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0402 - Der Feuerkult

0402 - Der Feuerkult

Titel: 0402 - Der Feuerkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dachte ich mir nichts dabei. Doch plötzlich verlöschte das Licht.
    Schlagartig wurde es dunkel.
    »Was ist das denn?« hörten wir Ziggys Stimme. »Das ist ja noch nie vorgekommen.«
    »Warten wir mal ab,« sagte Bill.
    Ich enthielt mich vorerst eines Kommentars, denn ich hattenoch etwas festgestellt. Bevor ich damit herausrücken konnte, hatte es auch Bill Conolly bemerkt. »Verdammt, wir stecken fest!«
    ***
    Und das war nicht gelogen. Die Kabine hatte Pause, und wir konnten uns irgendwohin beißen.
    Bill holte sein Feuerzeug hervor. Das Ratschen des Rädchens war zu hören, und gleich darauf geisterte das Licht über die Wände.
    Ziggys Gesicht wurde ebenfalls erfasst. Es zeigte Erstaunen und auch Erschrecken. »Das ist noch nie passiert,« flüsterte er.
    »Und was machen Sie, wenn der Lift mal stecken bleibt?«
    »Dann müsste man… Unsinn, der Strom ist auch nicht mehr da. Und wir sind allein im Haus.«
    »Das nehmen Sie an,« sagte ich.
    »Wieso? Haben Sie denn jemanden gesehen?«
    »Bisher noch nicht. Doch es kann durchaus sein, dass man uns hier eine Falle gestellt hat.«
    »Verdammt, wir sind doch nicht im Kino.«
    »Nein, Ziggy, leider nicht.«
    Es wurde wieder dunkel, weil Bill die Flamme gelöscht hatte. Ich fühlte mich unwohl. Diese plötzliche Dunkelheit und das Wissen um die Enge behagten mir nicht. Ich hatte das Gefühl, von einer kalten Fettschicht umgeben zu sein.
    »Hast du deine Lampe bei dir?« fragte Bill.
    »Klar.« Ich holte die Bleistiftleuchte schon hervor. Ihren dünnen Strahl richtete ich zuerst gegen die Decke, wo ich die Lampe anstrahlte. Befand sich dort die Ursache für den Stromausfall? Ziggy war der Hausmeister und Techniker. Er musste es eigentlich wissen.
    Bevor ich ihn danach fragen konnte, hatte er schon eine Idee. »Wenn einer von euch kräftig genug ist, kann ich auf seinen Rücken klettern und an die Lampe gelangen.«
    »Ich mache das!« bot sich Bill an. »Wenn du nur die Lampe hältst und leuchtest, John.«
    »Klar.«
    Der Reporter bückte sich. Ich baute mich vor ihm auf. So konnte er seine Arme um meine Hüften schlingen. Das gab ihm mehr Halt.
    Ziggy versuchte es. Bill wollte die Lage ein wenig entkrampfen.
    »Aber gib Acht, ich bin kitzlig.«
    »Das hat meine Frau auch immer gesagt.«
    »Und?«
    »Da habe ich dann woanders gekitzelt.« Er lachte. »Ach, Scheiße!«
    »Was ist?« fragte Bill. »War die andere auch nicht gut?«
    »Das schon, aber ihr Rücken war so gebeugt.«
    »Die Last der Arbeit.«
    Ich musste mir ein Grinsen verbeißen und leuchtete in die Höhe.
    Ziggy presste noch eine Hand auf meinen Kopf, stützte sich dort ab und schob seinen Körper hoch. Er schwankte dabei wie das berühmte Rohr im Wind, löste seine linke Hand von meinem Kopf, streckte den Arm nach oben und konnte sich an der Decke abstützen.
    »Alles klar?« fragte ich.
    »So ziemlich.«
    »Okay, dann sehen Sie mal nach.«
    »Nach links leuchten, bitte.«
    Ich tat ihm den Gefallen. Dort befanden sich die Schrauben, die die Lampe unter der Decke hielten. Ziggy griff wieder in seine Kitteltasche und holte einen Schraubenzieher hervor. Ein praktisches Werkzeug, denn an seinem Kunststoffgriff befanden sich gleich mehrere Schraubenzieher. Einer passte sogar.
    Ziggy arbeitete schnell und geschickt. Ein wenig Dreck oder Rost krümelte auf meinen Kopf, und ich hörte, wie es knirschte, als es Ziggy gelang, die Schale zu lösen. Er drückte sie an einer Seite von der Decke weg, und dann regnete es.
    Sie trafen meine Haare und auch den Nacken. Bevor ichmich beschweren konnte, hörte ich Ziggy fluchen. »So ein verdammter Bockmist!«
    »Was ist denn los?« fragte Bill keuchend. Ihm wurde das Gewicht des Mannes allmählich zu viel.
    »Die Birne ist zerplatzt.«
    »Und jetzt?«
    »Öffne ich am besten den Notausstieg.«
    »Wie lange dauert das denn?« fragte der Reporter.
    »Ach, stell dich nicht so an. Du kannst doch auch schwere Weiber stemmen.«
    »Die stehen aber nicht auf meiner Schulter.«
    »Gelobt sei, was hart macht. Bleib jetzt mal ruhig,« bat Ziggy, der wirklich Humor besaß. Er werkelte an den vier Schrauben der Verschlussklappe unter der Decke herum.
    Bills Griff an meiner Hüfte wurde fest. Das Gewicht auf dem Rücken machte ihm zu schaffen.
    »Ist ganz primitiv,« keuchte Ziggy. »Erst wollten sie einen neuen Aufzug einbauen, dann haben sie nur die Tür ausgewechselt. Vier Schrauben, und alles ist klar.«
    Zur Hälfte war es bereits klar, dann rieselte es wieder. Diesmal Rost und

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