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0403 - Nachts, als die Mörder kamen

0403 - Nachts, als die Mörder kamen

Titel: 0403 - Nachts, als die Mörder kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gehört!«
    »Sehr gut«, sagte er zufrieden. »Ich biete dir im Monat 500 Bucks nebenbei.«
    »Ach, du liebe Zeit«, sagte ich wegwerfend. Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde breiter: »Meinetwegen 800, aber nur für gute Arbeit.«
    »Erst reden wir mal über die Arbeit, dann einigen wir uns auf 1000«, sagte ich fest und ließ den Motor etwas lauter surren.
    »Gut! Ich brauche Informationen. Du verstehst, Albright ist meine Konkurrenz. Ich muss alles wissen, was dort vorgeht!«
    »Was Besonderes?«, fragte ich desinteressiert.
    »Nun, alles, jede Kleinigkeit.«
    »Was interessiert Sie vor allem?«, fragte ich weiter.
    »Jede geschäftliche Veränderung, alle Pläne. Auch die finanzielle Seite, soweit du sie übersehen kannst. Klar?«
    »Ja. Wann bekomme ich das Geld? Wie trete ich mit Ihnen in Verbindung?«
    »So wie heute. Ich werde mich melden. Fahr mich jetzt zu meinem Auto zurück!«
    Ich grinste und wendete den Wagen: »Noch habe ich gar nichts versprochen, ich werde es mir überlegen.«
    Der Mann antwortete nicht. Plötzlich zuckte er zusammen. Vor uns waren die Lichter eines Wagens aufgetaucht. Auf dem Dach blinkte das Rotlicht der Streifenwagen.
    Der Polizeiwagen stoppte uns, und ein Mann kam langsam auf unseren Wagen zugestapft.
    »Fahr doch los!«, zischte Berkely neben mir, aber im gleichen Moment hatte er sich auch schon wieder gefangen und sagte: »Keinen Ton!«
    »Guten Abend!«, sagte Phils Stimme freundlich neben dem Fenster. »Darf ich fragen, was Sie hier machen?«
    »Ich habe mich verfahren, aber jetzt weiß ich wieder Bescheid. Ich bin noch nicht lange in New York.«
    »Haben Sie keine Lizenz?«
    »Doch, Sir!«, sagte ich und zeigte Phil meine Papiere.
    »Hat er Sie irgendwie belästigt, Sir?«, fragte Phil Berkely.
    Der Kleine verzog den Mund zu einem Grinsen.
    »Wir wollen nach Manhattan runter, aber er ist zu früh abgebogen!«
    »So, fahren Sie zurück auf die Bruckner und dann nach rechts«, sagte Phil, und ich bedankte mich höflich.
    »Kann ich Ihnen noch irgendwie behilflich sein?«, fragte er.
    »Nein, vielen Dank«, sagte Berkely. Ich blinzelte Phil unauffällig zu. Dann fuhren wir weiter.
    »Komisch, wie höflich die Polizei hier ist«, sagte ich, »bei uns in Fresno war es anders!«
    »Das ist hier manchmal auch anders«, sagte Berkely und atmete tief ein.
    Ich fuhr bis zu der Stelle zurück, an der er mich angehalten hatte. Als er aussteigen wollte, sagte ich: »Bitte, zahlen Sie erst die Fahrt, hin und zurück macht 4 Dollar 75 Cent!«
    Er zog knurrend das Kleingeld aus der Tasche. Als er bezahlte, warf er mir einen Blick zu, der mir kalte Schauer den Rücken hinunter jagte. Der Mann brauchte mich, deshalb kam ich davon. Ich musste dafür sorgen, dass er mich auch weiterhin brauchte, denn seine Augen waren die Augen eines Mörders.
    Es waren Augen, die in diesem Augenblick ganz eindeutig sagten: »Wenn du nicht spurst, lebst du nicht lange!« Sie sagten es so hart und so gefühllos, dass ich ihnen sofort glaubte. Ich sah der zierlichen Gestalt nach, die über die Straße zu einem dunklen Wagen lief und darin verschwand.
    Ich wendete nachdenklich und fuhr zurück in die Bronx.
    Wer immer Berkely in Wirklichkeit war, er war ein ernst zu nehmender Gegner. Und dieses Mädchen? Meinte sie Ferrens Lloyd mit Ferry? War sie die Freundin des Verschwundenen oder Toten?
    Obwohl sie offensichtlich zu den Killer-Kids gehörte, hatte ich nicht den Eindruck, dass sie wirklich in die Sache verwickelt war, sie wirkte zu selbstständig. Ich musste versuchen, ihr Vertrauen zu gewinnen.
    ***
    Es war schon zehn Minuten nach 9 Uhr, als ich in die Albright-Garage hinauf fuhr. Doug Whing instruierte gerade die Boys von der Nachtschicht. Als er mich rauffahren sah, winkte er mich auf die Seite. Als die anderen weg waren, kam er zu mir rüber und sagte: »Hallo, machst du Überstunden?«
    »Sie sind ja auch noch nicht faul!«, gab ich zurück.
    Er brummte unwillig: »Ich bin immer noch Doug für dich, oder?«
    »Okay, habe ich noch was hier zu tun?«
    »Moment.« Doug Whing kontrollierte meinen Fahrtenschreiber und den Benzintank. Dann sagte er langsam: »Da ist ’ne ziemlich lange Pause heute Abend, wo warst du?«
    »Ist ’ne längere Geschichte. Möchte ich hier nicht erzählen!«
    »Schön, ich komme nachher in den Dragoon rüber. Was wollte der Polizist von dir?«
    Meine Kopfhaut spannte sich. »Welcher Polizist?«
    »Hör zu, old fellow«, sagte Doug und sah sich vorsichtig um. Sein dickes Gesicht

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