0403 - Nachts, als die Mörder kamen
einen großen Bogen um den Platz und bog dann in die Third Avenue ein. Dann streikte plötzlich mein Motor. Er spuckte zweimal kurz und blieb dann ganz stehen.
Ich sagte entschuldigend zu dem Fahrgast: »Oh, schon wieder der Vergaser! Ich muss Sie leider bitten, einen anderen Wagen zu nehmen. Meine Kiste ist kaputt!«
»So was Dummes!«, sagte der Kunde und stieg aus. Ich sah ihm lächelnd nach, zog den Zündschlüssel ab, stieg aus und schloss den Wagen.
Ich ging vorsichtig und über verschiedene Nebenstraßen zurück zur Kreuzung Boston - 163. Straße. Gegenüber dem Kiosk war das Kaufhaus. Ich ging hinein und fuhr mit der Rolltreppe hinauf. Ich schlenderte durch die Reihen der Verkaufstische und kam an die breiten Fenster, die zur Straße zeigen.
Ich stellte mich ans Fenster.
Der Kiosk lag in meinem Blickfeld.
Wenn meine Vermutung stimmte, dann musste der Marin gleich kommen.
Ich wartete ungeduldig.
Jetzt kam ein Mann.
Er stellte sich hinter die anderen Leute am Kiosk und wartete'geduldig, bis er dran war.
Hinter ihm standen ein junger Mann in einem weißen Kittel und ein Arbeiter im Overall.
Der Arbeiter sah sich jetzt um. Sein Blick schweifte über die Fassade des Kaufhauses. Als er zu meinem Fenster hinaufsah, legte ich beide Hände flach gegen die Scheibe.
Der Arbeiter nickte und gab dem anderen Mann ein kaum merkliches Zeichen mit der Hand.
Der Künstler war jetzt dran. Er beugte sich zu dem alten Mann und sagte etwas.
Wie ich später erfuhr, bat er, seine Zeichnungen eine Zeit lang bei dem Alten lassen zu dürfen.
Der Alte nickte, und der Mann reichte die Rolle über die Theke.
In dem Moment legten ihm von hinten der Arbeiter und der Mann im Kittel die Hände auf die Arme. Sie drehten den Mann zu sich herum. Ich sah das fragende Gesicht des anderen, das sichere Lächeln unter der Baskenmütze, dann sauste ich los.
Ich lief auf der abwärtsfahrenden Rolltreppe hinunter und preschte über die Straße.
»Was wollen Sie von mir?«, fragte der Künstler, der immer noch von den beiden Männern festgehalten wurde.
»Hallo, Boss, alles dabei?«, fragte ich, als ich ankam.
Der Mann starrte mich an und wurde bleich. Er versuchte, sich loszureißen, aber der Arbeiter im Overall und der Mann im Kittel hielten seine Arme fest umklammert. Es waren der G-man Parker und mein Freund Phil Decker.
»Sie verdammter schmutziger Verräter!«, keuchte der Mann. Ich riss ihm die Mütze vom Kopf und den Schal vom Kinn.
Das Gesicht von Douglas Whing hatte nicht nur alles Fett verloren, sondern auch jeden Funken von Humor und Gutmütigkeit.
***
Wir konnten ihn auf der Stelle verhaften. In der Rolle waren keine Zeichnungen, sondern 10 000 Dollar in Hunderter-Scheinen. Whing war so verdattert, dass er kaum protestieren konnte. Er war wie gelähmt.
Wir nahmen ihn mit zu dem Zimmer in der Fox Street, wo wir ein Gewehr unter dem Bett fanden und eine ganze Ausrüstung im Schrank.
Gummikissen, die man aufblasen konnte, und die sich Whing in seiner Rolle als Werkmeister um den Bauch geschnallt hatte. Kleine rote Kunststoffkissen, die er sich unter die Backen schob, um sein Gesicht voller erscheinen zu lassen, und sein Overall, mit dem er tagsüber arbeitete.
Das war es gewesen. Die kleinen Plastikkissen hatten ihn verraten. Sie gaben ihm zwar ein feistes Gesicht, aber sie hinderten ihn beim Essen. Ich hatte beobachtet, dass er das Essen immer unzerkaut hinunterschlang, aber ich hatte es zunächst nicht beobachtet.
Dann hatte ich die Beschreibung des Unbekannten vom Hausmeister bekommen. Sie war undeutlich. Das Einzige, was er mit Bestimmtheit wusste, war, dass der Mr. Smith aus dem Zimmer nicht mehr ganz jung war. Sowohl Putnam Tucher als auch Monty Hammer waren jung. Sie konnten es also nicht sein.
Logan und Huff Sanderson kamen nicht infrage, weil sie gestern in Zillahs Zimmer gewesen waren, als der Boss uns mit dem Fernglas beobachtete.
Als wir im FBI-Büro waren, fügten sich nach und nach alle Teile des Mosaiks zusammen.
Lewis Berkely, den ich im Park mit dem telefonisch verständigten Phil verhaftet hatte, gestand alles, nachdem seine Waffe dem Ballistiker gezeigt worden war. Er bestätigte die Aussagen von Zillah Spokane. Ebenso gestanden die Killer-Kids und Tyler Logan und Huff Sanderson alles, um sich Strafmilderung zu sichern.
Putnam Tucher sagte aus, dass er von dem Rackett gewusst habe, aber da er stillschweigend beteiligt wurde, hatte er nie etwas unternommen. Er hatte immer noch geglaubt, Berkely
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