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0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt

Titel: 0405 - Fluchtweg durch die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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beschaffen müssten. Es darf ja auch nicht zu prompt aussehen, nicht wahr?«
    »Das war sehr umsichtig, vielen Dank.«
    Den Zeitpunkt wusste ich schon vorher durch unseren Abhördienst, aber das brauchte er nicht zu wissen.
    Auf dem gleichen Weg ging ich zurück und war eine halbe Stunde später wieder in unserem Office. Phil war nicht da, er befand sich irgendwo in der 62. Straße und achtete auf das Haus unserer Grandma.
    Um Viertel nach zehn wurde ich von Miss Crown angerufen, die etwas aufgeregt zu sein schien.
    »Agent Cotton, ich möchte gern mit Ihnen sprechen. Ich warte hier im Café Royal. Könnten Sie mal eben herkommen? Sie wissen doch, wer hier ist?«
    »Ja, das weiß ich. Ist etwas Besonderes?«
    »Nein, nicht direkt. Das heißt, es ist nichts passiert.«
    »Schön, ich bin in zehn Minuten da.«
    Das Lokal lag nur einen Block von uns entfernt und Wurde häufig von unseren Damen oder den Kollegen aufgesucht. Es nahm den ganzen achten Stock ein.
    Zufällig traf ich Phil da. Er schäkerte mit dem niedlichen Mädchen hinter der Barriere. Sie begann gerade, hold zu erröten.
    »Vorsichtig, Mabel«, sagte ich, »er ist ein großer Schürzenjäger.«
    Phil sah mich an und grinste: »Neidhammel.«
    Miss Crown hatte sich neben einer großen Kübelpalme an einen kleinen Tisch gesetzt und schien erleichtert zu sein, als sie mich sah.
    »Ich wollte mich vor allem vergewissern, ob alles richtig läuft, Agent Cotton. Ich bin übrigens gut hergekommen, es folgte mir niemand.«
    »Nein, das wurde mir eben schon gesagt«, lächelte ich.
    »Wieso, von wem denn?«
    »Von einem Kollegen, der Ihnen gefolgt ist. Glauben Sie, wir lassen Sie ausgerechnet jetzt allein durch die Gegend ziehen?«
    »Oh«, sagte Cindy »und ich war ganz sicher, dass ich nicht beobachtet wurde.«
    »Machen Sie sich nichts draus, Miss Crown. Dafür bezahlt man uns ja.«
    Ich schnitt ein neues Thema an.
    »Wie geht es Mrs. Dallinger? Ist sie einigermaßen gefasst?«
    Miss Crown seufzte.
    »Sagen wir lieber, sie deckt ihre Nervosität mühsam zu. Sie scheint Angst zu haben, und ich soll nachher mitkommen, wenn sie das Geld holt. Sie hat mich auch gebeten, mit Ihnen Verbindung aufzunehmen.«
    Die Idee war ohne Zweifel gut. Wenn Mrs. Dallinger mit ihrer Sekretärin das Geld holte, dann würden die Gangster das vielleicht als Bestätigung dafür nehmen, dass die alte Dame nicht die Polizei benachrichtigt hatte.
    Eine Viertelstunde später trennten wir uns. Sie sollte noch ein paar Minuten da oben sitzen bleiben.
    Als ich die Straße betrat und zurückschlenderte, war von Phil und seinen Kollegen nichts zu sehen.
    ***
    Zwei Minuten nach zwölf fuhr der Rolls-Royce in der 62. Straße vor. Als sich die Haustür öffnete, stieg der Fahrer aus und machte die zweite Tür des Wagens auf. Mrs. Dallinger kam die vier Stufen herab. Unmittelbar hinter ihr ging Miss Crown mit einer Aktentasche in der Hand.
    Es schien niemand davon Notiz zu nehmen, und es stand bald fest, dass niemand dem Wagen folgte. Wir hatten es nicht anders erwartet und unsere Bemühungen auf die Rückfahrt konzentriert.
    Zwei uniformierte Boten der Bank hatten eine Lücke genau vor dem Portal der Bank freigehalten, sodass der Fahrer ohne Schwierigkeiten Vorfahren konnte. Er war seiner Chefin beim Aussteigen behilflich und blieb dann neben dem Wagen stehen.
    In der Schalterhalle wurde Mrs. Dallinger von Mr. Scrammel empfangen, der beide Damen in ein kleines Besprechungszimmer bat. Er warf nur einen flüchtigen Blick auf den Scheck, den die Kundin ihm überreichte, und schloss dann eine große Kassette auf, die vor ihm auf dem Tisch stand.
    Fünfzig Banknotenbündel mit je einhundert Scheinen zu zwanzig Dollar wurden pedantisch genau aufgebaut und dann von Miss Crown in die Aktentasche gepackt. Der Direktor brachte die Damen durch die Halle und verabschiedete sich dann von ihnen.
    Eine halbe Minute später fuhr der Rolls-Royce ohne den geringsten Zwischenfall davon.
    Unsere Wagen, die davor und dahinter die Sicherung übernahmen, hatten sich zum Teil schon vorher in Bewegung gesetzt. Sie fuhren mit gelockertem Abstand und wurden während der Fahrt durch die Fahrzeuge, die wir in den Parallelstraßen laufen hatten, abgelöst.
    Es war ein genau ausgetüftelter Plan, der sich schon oft bewährt hatte. Er funktionierte selbst in Zeiten schwachen Verkehrs, weil nie ein und derselbe Wagen unmittelbar hinter dem Verfolgten lag. Es war ein ständiger Austausch, bei dem jeder Fahrer durch Sprechfunk

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