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0402 - Die Burg des Unheils

0402 - Die Burg des Unheils

Titel: 0402 - Die Burg des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gedankenbefehl wieder hinter ihnen schloß. Zamorra grübelte über die Meeghs nach. Es waren unheimliche, grauenhafte Kreaturen gewesen. Spinnenhafte Wesen, die ihr Aussehen mit einer Energiehülle verschleierten, die den Eindruck entstehen ließ, als bewegten sich dreidimensionale menschliche Schatten. Sie waren immer gegen die Kräfte von Zamorras Amulett gewesen, und sie flogen Dimensionsraumschiffe, die ebenfalls als schwarze Wolken erschienen. Aber wenn sie ihre Schutzfelder abschalteten, dann zeigten sich diese Raumschiffe als spinnenähnliche, aber in sich furchtbar verdrehte und dimensional verschobene Konstruktionen, deren ungeschützter Anblick jedem Menschen sofort den Verstand raubte. Die Meeghs waren energische Feinde jedes menschlichen Lebens gewesen, und sie waren nur schwer zu besiegen. Daß sie eigentlich nichts anderes als Sklaven der geheimnisvollen MÄCHTIGEN waren, hatte man erst herausgefunden, als es bereits fast zu spät war.
    Heute gab es keine Meeghs mehr. Sie waren ausgelöscht worden, restlos.
    Aber hier, in der Vergangenheit, gab es sie noch. Die Erkenntnis, es auf dem Silbermond mit diesen spinnenhaften Schatten zu tun zu haben, hatte Zamorra einen leichten Schock versetzt. Zu sehr hatte er damals erleichtert aufgeatmet, als es diese ungeheuerliche Gefahr nicht mehr gab, die man einfach mit menschlichen Sinnen nicht wirklich begreifen konnte. Er hatte nicht damit gerechnet, jemals wieder einem Meegh gegenüberstehen zu müssen.
    Aber hier war die Gefahr noch akut.
    Mit den MÄCHTIGEN hatte er fertigzuwerden gelernt. Auch sie waren nur sehr schwer zu besiegen. Aber sie traten wenigstens in der Regel nur einzeln auf. Sie waren Individualisten, Einzelgänger – das war einer der wenigen Fakten, die man über sie wußte. Damit war jeder von ihnen auf sich allein gestellt. Aber die Meeghs tauchten in Horden auf.
    Wo mochte sich die hier agierende Horde verbergen?
    Zamorra wußte nicht, ob er froh oder verzweifelt sein sollte, falls er sie fand. Auf jeden Fall breitete sich eine beklemmende Furcht in ihm aus. Es war alles schlimmer, als je befürchtet. Ein MÄCHTIGER ließ sich bekämpfen. Feindlich eingestellte Silbermond-Druiden ließen sich überzeugen und zur Zusammenarbeit überreden, irgendwie würde das schon gehen. Aber die Meeghs waren Killer. Sie diskutierten nicht. Sie mordeten. Sie waren kompromißlos und ließen sich auf nichts ein. Sie waren der furchtbarste Gegner, dem Zamorra jemals gegenüber gestanden hatte.
    Und Zamorra begann zu fürchten, daß sie es diesmal nicht schaffen würden, zu gewinnen oder wenigstens mit dem Leben davonzukommen…
    Nicht nur eine ganze Welt, ein ganzes Sonnensystem stand möglicherweise gegen sie…
    ***
    Merlin sah der am Horizont verschwindenden Einhorn-Reiterin nach. Enttäuschung breitete sich in ihm aus. Wie sollte er sie erreichen? Er war zu Fuß, und auf ihrem Einhorn war sie um ein vielfaches schneller als er, abgesehen davon, daß er schon unter gleichen Voraussetzungen Schwierigkeiten gehabt hätte, sie rasch einzuholen, denn sie war ziemlich weit von ihm entfernt gewesen.
    Er stellte seine Augen wieder auf normales Sehen um. Die Stelle, an der die Reiterin verschwunden war, verschwamm in der Ferne. Merlin seufzte.
    Er hockte sich ins Gras.
    Wie sollte er sie wiederfinden?
    Ihr Anblick hatte irgend etwas in ihm berührt. Ein Hauch der Erinnerung, glaubte er. Er hatte das Gefühl, daß er dieses Mädchen schon einmal gesehen hatte und daß es für ihn wichtig war. Aber er konnte nicht sagen, welche Bedeutung es konkret hatte. Er konnte nicht einmal völlig sicher sein, ob sein Gefühl ihn nicht trog.
    Etwa einen Meter neben ihm veränderte sich etwas.
    Im ersten Moment wollte er aufspringen und sich in Sicherheit bringen. Aber dann stellte er fest, daß ihm keine unmittelbare Gefahr drohte. Das, was sich veränderte, begann ihn zu interessieren, und aufmerksam beobachtete er es.
    Es waren zwei Grashalme.
    Sie wuchsen überraschend schnell. Man konnte ihr Wachstum mühelos verfolgen. Die Halme verlängerten sich zunächst um einen Zentimeter in der Minute – geschätzt nach Merlins Zeitempfinden – dann um deren fünf, zehn… schließlich ragten die Halme, im Wind schwankend, gut einen Meter hoch empor.
    Im Wind? Nein… das stimmte nicht. Sie bewegten sich grundsätzlich immer gegen den leichten Windhauch, so, als wollten sie ein Naturgesetz auf den Kopf stellen.
    Die beiden Halme verschachtelten sich mit Nebenästen, trieben Ähren

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