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0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

Titel: 0408 - Sie lockten mich mit Evelyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bunter, und ich glaubte ihm aufs Wort.
    Bernie Miller murmelte etwas und wandte sich dann an mich: »Ich glaube, es ist höchste Zeit für mich, Agent Cotton.«
    »Ich bringe Sie nach Hause«, schlug ich vor.
    Rex Bunter mischte sich ein: »Ich bin gekommen, um Sie wegen einer wichtigen Sache zu sprechen, Cotton.«
    Ich warf ihm einen wütenden Blick zu und hätte ihn am liebsten vor die Tür gesetzt. Ich trat einen Schritt auf ihn zu.
    Bernie Miller schien zu fühlen, was in mir vorging. »Ich möchte nicht gerne stören, Agent Cotton, und ich bin wirklich sehr müde. Ich werde ein Taxi nehmen.«
    Sie ließ sich nicht davon abbringen. Ich gab nach und half ihr in den Mantel. Rex Bunter saß in einem der Sessel und beobachtete uns mit einem dünnen Lächeln. Ich telefonierte nach einem Taxi und bat darum, mir die Rechnung zu schicken.
    »Ich werde unten warten«, sagte Bernie. »Es macht mir nichts aus, Agent Cotton… und bald werden wir uns Wiedersehen.«
    »Das glaube ich auch.«
    Sie verabschiedete sich, und ich brachte sie zur Tür. Sie gab mir einen vielsagenden Händedruck und lächelte.
    »Ein nettes Mädchen«, sagte Rex Bunter, als ich wieder zurückkam. Er war aufgestanden. Sein sehniger Körper war kerzengerade aufgerichtet. Sein dunkles, gebräuntes Gesicht war unbewegt. Eine gepflegte Strähne des silbernen Haares kam unter dem weichen Fedora heraus. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, den Hut abzunehmen.
    »Was wollen Sie, Bunter?«, fragte ich nicht gerade freundlich.
    »Das wissen Sie doch. Ich will Hank Brian.«
    »Fast hätte ich den Burschen gehabt«, sagte ich. »Wäre Evelyn Taylor nicht dazwischen gekommen, dann hätte es geklappt. Allerdings muss ich sagen, ich bin nicht ganz sicher, ob es tatsächlich Brian war. Ich sah ihn nur im Dunkeln, und Miss Taylor sah ihn überhaupt nicht.«
    »Sie brauchen ihn nicht zu sehen«, meinte Rex Bunter herablassend. »Er war es. Er ist verrückt, darum ist er auch ausgebrochen: Er ist verrückt vor Eifersucht.«
    »Es könnte noch einen anderen Grund geben, warum Hank Brian ausbrach. Ein Grund, der nicht Eve Taylor heißt.«
    »Und der wäre?«
    »Brillanten im Wert von achtzigtausend Dollar«, sagte ich. »Ein‘guter, überzeugender Grund. Ein besseres Motiv kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Da kann ich Ihnen nicht folgen, Cotton«, sagte er nicht überzeugt.
    Ich erklärte es ihm näher und erzählte, was ich für erforderlich hielt.
    »Selbst, wenn diese Story stimmen würde, dann spielt Eve Taylor immer noch eine Rolle bei Brians Ausbruch. Die Brillanten und Eve. Er stahl die Steine ihretwegen, das werden Sie zugeben.«
    »Mag sein«, räumte ich ein.
    »Und dann sind wir wieder am selben Punkt wie vorher, Cotton. Und deswegen muss Hank Brian geschnappt werden. Und er muss bald geschnappt werden!«
    »Ich tue mein Bestes, Bunter, aber die Fährten sind kalt.«
    »Wärmen Sie sie auf«, sagte er hart. »Ich verlange, dass Sie Hank Brian schnell finden, verstanden?«
    Ich maß den Gangster mit einem amüsierten Blick. Er sah mich irritiert an.
    »Sie müssen ihn sofort fassen. Das ist ein Befehl!«, schnarrte Rex Bunter.
    »Wir sollten etwas klarstellen, Bunter: Ich suche Brian, weil.es eine Angelegenheit des FBI ist, ihn zu finden. Und Sie haben mir geholfen, auf seine Spur zu kommen. Weiter habe ich mit Ihnen nichts zu tun. Ich bin G-man, Bunter! Nicht einer Ihrer Leute.«
    Er hatte plötzlich eine kleine Pistole in seiner Hand liegen. Sie sah aus wie ein Museums-Modell.
    Er lächelte dünn und schwenkte die Waffe dann herum und drückte auf den Abzug. Es gab keine Explosion, nur einen kleinen, metallischen Laut. Ich sah zur Tür. Ein kleines Federbüschel steckte in dem Holz.
    »Das ist besser als Kugeln«, sagte Bunter grinsend. »Kleine Pfeile mit Curare getränkt. Sie haben sicher davon gehört? Es bleibt eine Wunde, nicht größer als ein Nadelstich.«
    Rückwärts ging er bis zur Tür, nahm dann vorsichtig den kleinen Pfeil aus dem Holz, indem er ihn sorgfältig zwischen Zeigefinger und Daumen hielt, und tat ihn in ein kleines Silberkästchen.
    »Ich weiß, dass Sie jetzt wütend sind, Cotton. Ich weiß auch, dass Sie eine Kanone in der rechten Tasche haben. Sie möchten mich jetzt am liebsten verhaften, aber das wird Ihnen schwerfallen. Sie werden dem Richter keinen Grund sagen können, warum Sie mich festnehmen.«
    »Ich habe wirklich keine Lust, Sie jetzt schon festzunehmen, Bunter. Später, wenn es dem Richter leichter fällt, den

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