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0407 - Die Mordgeister

0407 - Die Mordgeister

Titel: 0407 - Die Mordgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fabrizzi?«
    Ted sah auf die Uhr. Die Besichtigung der Räumlichkeiten einschließlich Keller und Dachgeschoß hatte mittlerweile fast zwei Stunden gedauert; er hatte sich recht gründlich umgesehen. Es wurde allmählich Zeit, zurückzukehren in die Stadt. Vielleicht, überlegte er, hat sich auch Teri inzwischen beruhigt…
    »Es ist totenstill im Haus«, sagte er. »Als wenn Fabrizzi gar nicht mehr hier wäre. Weißt du was? Ich lasse meine Karte hier, schreibe einen weiteren Preisvorschlag drauf und bitte um Rückruf im Hotel.« Er schrieb eine Zahl mit vielen Nullen auf das Kärtchen. »Wenn Fabrizzi seinen Gastgeberpflichten nicht mehr nachkommen will, dann wird er eben die Karte finden und entsprechend handeln -oder nicht. Merkwürdig, wie still es hier ist…«
    Sie gingen zum Portal.
    »Hoffentlich schaffen wir es überhaupt, davonzukommen«, unkte Nicole. »Ich habe so ein ganz komisches Gefühl… es ist fast wie… Angst…?«
    ***
    Sie wußten jetzt, daß das Warten sich wenigstens teilweise gelohnt hatte. Für eines der beiden Individuen war die Falle zugeschlagen.
    Es befand sich im Bann. Es würde auf jeden Fall hierher zurückkehren, auch wenn es sich jetzt erst zurückzog. Es mußte wiederkommen. Es gab keine andere Möglichkeit. Es hatte von dem Getränk genommen, das eine Art Sucht erzeugen würde. Das Haus zog das Individuum an wie ein Magnet.
    Eine Seele… konnte abgelöst werden. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Das Geschehen war nun bestimmt, der programmierte Ablauf der Dinge ließ sich nicht mehr rückgängig machen, oft schon in früherer Zeit war es so geschehen.
    Ärgerlich war nur, daß das andere Individuum nicht getrunken hatte. Hier mußte man sich etwas anderes einfallen lassen.
    Aber wie dem auch sei - sie wußten jetzt, daß es bald soweit war. Das lange, lange Warten fand ein Ende. Die Seelen konnte sich vom Fluch befreien.
    Es war nur bedauerlich, daß »Fabrizzi« sich hatte zurückziehen müssen, weil es wichtiger war, daß sie sich auf Puzoni konzentrierten. Der versuchte, sich ernsthaft aufzulehnen und mußte erst einmal zur Räson gebracht werden. Mit einem Denkzettel, der ihm zu schaffen machen würde…
    ***
    Ein Taxi brachte Emilio Puzoni in seine Wohnung zurück. Den Unfall hatte er zwar, von einigen blauen Flecken abgesehen, unverletzt überstanden, aber die Polizei hatte ihn in das nächstliegende Krankenhaus bringen lassen, um eine Blutalkoholkontrolle vornehmen zu lassen. Es war Puzonis Glück, daß er den ganzen Tag über nüchtern gewesen war, so daß sich ihm wenigstens in dieser Hinsicht nichts Negatives nachweisen ließ. Dennoch hatte er mit einer Anzeige und einem Verfahren zu rechnen. Bei seinem Unfall war zwar niemand sonst zu Schaden gekommen, aber die Pilizei ging davon aus, daß es hätte geschehen können. Immerhin schien es bei normaler Fahrweise so gut wie unmöglich, daß der Wagen so weit aus der Fahrspur gleiten konnte, um sich anschließend zu überschlagen.
    Das Fahrzeug selbst war sichergestellt worden und sollte von Experten untersucht werden, ob ein technischer Defekt zu dem Unfall geführt hatte. Die wahre Ursache kannte ja niemand, und Puzoni hütete sich auch, darüber zu sprechen. Er nahm lieber die anderen Unannehmlichkeiten in Kauf, weil sie das kleinere Übel waren…
    Jetzt, nachdem erst einmal alles vorbei war, öffnete Puzoni seine Hausbar und schenkte sich einen Grappa ein. Einen zweiten und dritten zum Nachspülen direkt hinterher.
    Plötzlich war die Stimme in seinem Kopf wieder da.
    Es hat keinen Sinn, sich uns zu widersetzen. Siehst du das ein? Was du heute erlebt hast, war eine Warnung.
    Er schluckte heftig.
    »Wer bist du wirklich?« keuchte er. »Warum tust du mir das an? Antworte mir!«
    Aber die Stimme schwieg diesmal. Sie ließ Puzoni weiter im ungewissen.
    Ihm war nur klar, daß es tatsächlich nicht gut war, sich zu widersetzen. Diesmal war nur das Auto zerstört worden. Beim nächsten Mal… würde er vielleicht selbst verletzt oder getötet werden.
    Er trank einen vierten Grappa und spürte die Wirkung des scharfen Getränkes bereits allmählich einsetzen, zumal er die Gläser recht voll geschenkt hatte. Aber der Alkohol konnte sein Problem auch nicht lösen. Er verdrängte es nur für eine kurze Zeit.
    Danach würde es wieder da sein, so brennend und schlimm wie zuvor…
    ***
    An der Straße hielt ein Wagen der polizia urbana mit laufendem Motor hinter Teds Mercedes-Coupé. Einer der Beamten war ausgestiegen und

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