Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

Titel: 0408 - Sie lockten mich mit Evelyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Haftbefehl auszuschreiben. So lange habe ich Zeit. Inzwischen können Sie ja weiter versuchen, mich mit Ihren Mätzchen zu beeindrucken.«
    »Ich wollte Ihnen nur zeigen, was mit Ihnen passiert-, wenn Sie Hänk Brian nicht finden. Ich gebe Ihnen vierundzwanzig Stunden Zeit, Cotton. Genau vierundzwanzig Stunden. Dann müssen Sie Hank Brian gefasst haben!«
    Bevor ich ein Wort sagen konnte, war Rex Bunter an der Tür und öffnete sie. In der rechten Hand lag noch immer die altmodische Waffe mit den tödlichen Geschossen. Der Lauf war genau auf mich gerichtet.
    An der Tür blieb der Gangsterboss noch einmal stehen.
    »Machen Sie sich übrigens nicht die Mühe, mich zu verfolgen, Cotton. Zu meinem Versteck fahre ich jetzt doch nicht. Und denken Sie daran: Sie haben vierundzwanzig Stunden Zeit!«
    Rex Bunter knallte die Tür ins Schloss. Auf einmal schien es eiskalt in meiner Wohnung zu sein.
    Da wurde die Stille von dem Schrillen des Telefons zerrissen.
    »Hier ist Rodman, Bill Rodman« kam eine heisere Stimme aus der Muschel. »Ich muss Sie sehen, Cotton! Ich habe Ihnen etwas Dringendes zu sagen.«
    »Schießen Sie los«, forderte ich ihn auf.
    »Am Telefon kann ich nicht darüber reden. Kommen Sie in die Mott Street. An der Ecke Bayara Street ist eine kleine Kneipe. Kommen Sie dorthin. Ich werde in einer halben Stunde dort sein.«
    Bevor ich etwas sagen konnte, legte Bill Rodman auf. Mir gefiel die Geschichte nicht, aber mir blieb nichts anderes übrig, als zur Bowery zu fahren.
    Die Kneipe, die Rodman mir genannt hatte, war ein kleiner Schuppen, der nicht gerade vertrauenerweckend aussah. Ich ging hinein, schob mich auf einen Hocker und bestellte ein Bier. Seit dem Telefonanruf waren 30 Minuten vergangen. Ich hatte noch etwas Zeit und versuchte, den Barkeeper auszuhorchen. Eher hätte ich einen Fisch zum Sprechen bringen können, als den blatternarbigen Burschen mit dem fleckigen Dinner-Jackett hinter der Theke.
    Ich stand auf und angelte mir eine Zeitung aus dem Ständer neben der Tür. Hank Brian schien die Zeitungsleute nicht mehr zu interessieren. Von der Titelseite war der Fall verschwunden, und ich fand nur auf der vierten Seite eine kleine Meldung, dass Hank Brian noch immer auf freiem Fuß war.
    Als ich die Zeitung überflogen hatte, war Bill Rodman noch immer nicht gekommen. Ich bestellte noch ein Glas Bier und schaute auf die Uhr. Bill Rodman nahm sich viel Zeit. Ärgerlich drückte ich die Zigarette in dem Aschenbecher aus, bezahlte und ging hinaus.
    Als ich aus der Tür trat, sah ich den Lastwagen. Es war ein Wagen der Inter-City Trucking. Die Tür der Fahrerkabine schwang auf, und Stan Grabowsky sprang auf den Bürgersteig. Er war knapp fünf Schritte von mir entfernt.
    »Hallo, Cotton.«
    »Was machen Sie hier, Grabowsky?«
    »Bill Rodman sagte mir, dass Sie hier wären«, sagte er leise. »Er bat mich, Sie zu treffen.«
    »Warum?«, fragte ich erstaunt.
    »Er konnte nicht selbst kommen«, erklärte Grabowsky. »Er rechnete sich aus, dass er vielleicht nicht wieder aus der Kneipe rauskäme. Sicher nicht als freier Mann.«
    »Wo ist er?«
    »Er hat ein Plätzchen, wo er so schnell nicht gefunden wird. Kommen Sie, ich bringe Sie hin.«
    »Fahren Sie vor, ich folge Ihnen mit meinem Wagen.«
    »Ich nehme Sie lieber mit«, sagte Stan Grabowsky mit Nachdruck. »Es ist sicherer.«
    »No«, sagte ich und wollte mich umdrehen. Da hörte ich Stans Stimme in meinem Rücken: »Machen Sie keine falsche Bewegung! Wenn Sie nicht in den Wagen einsteigen, kriegen Sie eine Kugel in den Schädel. Der Lauf ist genau auf Sie gerichtet. Es ist eine Tommy Gun. Die Mündung kommt aus der Lüftungsklappe.«
    Ich drehte langsam meinen Kopf. Ich sah ein paar Inches des metallen glänzenden Laufs. Langsam ging ich zu dem Lastwagen. Das kleine Stück des Laufs folgte mir, hielt mich die ganze Zeit in Schach. Ich kletterte in das Fahrzeug, rutschte auf den Beifahrersitz, damit Stan Grabowsky sich hinter das Steuer klemmen konnte.
    Er stieg ebenfalls ein und knallte die Tür hinter sich ins Schloss. Wortlos startete er den Motor. Ich drehte mich um. Durch das glaslose Rückfenster, das die Fahrerkabine von dem Laderaum trennte, war der Lauf wieder auf mich gerichtet. Stan Grabowsky schlängelte sich mit dem schweren Lastwagen geschickt in den Verkehr von Manhattan.
    Plötzlich spürte ich einen nicht zu verwechselnden Druck zwischen meinen Schulterblättern.
    »Mach keine Dummheiten!«, hörte ich hinter mir eine mufflige Stimme, die

Weitere Kostenlose Bücher