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0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

Titel: 0408 - Sie lockten mich mit Evelyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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begangen habe.«
    »Ich habe mir die Unterlagen über Ihren Fall genau angesehen, Brian. Ich kann jede Einzelheit beschreiben, als wäre ich dabei gewesen.«
    »Ich habe es nicht getan.« Hank Brian schrie es fast.
    »Nicht?«, fragte ich gedehnt.
    »Nein. Welche Indizien hatten Sie depn? Ein kranker Mann, ein Mann, der in einem Krankenhausbett lag, in einem halb verdunkelten Raum. Ein Bursche, der vollkommen unter Morphium stand, mir einen halben Blick zuwarf und dann sagte: .Sicher, das ist er’. Und ein paar Stunden später war er tot.«
    »Da ist noch der Mantel«, wandte ich ein.
    Hank Brian trat dicht neben mich, beugte sich zu mir herunter und starrte mich mit schwarzen, durchdringenden Augen an.
    »Ich will Ihnen sagen, was mit dem Mantel war, Cotton. Ich will Ihnen die ganze Story erzählen. Als ich verurteilt wurde, da war Jack Spring fein raus. Er änderte seine Adresse und hatte Brillanten im Wert von achtzigtausend bei sich. Er verübte den Raub, Cotton! Er!«
    »Was ist mit dem Mantel?«, unterbrach ich Hank Brian.
    »Jack Spring nahm den Mantel mit. Und hat ihn in dem Restaurant hängen lassen. Mich hat er reingelegt. Er hat mich gebeten, den Mantel für ihn abzuholen. Er wusste außerdem, dass ich einen ähnlichen Mantel hatte, wie den, den er aus dem Leihhaus mitgenommen hatte.«
    Ich habe ein gutes Gedächtnis, besonders für Dinge, die ich so eingehend untersucht hatte, wie die Unterlagen von Hank Brian. Und mir fiel eine kleine Sache ein. Und diese Kleinigkeit brachte in diesem Fall die Wahrheit ans Licht. Nun war mir alles ziemlich klar.
    »Okay, Brian«, sagte ich. »Vorausgesetzt, Ihre Geschichte stimmt. Vorausgesetzt, Jack Spring hat den Raub begangen, vorausgesetzt, er hat den alten Verleiher getötet. Was dann?«
    Hank Brian richtete sich kerzengerade auf und starrte auf einen Punkt, der irgendwo in der Ferne lag.
    »Ich bin aus Sing-Sing raus, Cotton. Ich werde Jack Spring kriegen. Und ich werde die Brillanten kriegen. Und Sie und Rex Bunter und niemand auf der Welt kann mich hindern, das zu tun. Für Sie ist das übrigens Pech, Cotton. Ein verdammtes Pech.«
    Ich hatte auf einmal einen trockenen Geschmack im Mund. »Wieso? Was ist Pech für mich?«
    »Sie haben mit Bill Rodman gesprochen, mit Stan Grabowsky. Sie waren bei dem Schuster, wo Jack Spring früher gelebt hat. Sie haben im Hafen nach Bernie Miller gesucht und vor allen Dingen: Sie haben nach mir gefahndet.«
    »Das FBI lässt keine Verbrecher frei herumlaufen«, sagte ich.
    »Bevor ich nach Sing-Sing kam, habe ich niemals einen Menschen getötet«, sagte Hank Brian ernst und nahm eine Luger aus der Tasche. »Trotzdem haben Sie mich einen Mörder genannt. Sie haben mich eingelocht. Sie haben mich eingelocht für einen Mord, den ich nicht begangen habe, und den werde ich jetzt nachholen.«
    »Haben Sie den alten Andy Flash, den Schuster in der Huxley Street, ermordet?«, wollte ich wissen.
    »Sie sind auf dem Holzweg, Cotton. Spring tötete Flash. Spring tötete ihn, weil ich ausgebrochen war. Weil Flash ihn vielleicht verraten hätte. Der alte Schuster wusste genug über den Fall, dass er sich ausrechnen konnte, dass Jack Spring die Tat begangen hatte, nicht ich. Deswegen hat Spring ihn beseitigt.«
    Der dunkle Lauf der Luger richtete sich auf mich. Langsam kam die Mündung immer höher, bis sie genau auf meinen Kopf zeigte. Der trockene Geschmack in meinem Mund wurde noch stärker, und ich musste mich anstrengen, um überhaupt ein Wort über meine Lippen zu bekommen.
    »Vielleicht kann ich Ihnen helfen, Jack Spring zu finden«, schlug ich vor. »Vielleicht kann ich Ihnen helfen, Sie von dem Verdacht zu befreien. Was nutzt Ihnen der Mord, Brian? Das FBI hat andere Möglichkeiten als Sie. Und wenn Sie mich erschießen, sucht ein anderer G-man nach Hank Brian. Dann geht’s erst richtig rund, Brian. Dann wird Ihnen der größte Palast zu eng.«
    Bill Rodman mischte sich ein: »Vielleicht hat er recht, Hank. Ein Mord…«
    Hank Brian entsicherte die Pistole.
    Ich starrte auf den Mann, der mich töten wollte. Er war kein berufsmäßiger Mörder. Seine Gedankenwelt hatte sich verschoben. Er hatte sich eingeredet, dass der Mord an mir ihn sichern würde.
    Ich sah, wie auch Hank Brian mich anstarrte, wie er versuchte, die Wut in seinem Innern zu steigern, dass sie groß genug würde, um das zu tun, was er vorhatte.
    Plötzlich fuhr Hank Brian herum und funkelte Bill Rodman und Stan Grabowsky wütend an.
    »Verflucht! Warum steht ihr

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