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0408 - Der Gespenster-Galgen

0408 - Der Gespenster-Galgen

Titel: 0408 - Der Gespenster-Galgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bleiben und die Leute einweisen…«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Zamorra.
    Es war zu gefährlich, wenn Caulette allein hier blieb. Dann würde er das nächste Opfer sein, das an diesem Galgen hing. »Wir werden nicht allein nach Roanne fahren. Wir nehmen Sie mit, und dann können Sie mit den Leuten selbst wieder hierher fahren. Wir versuchen dagegen, ein Zimmer zu bekommen und uns auszuschlafen, falls das trotz der späten Stunde noch klappt. Wenn nicht, düsen wir zurück nach Château Montagne und lassen uns irgendwann heute mittag oder nachmittag wieder sehen. Ich brauch nämlich auch ein wenig Schlaf…«
    »Aber einer sollte hier bleiben, damit die Leiche nicht wieder verschwindet, und der Galgen…«
    »Daran glaube ich nicht«, sagte Zamorra. »Denn dann wäre beides schon vorhin verschwunden, als wir Sie hierher holten. Kommen Sie, steigen Sie ein. Sie kennen den Weg jetzt. Wir dagegen müßten Ihren Leuten erst eine umständliche Wegbeschreibung liefern.«
    »Da haben Sie recht. Ich glaube, ich bin selbst nicht so richtig fit«, murmelte Caulette. »Nun gut, fahren wir.«
    Im Moment des Einsteigens glaubte Zamorra eine schwache Reaktion des Amuletts zu spüren. Aber das konnte auch ein Irrtum gewesen sein…
    ***
    Es war kein Irrtum gewesen. Mit einiger Verzögerung hatte das Amulett endlich auf die Aura einer magischen Wesenheit angesprochen, die unerkannt bleiben wollte. Deshalb versuchten die anderen Schemen, ihren Artgenossen abzuschirmen, und größtenteils war ihnen das trotz der Wachsamkeit Professor Zamorras auch gelungen.
    Als das Amulett endlich etwas registrierte und Zamorra darauf aufmerksam zu machen versuchte, schloß dieser bereits die Wagentür, und der unmittelbare Kontakt riß wieder ab, ehe er richtig entstanden war. Da das Amulett nichts mehr registrierte, stellte es seinen Warn-Versuch sofort wieder ein.
    Der Meister des Übersinnlichen und seine beiden Begleiter entfernten sich.
    Die Schemen blieben zurück. Sie wußten nun, was Zamorra plante, und konnten sich darauf einstellen… und änderten den ursprünglichen Plan ab!
    ***
    Mit Gaston Mercier war eine Veränderung vor sich gegangen. Er fürchtete sich vor dem Schatten nicht mehr, der zu seinem ständigen Begleiter geworden war. Der Schatten, der kaum eindeutig zu erkennen war und dessen Umrisse um so undeutlicher wurden, je intensiver sich Mercier bemühte, Details zu erkennen, war jetzt sein Freund. Der Reporter gab es auf, den Schatten erforschen zu wollen.
    Nur einmal hatte jener ihn ganz kurz berührt, und es war Mercier vorgekommen, als durchschneide ein glühendes Messer sein Gehirn. Aber dieses Erlebnis hatte er bereits verdrängt. Es machte ihm nichts mehr aus, an der Seite eines Unheimlichen zu sitzen. Sein Verstand war nicht in der Lage, zu begreifen, was hier geschah, und deshalb machte er auch erst gar nicht mehr den Versuch dazu.
    Der Schatten sprach nicht mit Mercier, aber seltsamerweise wußte der Reporter dennoch, was er von ihm wollte.
    So war er nach Roanne gefahren. So hatte er dort beobachtet, daß auch der weiße BMW auftauchte und wenig später wieder nach Le Donjon zurück fuhr. Zamorra war bei der Polizei gewesen.
    Eigentlich hätte er selbst, Mercier, ebenfalls zur Polizei gehen sollen, um den Vorfall am Galgenhügel zu melden. Immerhin hatte es sich um einen Mordversuch gehandelt, dessen Opfer er hatte werden sollen. Aber er meldete diesen von Zamorra vereitelten Versuch nicht. Er wartete nur ab.
    Nach geraumer Zeit tauchte der BMW wieder auf und setzte den Kriminalbeamten ab. Dann verlangte der Schatten, daß Mercier hinter dem BMW her fuhr.
    »Ein bißchen viel verlangt, nicht?« murmelte der Reporter und setzte seine Marienkäfer-Ente in Bewegung. »Mit einer solchen Rakete halten wir doch nie und nimmer mit.«
    Aber er fühlte, daß der Schatten nichts Unmögliches erwartete. Die Verfolgung würde sich wahrscheinlich nur im Stadtbereich abspielen.
    Schon bald erkannte Mercier, daß Zamorra nach einem Zimmer suchte. Im größten Hotel am Platz wurde er endlich fündig. Der Wagen blieb vor der Tür stehen, Zamorra und Nicole verließen das Gebäude nicht wieder.
    Mercier sah den Schatten fragend an. Aber der Lautlose wollte, daß Mercier noch weiter abwartete. Der Reporter spürte keine Müdigkeit. Er wollte nur alles daransetzen, daß der Schatten zufrieden war. Und so wartete er mit der Geduld einer Maschine.
    ***
    Eine Stunde später wimmelte es am ›Galgenhügel‹ von Menschen. Sie waren

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