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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu strapaziös. »Wenn Sie mehr über ihn wissen wollen, müssen Sie sich schon an Snyder wenden. Das ist einer unserer Fahrer, mit dem er häufiger sprach.«
    Ein Mädchen geleitete Phil zu dem Fahrer. Bevor Phil sich vorstellen konnte, warf Snyder Phil einen tückischen Blick zu, stutzte und knurrte dann: »Was wollen Sie hier? Machen Sie, dass Sie rauskommen.«
    Er war ein muskulöser Klotz, sein Gesicht sah aus wie mit dem Beil zugehauen.
    Phil trat noch einen Schritt näher, griff in die Tasche und wollte seinen Ausweis herausziehen, als Snyder schon hochwirbelte, heranfegte und Phil am Hals fassen wollte. Die Hand wurde abgefangen, Snyder hatte plötzlich nach einer Drehung den rechten Arm auf dem Rücken und schlug mit dem Kopf gegen den Türpfosten.
    Phil war einen Schritt zurückgetreten, beide Arme hingen locker nach unten. Er war auf einen neuen Angriff vorbereitet und sah sich seinen Gegner genauer an. Plötzlich begriff er.
    »Ach, nun weiß ich. Der Snyder sind Sie also! Mann, die Sache ist längst vorbei, deshalb brauchen Sie kein Theater zu machen.«
    Der bullige Mann, der einen halben Kopf größer war als Phil, hatte die Fäuste geballt und sah mit rotem Kopf und zusammengekniffenen Augen wütend auf seinen Gegner.
    »Sie wollen mir doch was anhängen nicht? Darum sind Sie doch hier.«
    »Unsinn. Setzen Sie sich«, sagte Phil, zog sich einen Stuhl heran und nahm Platz.
    Snyder bekam wieder seine Normalfarbe und entspannte sich. Nach kurzem Zögern ging er an seinen Tisch zurück, drehte den Stuhl zur Seite und sah wartend auf Phil, der ihm eine Zigarettenpackung hinhielt. Zögernd zog Snyder eine und gab Phil dann Feuer. Der erste Teil ihrer Unterhaltung war damit erledigt.
    »Die ganze Sache ist ganz einfach die, dass wir wissen möchten, mit wem Jeffers Umgang hatte. Ihr Chef sagte mir, Sie könnten vielleicht etwas darüber sagen.«
    Phil hatte Snyder vor einem Jahr wegen einer dunklen Schiebung, bei der ein verschobener Lastzug eine Rolle spielte, vernehmen müssen, ohne dass etwas dabei herauskam.
    »Ich hab auch damals mit der Geschichte nix zu tun gehabt. Und mit Jeffers hab ich nur gequatscht, weil ich ihn als Beifahrer haben wollte. Aber der Kerl war zu faul. Seine Kumpels, die die Diamanten und den Jungen geklaut haben, kenn ich nicht. Oder warten Sie mal.«
    Er dachte eine Weile nach.
    »Vor etwa einer Woche war mal einer hier und wartete auf Bill. War ’ne mittlere Figur mit einer Stimme wie ein kleines Mädchen. Bill war nachher wütend und schnauzte ihn an, er sollte ihn hier in Ruhe lassen. ›Du weißt ja, wo du mich anrufen kannst‹, sagte er zu ihm.«
    »Würden Sie den Mann wiedererkennen?«, fragte Phil.
    Snyder nickte, ohne zu zögern.
    »Klar würde ich das. Ich sprach ja noch eine Weile mit ihm, ehe Bill kam.«
    Snyder war mächtig erleichtert, als sie sich beide in bestem Einvernehmen trennten.
    ***
    Das Haus der Dallingers lag in der 62. Straße, direkt am East River. Vom Dach aus könnte man bequem mit Pfeil und Bogen zum Welfare Island hinüberschießen.
    Obwohl der Bau eine altmodische Fassade hatte, war die Wohnung modern eingerichtet.
    Der Butler verneigte sich nur leicht gequält, wenn jemand erschien und Presse murmelte, und wies mit weißem Handschuh nach drinnen, wo die alte Mrs. Dallinger ihre Gäste empfing.
    Anscheinend war sie gut beraten worden, denn sie hatte in der großen Halle ein mächtiges kaltes Büfett aufbauen lassen. Die beiden Kellner, die dabei standen, stammten aus dem gleichen Lokal wie die Platten, die verlockend aussahen. Ein dritter Kellner mit weißer Jacke hatte für Getränke zu sorgen.
    Es war kurz vor eins, als ich ankam und bereits gut fünfzig Leute vorfand.
    Ich stellte mich vor, doch das war unnötig. Mrs. Dallinger erinnerte sich sofort, mich im Juwelierladen gesehen zu haben, obwohl ich der Meinung war, dass sie da noch ziemlich abwesend wirkte.
    »Bleiben Sie nachher hier, Agent Cotton, ja? Ich möchte mit Ihnen sprechen.«
    Ich hatte das Gleiche vorgehabt und mischte mich erst einmal unter die Presse; was nicht ohne Folgen blieb, denn jeder wollte eine Sonderinformation. Sie glaubten, wir hielten Material zurück.
    Mrs. Dallinger machte einen würdigen und ernsten Eindruck. Sie war knapp siebzig, hielt sich ausgezeichnet und sah in ihrem grauen Seidenkleid gut aus.
    Ich warf einen Blick auf Miss Cindy Crown, die Sekretärin von Mrs. Dallinger. Sie hatte ein apartes Gesichtchen mit großen dunklen Augen. Ich würde versuchen, an

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