Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

Titel: 0408 - Sie lockten mich mit Evelyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
gebrochen.«
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon. Evelyn warf mir einen Blick zu, ging dann hinüber und nahm den Hörer von der Gabel.
    »Hallo«, sagte sie, und dann: »Rex, Darling!« Und dann erzählte sie, was in der letzten Viertelstunde passiert war. Nachdem sie danach eine Weile nur zugehört hatte, sagte sie: »Okay, Darling! Goodbye!«
    Sie legte auf.
    »Was hat Rex Bunter gesagt?«, erkundigte ich mich.
    »Er meint, dass ich hier nicht sicher wäre. Er möchte, dass ich in ein Hotel gehe.«
    Ich nickte. »Ich habe selbst schon daran gedacht. Packen Sie ein paar Sachen ein, dann nehme ich Sie mit.«
    Während sie das Zimmer verließ, telefonierte ich. Nach einer Viertelstunde kam Evelyn mit einem kleinen Handkoffer zurück. Ich brachte sie zum Central Hotel , wo ich ihr unter falschem Namen ein Zimmer bestellt hatte.
    ***
    Am anderen Morgen stand nur ein Mann auf meinem Programm: Stan Grabowsky. Die Frau in seiner Wohnung hatte mir die Telefonnummer seiner Kneipe gegeben. Ein Anruf brachte nichts ein. Ich erfuhr, dass Grabowsky einen Lastwagen für die Inter-City fuhr.
    Die Hauptniederlassung der Firma lag in der Bronx. Es war ein großes Gelände, mit einem riesigen Lagerhaus und zehn Laderampen. Kisten und Verschläge mit allen möglichen Gütern standen auf den Rampen und füllten das Lagerhaus.
    Ich ging hinüber zu einer Rampe, wo gerade ein Lastwagen beladen wurde. Die Leute arbeiteten wesentlich emsiger, als sie mich sahen. Wahrscheinlich hielten sie mich für einen leitenden Mann der Firma.
    Neben der Rampe fand ich in einer Art Büro einen Angestellten. Seine Füße waren auf den niedrigen Tisch gelegt. Er las in einer Zeitung und blickte über den Rand des Blattes, als er Schritte hörte.
    »Ja?«, fragte er kurz.
    »Ich suche Grabowsky.«
    Seine kleinen Augen zogen sich zusammen. »Wen?«
    »Grabowsky«, wiederholte ich. »Stan Grabowsky.«
    »Wer sind Sie?«, erkundigte er sich, nachdem er mich einen Augenblick von oben bis unten gemustert hatte.
    Meine Hand wollte schon nach dem Dienstausweis in der Tasche greifen, aber im letzten Augenblick überlegte ich es mir anders. Ich wollte den Mann nicht in meine Karten blicken lassen.
    »Ich bin Jerry Cotton, und ich möchte etwas von Stan Grabowsky wissen.«
    »Okay. Ich werde rausfinden, wo er steckt.«
    Er nahm seine Füße vom Tisch und ging zu der Wand, an der an einem Nagel der Versandplan hing.
    »Grabowsky ist unterwegs, er muss aber bald zurückkommen«, sagte er.
    Es war gegen zehn.
    »Ich werde warten, wenn Sie nichts dagegen haben«, erklärte ich dem Burschen.
    Er nickte, legte seine Füße wieder auf den Tisch und beschäftigte sich weiter mit der Zeitung. Aber von Zeit zu Zeit sah ich ihn einen beunruhigten Blick in meine Richtung werfen. Lastwagen kamen und fuhren wieder fort. Sie wurden an den Laderampen beladen. Der Mann hatte ein gutes System. Er tat keinen Handschlag zu viel. Wenn er hörte, dass ein Zug zurückkam, brüllte er laut: »Nummer?«
    Einer der Lademannschaft brüllte dann die Nummer des Wagens zurück, und der Mann notierte sie auf einem Fetzen Papier. Wenn er dann den Wagen wieder wegfahren hörte, machte er ein anderes Zeichen auf den Zettel Da war keine überflüssige Bewegung.
    Schließlich sagte er: »Da ist Grabowsky.«
    Ich bedankte mich und ging nach draußen. Ich sprang von der Laderampe herunter. Ein Lastwagen setzte zurück und wurde von einem der Männer mit Handzeichen an die richtige Stelle dirigiert. Plötzlich kam ein Pfiff und dann ratschte eine Handbremse. Das Tuckern des Motors erstarb.
    Ich stand neben dem riesigen Lastwagen. Die Tür des Fahrerhauses öffnete sich, und ein rotgesichtiger, untersetzter Bursche schwang sich heraus und sprang auf den Boden. Er trug einen Overall und eine Kappe aus Cord. Ich sprach ihn an.
    »Ich bin Jerry Cotton. Ich möchte ein paar Worte mit Ihnen reden, Grabowsky.« Er musterte mich mit einem misstrauischen Blick, stieß beide Hände in die Taschen seines Overalls und stellte sich gelangweilt hin.
    »Okay. Reden Sie.«
    Ich musste ihn überraschen, direkt aufs Thema kommen, damit ich spontane, nicht zurechtgelegte Antworten erhielt.
    »Sie waren im Gerichtssaal, als Hank Brian verurteilt wurde, nicht wahr, Grabowsky?«
    »Hank Brian? Sie sind an der verkehrten Adresse, Mister. Ich war einmal im Gerichtssaal hatte ’ne Anzeige wegen zu schnellen Fahrens.«
    »Dann hat jemand eine Fotografie gefälscht«, sagte ich und griff in die Tasche. »Hier, sehen Sie

Weitere Kostenlose Bücher