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0402 - Die Burg des Unheils

0402 - Die Burg des Unheils

Titel: 0402 - Die Burg des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Betäuber direkt an den Rand der Öffnung und löste ihn aus. Dann machte er die Probe aufs Exempel und versuchte, den Schließbefehl zu geben. Aber nichts veränderte sich.
    Gryfs Unterkiefer klappte auf. »Du – du hast das Haus betäubt…? Wie, zum Gänsegeier, bist du auf diese Idee gekommen?«
    Zamorra grinste. »Es liegt doch auf der Hand. Dieser Betäuber wirkt auf alles, was lebt, also muß er auch auf pflanzliche Substanzen wirken. Wahrscheinlich ist nur der Türbereich betäubt, für mehr wird die Kapazität dieser Waffe wohl nicht reichen. Trotzdem sollten wir kein Risiko eingehen. Einer von uns muß hier an der Tür bleiben und aufpassen, ob sie sich nicht doch schließt. Ich habe keine Lust, die Falle hinter uns zuschnappen zu sehen.«
    Er drückte Gryf den Betäuber in die Hand. »Dieser Aufpasser bist freiwilligerweise du«, sagte er. »Vielleicht solltest du die Betäubung in regelmäßigen Abständen erneuern, falls es bei mir etwas länger dauert.«
    »Ich…«
    Zamorra ignorierte den beginnenden Protest des Druiden und trat in das Organhaus. Rasch durchsuchte er alle Räume. In einem fand er schließlich einen Mann mittleren Alters, der in eine weiße Kutte gekleidet war. Überrascht sah der Mann Zamorra an.
    »Wer bist du?« stieß er hervor.
    »Ich suche dich«, erwiderte der Parapsychologe. »Du bist Ivetac, nicht wahr? Ich schätze, wir müssen uns über einiges unterhalten.«
    Er nahm die Zellstoffröllchen aus den Backentaschen und gewann damit sein normales Aussehen zurück. Ivetac starrte ihn an. Langsam dämmerte es dem Druiden.
    »Du bist der Anführer der Fremden.«
    Zamorra nickte. Er blieb vor Ivetac stehen. »Und jetzt raus mit der Sprache. Wo sind Nicole und Teri? Was habt ihr mit ihnen angestellt?«
    Ivetac erhob sich von seinem Lager.
    »Es ist gut, daß du kommst«, sagte er. »Du mußt mir helfen, hier herauszukommen. Nur dann können wir noch etwas für die beiden tun!«
    ***
    Boris Saranow spürte eine immer stärker werdende, bedrückende Unruhe in sich. Er versuchte festzustellen, woher sie kam, aber er fand keine Lösung. An den vorausgegangenen Geschehnissen konnte es nicht liegen. Davon hätte er erschöpft sein müssen. Unten im Dorf hatte er mit einer magisch präparierten Axt wie ein Berserker gegen Leonardos Knochenhorde gekämpft, wenn auch recht erfolglos. Erst Wang Lees Auftauchen hatte den Sieg gebracht.
    Aber das alles hätte ihn doch beruhigen müssen.
    Dennoch blieb die Unruhe. Er fand den Schlaf nicht, den er sich wünschte, um sich erholen zu können. Da war etwas, das ihn drängte, etwas zu unternehmen. Eine unhörbare Stimme raunte ihm Dinge zu, die er tun sollte. Und je länger das geschah, desto stärker wurde die Unruhe, aber auch der Druck, der auf ihm lastete.
    Mit ihm stimmte etwas nicht. Aber was?
    Ich muß Sid Amos fragen, dachte er. Amos muß mir helfen. Er allein kann es. Wenn er sich weigert, dieser Schurke, bringe ich ihn um.
    Der Entschluß war gefaßt.
    Saranow benutzte die Verständigungseinrichtung, die einer Telefonanlage nicht unähnlich funktionierte. Er rief Sid Amos.
    »Ich brauche deine Hilfe, Sid. Kannst du hierher kommen, in mein Quartier? Es ist äußerst wichtig.«
    »Worum geht es?« hallte Amos’ Stimme geisterhaft zurück.
    »Das kann ich dir nur hier sagen. Aber es ist sehr, sehr wichtig.«
    »Ich komme – in etwa einer Viertelstunde«, kündigte Sid Amos an. »Reicht das?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Saranow.
    Die Verbindung von einem Raum zu einem anderen erlosch. Ein kaltes Lächeln umspielte Saranows Mundwinkel.
    Wenn er zu Amos hätte gehen müssen, wäre das nicht gut gewesen. In seinem Privatbereich hatte Amos Heimspiel. Hier konnte sich das Blatt etwas wenden. Saranow begann, magische Bannzeichen anzubringen. Heimlich, mit unsichtbarer Kreide. Eine Falle für Sid Amos. Es waren Bannzeichen, die Saranow noch nie gesehen hatte, trotz seiner langjährigen Forschungen. Allenfalls Zamorra, der ständig mit Dämonen zu tun hatte, hätte vielleicht etwas damit anfangen können.
    Es waren höllische Symbole.
    Leonardos Schatten flüsterte sie Saranow ein.
    Und Leonardos Schatten verließ den Russen dann. Er war unter Bewußtseinskontrolle. Er würde sich nicht so bald aus dem Bann der Einflüsterungen des Schattens lösen können. Zumindest nicht rechtzeitig. Er würde Sid Amos bekämpfen und töten.
    Der Schatten huschte davon, verbarg sich. Er war die Eingreifreserve für den Notfall. Doch wie auch vorhin schon,

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