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0407 - Das neue Element

Titel: 0407 - Das neue Element Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlafendes Ungeheuer ..."
    Die Taster gaben ein summendes Warnsignal von sich, als die Küste nur noch einen Kilometer entfernt war. Die Gleiter bremsten mit den Bugpulsationstriebwerken ab. Langsam schwebten sie danach über schwarze feuchte Uferklippen hinweg und senkten sich in eine flache Mulde.
    „Vorsicht beim Aussteigen, Juan!" rief Derbolav, als sein Vetter sich über den Kanzelrand schwang.
    Eine unterdrückte Verwünschung antwortete ihm.
    Dann tauchte Juan Mellone-Grazia etwa zwanzig Meter entfernt in einem Scheinwerferkegel wieder auf. Seine Raumkombination war über und über von einer gallertartigen Masse bedeckt.
    Derbolav grinste, dann schaltete er seinen Telekom ein.
    „Wasch dich im Meer ab, Vetter Juan", riet er.
    „Aber schwimme nicht zu weit hinaus. Beim nächstenmal überlegst du vorher, bevor du unbekannten Boden betrittst."
    „Was ist das für ekelhaftes Zeug?" fragte Juan grimmig zurück.
    „Keine Ahnung. Es können sowohl Pflanzen als auch Tiere sein. Sie bedecken als farblose Gallertfladen das gesamte Ufer. Und sie sind glatt wie Schmierseife ..."
    „Das habe ich gemerkt", gab Juan wütend zurück und entfernte sich rasch.
    Unterdessen waren drei Prospektoren mit schweren Rückentornistern und Sprühgeräten ausgestiegen. Sie stellten sich nebeneinander auf und besprühten den Boden, während sie vom Landeplatz auf eine dunkle, scheinbar ins Unendliche aufragende Felswand zugingen. Hinter ihnen schrumpften die Gallertfladen ein und zerfielen zu einer staubartigen Masse.
    Erst danach verließ der Patriarch den Gleiter. Er rief die Zugführer zusammen und übergab jedem eine Stanzfolie mit genauen Angaben über das, was seine Gruppe zu bergen hatte.
    Je mehr Zugführer ihre Folien gelesen hatten, desto übermütiger wurde die Stimmung. Die Männer teilten ihre Begeisterung ihren Gruppen mit.
    Neben Derbolav prustete jemand; es war Juan Mellone-Grazia. Seine Kombination war von den Gallertfladen befreit, dafür schien er außer Atem.
    „Was war los?" fragte Derbolav besorgt.
    Juan schüttelte sich.
    „Ein schwarzhäutiges Ungeheuer wollte mich in die Tiefe ziehen. Glücklicherweise konnte ich es mit dem Pa-ralysator lähmen, aber vorher hatte es mir schon die Kombination aufgerissen. Beinahe wäre ich ertrunken, als sich der Helm mit Wasser füllte."
    „Hm!" machte Derbolav de Grazia. „Ich muß mich später doch einmal um das Leben in diesem Ozean kümmern." Er seufzte. „Es ist zum Verzweifeln! Die Geschäfte lassen einem keine Zeit für ein Hobby.
    Wußtest du eigentlich, daß ich früher Kosmobiologe werden wollte?"
    „Nein ...!"
    „Wie solltest du auch. Mein Traum zerschlug sich, als meine Eltern nicht mehr waren. Damals beschloß die Sippe, mich zu einem guten Prospektor ausbilden zu lassen."
    Juan lachte.
    „Du hast es ihnen ja heimgezahlt, indem du ihr Patriarch wurdest, Chef."
    Derbolav de Grazia lachte ebenfalls. Dann wurde er wieder ernst.
    „Ich sehe, die Gruppen sind fertig zum Aufbruch.
    Du kommst mit mir zur Gruppe von Zugführer Komura, ihm fehlen zwei Mann."
    Er schaltete seinen Brustscheinwerfer an und marschierte vor seinem Neffen hinüber zur Gruppe eines schwarzbärtigen, untersetzten Prospektors.
    Aki Komura war vierundsechzig Jahre alt, im 35.
    Jahrhundert also immer noch in den besten Lebensjahren. Die durchschnittliche Lebenserwartung des Menschen lag bei hundertneununddreißig Jahren.
    „Wir bilden die Spitzengruppe, Aki!" befahl Derbolav, winkte den anderen Männern kurz zu und marschierte den freigelegten Pfad entlang.
    Aki Komura und die sieben Mann seiner Gruppe folgten ihm. Den Schluß bildete Juan Mellone-Grazia. Danach kamen die übrigen vier Gruppen zu je zehn Mann einschließlich der Zugführer. Zwölf Mann waren in der ROSSA OBERA zurückgeblieben.
     
    *
     
    Eine Wand glitt knirschend zur Seite. Juan blickte fassungslos in die große Lagerhalle, die sich etwa einen Kilometer weit erstreckte und mindestens hundert Meter breit war.
    Die Beleuchtung hatte sich automatisch eingeschaltet, als der erste Prospektor die Halle betrat. In ihrem Schein marschierten die fünfzig Prospektoren grinsend hinter ihrem hünenhaft gebauten Patriarchen über das stillgelegte Transportband in das terranische Flottenmagazin ein.
    Links und rechts ragten hohe Regale ungefähr zwanzig Meter hoch empor. Verladeplattformen hingen in metallisch glänzenden Schienen. In den Regalen stapelten sich Tausende und aber Tausende von gleichartigen

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