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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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unterrichtet war, wo sich die anderen befanden. Für den Fall, dass die Gangster nach dem gleichen System arbeiten sollten, wurde außerdem der laufende Verkehr scharf überwacht.
    Während der Fahrt ereignete sich nichts Verdächtiges. Als Mrs. Dallinger und Miss Crown vor ihrem Haus ausstiegen und sich auch dort scheinbar niemand um sie kümmerte, waren sie wie erlöst und gingen rasch ins Haus.
    Kurz nach drei kam der erwartete Anruf. Es war wieder die gleiche Stimme, die etwas erregter und noch etwas höher klang.
    »Mrs. Dallinger?«
    »Ja. Ich habe das Geld geholt.«
    »Das weiß ich. Alles Zwanziger?«
    »Ja, fünfzig Bündel.«
    »Tun Sie die in einen bunten Einkaufsbeutel, klar?«
    »Ja, und dann weiter?«
    »Dann fahren Sie ohne Ihre Miss den Broadway hinunter, und zwar gleich. Sie steigen vor dem Hotel Astor aus, klar?«
    »Ich verstehe. Beim Astor aussteigen. Aber ich muss mich erst wieder umziehen.«
    »Gut, und ziehen Sie dasselbe an wie heute Mittag, klar?«
    Man konnte deutlich hören, dass die alte Dame schwer atmete.
    »Ich ziehe also dasselbe an. Und dann soll ich ins Astor gehen?«
    »Nein, Sie steigen da nur aus, klar? Vom Astor aus gehen Sie dann denselben Weg zurück.«
    Die Wiederholung kam prompt.
    »Auf dem Broadway vom Astor aus zurückgehen. Wie weit?«
    »Das werden Sie gewahr. Wenn ich sage ,Hergeben’, lassen Sie den Beutel los und gehen geradeaus weiter. Wenn Sie sich umsehen oder Krach machen, dann ist der Junge geliefert, klar?«
    »Ja, ich habe verstanden. Aber ich kann nicht lange laufen. Und wann bekomme ich Rex wieder? Sie sagten mir…«
    »Ich weiß, was ich sagte. Ich rufe heute Abend wieder an, klar? Aber nur, wenn es geklappt hat.«
    Dann wurde aufgelegt. Der Gangster schien noch aufgeregter zu sein als beim vorigen Mal. Man konnte deutlich die Mühe heraushören, mit der die unnatürliche Stimmlage beibehalten werden musste.
    ***
    Minuten später war bei uns Großalarm.
    Wir mussten die gleichen Vorbereitungen, die wir heute Mittag getroffen hatten, noch einmal aufbauen.
    Mrs. Dallinger würde auf der linken Seite des Broadways nach Norden gehen. Wenn ihr ein Gangster die Tasche abnahm, der dann von einem Kumpan im Wagen aufgenommen werden sollte, dann müsste dieser Wagen nach Süden fahren.
    Es konnte aber auch anders kommen. Der Kassierer brauchte ihr nur die Tasche sofort am Hotel abzunehmen und dann schnell über die Straße auf die schmale Verkehrsinsel zu gehen. Von dort konnten Fahrzeuge in beiden Richtungen fahren.
    Den von uns einzusetzenden Wagen wurde damit Wendigkeit nach allen Himmelsrichtungen abgefordert. Viel Zeit zum Überlegen blieb uns nicht. Jeden Augenblick konnte aus der 62. Straße der Bescheid kommen, dass der Rolls-Royce gestartet war. Dort waren drei Wagen eingesetzt, die bis zum Hotel Astor die Überwachung durchführen sollten.
    Sie bekamen gerade jetzt ihre Anweisungen über Sprechfunk.
    Phil und ich würden mit zwei anderen Kollegen Mrs. Dallinger zu Fuß beschatten.
    Während wir vier uns noch besprachen, kam die Meldung, dass die alte Dame mit einem rot und gelb geblümten Einkaufsbeutel den Wagen bestiegen hatte und um 15 Uhr 16 in südlicher Richtung abgefahren war.
    Wir hatten keine einzige Minute übrig.
    Die Einsatzwagen waren schon weg und rangierten sich ein nach den Anordnungen aus der Zentrale. Mein Jaguar war dabei. Ich hatte ihn einem Kollegen anvertraut, der ihn ständig im Hintergrund halten sollte. Ich wollte ihn für den äußersten Fall zur Verfügung haben.
    Wir liefen in den Hof der Fahrbereitschaft und sahen den grünen Dodge, mit dem wir fahren sollten, schon an der Ausfahrt stehen. Dave Miller und Ben Holt saßen schon im Wagen.
    Als wir die 49. Straße kreuzten, hörten wir über Funk, dass der Rolls-Royce bei der 53. Straße zum Broadway abgebogen war. Wir hatten also einen Vorsprung und konnten uns erlauben, bei der 48. Straße anzuhalten. Wir stiegen aus. Phil trennte sich von mir. Ich stellte mich so hin, dass ich den breiten Gehweg vor dem Hotel gut übersehen konnte.
    Phil wartete etwa hundert Yards weiter nördlich auf Mrs. Dallinger.
    Das Times Square ist einfach eine Schlucht zwischen Hochhäusern und Wolkenkratzern, der Schnittpunkt des Broadways mit der Seventh Avenue.
    Und da kam jetzt rechts der dunkelblaue Wagen, auf den wir alle warteten.
    Mrs. Dallinger saß kerzengerade im Fond und sah ruhig auf den Gehweg, den sie gleich entlang spazieren musste.
    Der Fahrer bog ein und nahm Kurs auf das

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