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0409 - Der Mann, der doppelt starb

Titel: 0409 - Der Mann, der doppelt starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drückte, bis er sich im letzten Moment mit Mühe abfangen und den Aufprall verhindern konnte.
    Er landete in einer Mulde zwischen steilen Felsen und schroffen Graten. Hinter ihm flammten noch immer die geräuschlosen Explosionen auf.
    Er begriff nicht, was geschehen war, aber er sah den Gleiter über der Unglücksstelle kreisen. Dann allerdings verlor er ihn aus dem Gesichtsfeld, als er zur Landung ansetzte und verschwand.
    Sacon Hashey blieb ganz ruhig liegen.
    Er mußte sich erholen.
    Deighton beugte sich vor, um besser sehen zu können. „Da vorn!" rief er, geblendet und mit geschlossenen Augen. „Er hat schon mit der Arbeit begonnen. Den Temporal-Variator hat er erwischt."
    Der Temporal-Variator war die Grundlage der Temporalschleuse, durch die eine Rückkehr in die reale Gegenwart möglich wurde. Ihr Ausfall unterbrach die Para-Verbundleitung zur Zeitschleuse und brachte so das Gefüge der variablen Zeitebene innerhalb der Temporalschleuse zum Erlöschen.
    Vom Gleiter aus erkannte Deighton mit einem Blick, was geschehen war und geschehen würde. „Sofort landen!" schrie er dem Piloten des Gleiters zu. „Dort zwischen den Bergen. Nicht zu nahe an den Felsen. Wir müssen die energetische Schockwelle abwarten. Vielleicht haben wir Glück. An der Anlage ist nichts zu retten. Zum Glück haben wir eine zweite Anlage einsatzbereit."
    Der Pilot befolgte unverzüglich den Befehl und landete in einem riesigen, flachen Talkessel.
    Erst jetzt kamen Chesterham, Skopins und Gucky dazu, sich von ihrem Schreck zu erholen. „Was geschieht nun?" fragte Chesterham atemlos. „Die Schleuse..."
    „Wir sind abgeschnitten - wenn nicht mehr passiert", klärte Deighton ihn auf. „Das Zeitfeld selbst bleibt konstant, aber das ist auch alles. Keiner kann zu uns in die Zukunft, und wir können nicht zurück in die Gegenwart. Ich fürchte, wir können von hier aus nicht richtig beurteilen, welche Auswirkungen das Ausfallen der Schleuse hat."
    „Warum verfolgen wir den Agenten nicht?" fragte Gucky ungeduldig. „Er kann noch nicht weit gekommen sein. Seine Gedankenmuster kommen von Norden, sind aber sehr intensiv. Vielleicht ist er ganz in der Nähe."
    Skopins sah unwillkürlich hinaus in die felsige Landschaft.
    Er entdeckte nichts.
    Wenige Sekunden später spannte sich ein matt schimmernder Bogen von Horizont zu Horizont, eine Energieglocke von Pol zu Pol. Von diesem Augenblick an konnte niemand mehr Merkur verlassen und auf ihm vom Raum aus landen.
    Der Agent saß endgültig in der Falle.
    Als die Temporalschleuse zusammenbrach, bewirkten die hyperenergetischen Entladungen ein teilweises Aufreißen des vierdimensionalen Universums. Flammende Energiefinger stießen überlichtschnell in den Raum vor, überall wurde das rote Glühen des Hyperraumes sichtbar.
    Im Sonnensystem selbst brach eine Panik aus, die nur mit Hilfe aller Nachrichtenmittel in Grenzen gehalten werden konnte. Wenn wenigstens Rhodan dagewesen wäre. Aber dessen letzte Positionsmeldung stammte von einem Punkt, der mehr als zweitausend Lichtjahre von der Erde entfernt war.
    Aber auch dann, wenn er jetzt eintraf, änderte das kaum etwas. Ohne die Temporalschleuse war er vom Sonnensystem abgeschnitten.
    Schlimmer als den Terranern im Sonnensystem erging es den zum Glück unbemannten Fracht-Containern, die sich zu diesem Zeitpunkt gerade auf dem Durchflug in der Temporalschleuse befanden. Die freiwerdenden Hyperenergien rissen sie in den Pararaum, wo sie sich sofort auflösten und für alle Zeiten verschwanden.
    Ein wenig mehr Glück hatten Container und Güter am Ende der Schleuse, in der Gegenwart. Sie wurden von der Katastrophe nicht so sehr betroffen. Zwar verließen sie noch den Transmitter, blieben aber dann bewegungslos im Normalraum stehen, wo sie von jedem geortet werden konnten.
    Und genau das geschah dann auch.
    Die INTERSOLAR, Rhodans Flaggschiff, kam gerade aus dem Linearraum in das Einstein-Universum zurück, als das Unglück geschah. Wo sonst nichts zu sehen war, stand plötzlich der Zentraltransmitter am Ausgang der Zeitschleuse frei und sichtbar im Raum. Seine riesigen EnergieTorbögen flammten und loderten ins Nichts hinaus. Man würde ihn auf viele Lichtjahre hinweg orten können.
    Rhodan begriff sofort, was geschehen war, wenn er auch die eigentliche Ursache nicht kannte. Es gab keine Verbindung zum Sonnensystem mehr. Es gab sie erst dann wieder, wenn die Notaggregate und damit der ErsatzTemporalvariator eingeschaltet wurden. Rhodan war überzeugt,

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