und zudem noch an geheimen Projekten.
    Das konnten wir uns alles abschminken, als wir das Gelände erreichten. Es war nicht mal umzäunt, lag sehrnaturfreundlich, war von Wäldern umgeben, und eine Stichstraße führte geradewegs zum Ufer der Themse hinab.
    Wir kamen aus einer anderen Richtung und waren den Schildern gefolgt. Nach einer Kurve, die von alten Laubbäumen flankiert wurde, fiel unser Blick auf das Schloss.
    Es war nicht sehr groß. Vielleicht hätte die Bezeichnung Märchenschloss gepasst, und tatsächlich wehte auf einem der beiden Türme eine Fahne mit dem Firmenzeichen.
    Ein Scheinwerfer strahlte es an. Das silberfarbene A hob sich vom hellblauen Untergrund sehr deutlich ab.
    Neben dem Haus befand sich der großzügig angelegte Parkplatz.
    Unter der Lichtglocke einer Lampe stellte ich den Bentley ab. Der Silbergraue war nicht der einzige Wagen, der auf dem Kiesplatz parkte. Ich zählte noch vier andere. Hinter einigen Fenstern des Betriebs brannte Licht, was uns wunderte.
    »Ob die eine Nachtschicht einlegen?« fragte Bill, als er den Wagenschlag zudrückte.
    »Kann sein.«
    Wir schritten auf den Haupteingang zu. Eine Treppe führte hoch.
    Die Mauern zeigten ein dunkles Muster. Es stammte von den Ranken des Efeus und des wilden Weins, der sich bis zum Dach hochzog und das Gestein fast völlig verdeckte.
    Wir lasen die Namen auf einem Klingelbrett. Ich drückte auf den untersten Knopf.
    Wir hörten nichts, aber es wurde uns geöffnet. Der Mann im grauen Kittel blickte uns misstrauisch an. Er mochte etwa sechzig sein und trug eine Wollmütze.
    »Wer sind Sie?« fragte er.
    Ich zeigte meinen Ausweis.
    »Polizei? Schon wieder?«
    »Ja.«
    »Meinetwegen kommen Sie rein.« Kopfschüttelnd ließ er uns passieren.
    »Wieso schon wieder?« fragte ich.
    Der Hausmeister schloss die Tür. »Ach wissen Sie, ich binhier Hausmeister und Nachtwächter in einer Person. Ich habe oben eine kleine Wohnung. Ihre Kollegen waren schon zweimal da. Aber es waren andere Typen. Die sahen mir aus wie vom Geheimdienst.«
    »Da haben Sie richtig

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