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0404 - Karten des Unheils

0404 - Karten des Unheils

Titel: 0404 - Karten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ovalen Boden. Er hatte seinen Körper zusammengekrümmt. Der Kopf war nach vorn gesunken und musste das über sich ergehen lassen, was für ihn das endgültige Todesurteil bedeutete.
    Es war der Todesschleim.
    Er hatte sich nicht nur im unteren Oval gesammelt, er tropfte auch aus der Höhe herab. Diese Schleimbeutel erinnerten selbst an verkleinerte Gebilde dieser Kugel, als sie sich lösten, in die Tiefe fielen und zielsicher den Körper des Mannes trafen.
    Jede Berührung glich einem Schlag, dessen gesamte Summe schließlich zum Tode des Menschen führte.
    Kamikaze löste sich auf.
    Seine dunkle Kleidung war bereits hin. Jetzt konnten die gefährlichen Tropfen seine Haut erreichen, klatschten dort auf, zerliefen und sonderten ihre Säure breit und flächig ab.
    Bill konnte nicht mehr hinsehen. Er drehte sich um, denn er kannte das schaurige Ergebnis.
    Und er trug daran die Schuld!
    Die Kugel wankte weiter. Sie hatte sich nach links bewegt. Ausgerechnet dort befand sich die Grube. Noch ein Schritt, und es war vorbei.
    Sie fiel in die Grube hinein.
    Bill sah sie noch verschwinden, denn sie hatte freie Bahn, weil es John Sinclair gelungen war, das schwere Gitter aus der Grube herauszustemmen. Es lag jetzt irgendwo abseits. Der schlimme Rest des Vorgangs würde sich in der Grube abspielen.
    Bill merkte auch, dass seine Knie zitterten. Am liebsten hätte er sich hingesetzt und über alles nachgedacht. Hatte er tatsächlich so handeln müssen?
    Er wusste es nicht. Jedenfalls hätte sein Gegner kein Erbarmen gekannt. Das Wissen um diese Tatsache befreite Bill Conolly von einem Teil seiner Schuldkomplexe.
    Aber es war nicht zu Ende.
    Bill wollte seinem Freund John zu Hilfe eilen. Er und Samaran befanden sich im Hintergrund der Verbrennungshalle. Der Reporter vernahm das heftige Keuchen, hörte das dumpfe Klatschen der Schläge und sah hin und wieder etwas aufglühen.
    Entweder waren es die Augen Akim Samarans oder dessen Körper. Dies bewies dem Reporter, dass sich der Perser verändert hatte.
    Er nahm die Lampe an sich. Bill hatte sie schwenken wollen, als er sah, dass sich in der Grube etwas tat.
    Die Schleimhülle kletterte heraus.
    Hastig sprang Bill zurück, hielt die brennende Lampe aber auf die Stelle gerichtet, wo das Schleimwesen seiner Meinung nach erscheinen musste.
    Und sie kam.
    Für sie schien es kein Hindernis zu geben. Der Lichtarm erfasste zunächst ihren oberen Teil, drang zwar nicht hindurch wie bei einem dünnen Glas, aber Bill erkannte dennoch die Schleimtropfen, die sich auch weiterhin lösten und nach unten fielen.
    Sie trafen immer wieder ihr Ziel.
    Nur war es kein Mensch mehr. Es gab Kamikaze nicht mehr. In dem unteren Oval hatte sich der Schleim gesammelt. In ihm schwammen die Reste des Killers Kamikaze.
    Es waren Knochen, vermischt mit langen, grauen Haaren, die sich noch nicht aufgelöst hatten.
    Bill schloss für einen Moment die Augen. Er sah nicht mehr, wie die Kugel aus der Grube kletterte und die Knochen an ihrem Boden durcheinander gewirbelt wurden. Er dachte nur an die Qualen, die hinter dem Killer lagen und die er vor seinem Tode durchgemacht hatte.
    Dann hörte er den gellenden Schrei.
    »Tooootttt! Man hat ihn getötet. Er ist tot!« Samaran hattegeschrien. Irgendwie hatte er trotz des Kampfes das Ende seines Leibwächters mitbekommen. Und das ließ ihn so reagieren.
    Bill drehte seinen Arm und leuchtete in Samarans Richtung. Der Strahl erfasste einen Mann, der mit beiden Armen um sich schlug und dem bewusst war, wer die Schuld am Tod des Killers trug.
    »Du!« schrie er. »Du bist es gewesen, verfluchter Hund! Aber du hast kein Kreuz! Deshalb verbrenne! Verbrenne in Baals Feuer!«
    ***
    Ich hatte nicht damit gerechnet, Samaran noch während seiner Überraschung packen zu können. Das Gitter hatte sein Gewicht, dennoch hatte ich es so weit nach vorn drücken können, dass Akim Samaran getroffen wurde. Er verschwand aus meinem Blickfeld, während noch das Echo des einen Schusses durch den unheimlichen Raum schwang.
    Das Gitter sah ich wie einen Schatten, der zwar noch hochkant stand, sich dann aber allmählich senkte, um mich wieder niederzudrücken. Ich streckte meinen Arm aus, legte meine Handfläche gegen zwei Stäbe und schaffte es, das Gitter zu halten.
    Kraftvoll drückte ich es zurück, sprang in die Höhe, stemmte die angewinkelten Arme auf den Grubenrand und hoffte nur, dass Samaran nicht ausgerechnet jetzt angriff, wo ich mich in einer wehrlosen Lage befand. Er tat es nicht,

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