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0402 - Der Feuerkult

0402 - Der Feuerkult

Titel: 0402 - Der Feuerkult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschrumpften Kugel.
    Suko kniete neben ihm.
    Er vergaß die Hölle um sich herum, jetzt zählte nur noch Hayes, der nicht tot war, die Augen öffnete, die so aussahen wie zwei weiße Löcher in einem schwarzen Gesicht.
    »Wir werden Sie…«
    »Nein, nein,« ächzte Hayes. »Es hat keinen Sinn. Sie haben mich erwischt. Ich bin der Dritte. Der Weg ist frei für Samaran. Ich hätte die Warnung verstehen müssen.« Jedes Wort, das er sprach, brachte er nur mühsam über die Lippen.
    »Welche Warnungen?« fragte Suko.
    »Der Feuerkult in Frisco. Sie haben…« Er konnte nicht mehr. Der Tod kannte kein Erbarmen. Unsichtbar schlug er zu und nahm das Leben des Mannes zu sich.
    Suko schloss dem Toten die Augen, und er wunderte sich darüber, wie still es plötzlich geworden war.
    Als er hochblickte, sah er die Gesichter der Umstehenden. Auch der Kapitän war dabei.
    Sie alle warteten auf eine Erklärung des Chinesen, aber dieser verlangte nur nach einer Decke.
    Jemand brachte sie.
    Suko breitete sie über den Toten, den er zwischen zwei Sitze geschleift hatte. Dann stand er auf. Die Menschen wichen vor ihm zurück, als wäre er der feuerumkränzte Mörder. Nur der Kapitän blieb auf seinem Platz. Auf seiner Stirn glitzerten Schweißperlen. In die Haut hatten sich tiefe Falten gegraben.
    »Erklären kann hier wohl keiner etwas, Mister,« sagte er zu Suko.
    »Aber ich hoffe doch, dass Sie mir helfen können.«
    »Vielleicht. Ich wollte sowieso mit Ihnen reden. Wo können wir das?«
    »Kommen Sie mit in die Bordküche.«
    Von zahlreichen Blicken verfolgt, gingen die beiden Männer an den Sitzreihen vorbei und schlossen die Tür der kleinen Küche, in der alles peinlich sauber war. Die Maschine flog ruhig. Man hätte meinen können, dass überhaupt nichts vorgefallen war.
    Der Kapitän stellte sich vor. Er hieß James Ross, lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. Auch Suko nannte seinen Namen. Er spürte die noch abwehrende Haltung des Mannes gegen sich und stellte die erste Frage. »Glauben Sie an Geister?«
    »Was soll das?«
    »Nun, ich will wissen, ob Sie an Geister glauben. Das ist alles.«
    »Nein.«
    »Sie werden Ihre Meinung ändern müssen.« Es hatte keinen Sinn, wenn Suko ein Blatt vor den Mund nahm. Deshalb redete er offen mit James Ross. In dessen Gesicht rührte sich nichts. Nur die Schweißperlen auf seiner Haut wurden mehr. Suko gab keine Kommentare. Er berichtete rein sachlich von den Vorgängen.
    »Und das soll ich Ihnen alles abnehmen?« fragte Ross.
    »Ich habe Zeugen.«
    »Da brennt eine Frau, sie tötet einen Mann, und Sie können nichts tun. Dann verschwindet diese Frau vor den Augen zahlreicher Zeugen durch die Bordwand, ohne ein Leck zu hinterlassen. Das ist doch unwahrscheinlich. Das gehört ins Reich der Fabel.«
    »Nun, ich habe es erlebt.«
    »Aber wieso?«
    »Weil diese Frau kein Mensch war, auch wenn sie so ausgesehen hat. Sie ist eine Dämonin, wie ich annehme. Sie hat sich als Göttin bezeichnet, was ich nicht glaube, aber gehen Sie bitte davon aus, dass dies den Tatsachen entspricht.«
    »Und Sie meinen, dass mir meine Vorgesetzten dies abnehmen? Ich bin nur gespannt, welche Fragen die Polizei Ihnen stellen wird.«
    Suko holte seinen Ausweis hervor. »Mit den amerikanischen Kollegen komme ich schon zurecht, keine Sorge. Außerdem sollte man sie vorwarnen. Können Sie schon Verbindung mit Frisco aufnehmen?«
    »Ja.«
    »Dann tun Sie es bitte. Außerdem könnte von Frisco aus nach London telefoniert werden. Auch beim Yard muss man informiert sein. Dieser Fall ist multinational. Er greift über Grenzen hinweg, und jeder, der damit zu tun hat, sollte über seinen eigenen Schatten springen, wenn Sie verstehen.«
    »Das nicht gerade, aber ich werde Ihrem Wunsch Folge leisten. Was danach geschieht, liegt nicht in meinen Kräften.«
    »Kann ich mit in die Kanzel?«
    James Ross wollte erst nicht, aber Suko überzeugte ihn vom Gegenteil. Er folgte dem Kapitän und wurde vom Co-Piloten und dem Funker angestarrt wie ein Geist. Es kam nicht oft vor, dass der Kapitän Besuch mitbrachte. Suko hatte das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. Grünliches Licht flimmerte über die Apparaturen und die elektronischen Steuerelemente. »Wir fliegen bereits über die Rockys,« wurde dem Inspektor erklärt. »Ich nehme jetzt Verbindung mit Frisco auf.«
    Der Kapitän hatte sich auf den Platz des Funkers begeben und stellte den Kontakt her.
    Er berichtete, dass ein Toter an Bord war. Dann

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