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0403 - Nachts, als die Mörder kamen

0403 - Nachts, als die Mörder kamen

Titel: 0403 - Nachts, als die Mörder kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwei Gesichter, die ich schon kannte. Der Mann mit Glatze und dicker Hornbrille hieß Tyler Logan, und der kleine Jüngling mit dem Bürstenkopf hieß Huff Sanderson. Jetzt sahen sie interessiert zu, was Hardy Boone mit mir vorhatte. Tyler Logan war gelangweilt, der kleine Huff besorgt.
    »Lass ihn in Ruhe, Hardy«, sagte er. Aber der blonde Hüne hörte nicht. Stattdessen knurrte er: »Jetzt räume ich endlich auf mit diesem Halunken! Wer ist er eigentlich? Taxifahrer?' Das kann jeder sagen. Spitzel!«
    Er holte mit der rechten Hand aus, aber er war zu betrunken, und ich konnte mich freimachen.
    »Was faselt er da?«, fragte ich Huff. Der grinste leicht: »Ganz einfach, er glaubt nicht, dass du Taxifahrer bist. Wie steht’s damit, bist du einer?«
    Ich beugte mich vor und flüsterte geheimnisvoll: »Nein, ganz im Vertrauen, ich bin B. G. B.«
    Huff grinste breiter und flüsterte zurück: »Was ist das, B. G. B?«
    Der glatzköpfige Logan und Hardy Boone hatten sich auch vorgebeugt, um zuzuhören. Plötzlich schien sich eine sonderbare Stille über den Tisch gesenkt zu haben.
    Hardy Boone konnte sich kaum aufrecht halten. Er musste sich an der Tischkante festklammern, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Aber seine Augen waren immer noch fest und unbeirrt auf mich gerichtet.
    »Also? Antworte! Was bist du?«, knurrte er.
    »Ich sagte schon, B. G. B. Wir sind eine Elitetruppe, wir können das besser als alle anderen!«
    »Was denn?«, fragte Huff gespannt.
    »Was der Name schon sagt, Bananen-Gerade-Bieger!«
    Einen Augenblick lang war es vollkommen still. Dann kapierte Huff als Erster und brach in schallendes Gelächter aus. Tyler Logan verzog den Mund, als wüsste er nicht, wozu er sich entscheiden sollte. Hardy Boone verstand nichts.
    »Also sag’s schon, ohne Ausflüchte!«, knurrte er wütend.
    »Aber er hat dich reingelegt, er ist ein Kumpel von uns, glaub’s doch endlich«, rief Huff, immer noch lachend.
    Aber Hardy Boone schien davon nichts zu hören. Er stierte mich aus blutunterlaufenen Augen an.
    »Ich werd’s schon aus dir rausprügeln, warte nur ab!«, knurrte er und hob wieder seine Faust. In dem Moment tauchte hinter ihm ein Mann auf. Er hielt die erhobene Faust fest.
    »Ich hab dir gesagt, du sollst die Finger von dem Boy lassen!«, sagte der Mann. Es war Monty Hammer.
    »Lass mich los, verdammt!«, brüllte Hardy Boone. Er stieß Monty so plötzlich zurück, dass er gegen einen Tisch taumelte. Die anderen Männer sprangen auf. Ich half Monty Hammer auf die Beine, und zu zweit schafften wir Hardy Boone ins Freie. Dann gingen wir wieder hinein.
    »Ich bin offenbar als Retter geboren!«, grinste Monty.
    Wir klemmten uns an die Theke, und ich bestellte zwei Whisky.
    »Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe« sagte ich. Aber Monty winkte ab: »Schadet nichts, bei uns geht’s nie auf die Minute.«
    Dann tranken wir eine Zeit lang schweigend. Ich sah über die Tische zu Huff Sanderson und Tyler Logan hinüber. Beide starrten zu uns herüber, und erst, als sie meinen Blick bemerkten, richteten sie ihre Pupillen auf die Whisky-Gläser.
    »Wie ging heute das Geschäft?«, fragte Monty.
    »Mäßig«, sagte ich einsilbig. Ich wollte erst einmal abwarten, wie er anfangen würde.
    »Pass auf, ich will dir helfen, aber du musst mir ein paar Fragen beantworten.«
    »Okay, allmählich bin ich’s gewohnt. Alle Welt scheint hier nur aus Fragen zu bestehen.«
    »Wir haben allen Grund. Es ist eine scheußliche Situation. Warum hast du den Job bekommen?«
    »Warum?«, fragte ich verdutzt. »Ganz einfach, weil ich Taxifahrer bin und weil gerade ein Wagen frei war!«
    Monty überlegte einen Moment. »Könnte stimmen«, sagte er dann. »Woher wusstest du, dass ein Wagen frei war?«
    »Der Inhaber meines Hotels hat es mir gesagt.«
    »Schön, und dein Geschäft heute war mäßig?«
    »Mehr als das!«
    Ich zählte ihm auf, was ich eingenommen hatte. Er pfiff leise durch die Zähne und grinste: »Na schön, dann werde ich den Whisky bezahlen.«
    Wir tranken eine Zeit lang schweigend, dann meinte ich: »Bei uns in Fresno ging’s besser.«
    »Tja, hier sind eben ein paar Haken dabei!«
    »Haken?«, fragte ich verständnislos.
    Monty musterte einen Moment meine blauen Flecken und das schmutzige Pflaster, dann fuhr .er fort: »Der Witz ist der: Du musst dir jeden Morgen einen Standplatz kaufen. Und zwar den, der gerade dran ist. Kannst Glück haben oder auch nicht. Fünf Bucks bist du in jedem Fall los.«
    »Du

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