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041 - Der Satanskult

041 - Der Satanskult

Titel: 041 - Der Satanskult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Er blieb nach wie vor starr stehen, schien wie versteinert zu sein.
    Und dann gellte ein Schrei durch die Kirche, ein Schrei, der zu einem tierischen Geheul wurde. Bevor die Teufelsfratze der Puppe restlos verglühte, bäumte sie sich noch einmal verzweifelt auf. Sie fiel aus der Hand des Bauchredners und landete auf dem Steinboden.
    Das langgezogene Geheul konnte aus keiner menschlichen Kehle stammen. Ein Dämon schien aus der Puppe gefahren zu sein. Das Heulen zog eine Art akustischer Spur durch die Kirche, bewegte sich hinauf zur Empore, auf der die Orgel stand und zertrümmerte ein Fenster. Glas splitterte, Scherben regneten auf die Betbänke herunter. Das Geheul verhallte.
    Die Satansanhänger wandten sich zur Flucht. Panisch drängten sie sich durch die Tür. Auch der Bauchredner rannte los, doch er hatte nicht mit Sullivan gerechnet. Dieser schnitt ihm den Weg ab und hielt ihm das geweihte Kreuz entgegen. Der Mann stöhnte auf, fasste nach seinem Kopf, fiel auf die Knie und rollte dann ohnmächtig auf die Seite.
    Sullivan schleifte den Bauchredner keuchend zurück zum Altar und beobachtete die Vermummten, die weiterhin hinaus ins Freie drängten. Er war mit seinem Fang zufrieden und sah hinüber zu der am Boden liegenden Puppe, deren Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verkohlt war. Sullivan wurde den Eindruck nicht los, dass die verbrannte Fratze ihn selbst jetzt noch höhnisch anstarrte.

    Marvin Cohen hatte seinen Bericht beendet und zündete sich jetzt zufrieden eine Zigarette an. Es schmeichelte ihm, wie sehr Sullivan und Chapman beeindruckt waren.
    »Sie hatten also Recht, Donald«, sagte Sullivan, sich an den Puppenmann wendend.
    »Was soll das heißen?«, schaltete Cohen sich misstrauisch ein. Er fürchtete, seine Gesprächspartner doch nicht hinreichend genug überrascht zu haben.
    »Chapman hatte die Möglichkeit aufgeworfen, dass zwischen Coco und dem Satanskult eine Verbindung besteht. Vielleicht hatte sie sogar die Absicht, Lilian zu schaden.«
    »Und ob sie diese Absicht hat!«, versicherte Cohen noch einmal nachdrücklich. »Sie selbst hat es mir ja gesagt.«
    »Sie haben erstklassige Arbeit geliefert, Cohen«, lobte Sullivan den grobschlächtigen Mann. »Die Satanswelle dürfte damit für immer verstummt sein.«
    »Was nicht viel zu besagen hat«, warf der Puppenmann nachdenklich ein.
    »Der Sender ist hin«, versicherte Cohen gereizt.
    »Daran zweifelt doch keiner«, versicherte Chapman geduldig. »Aber mit der Vernichtung dieses Teufelssenders ist der Satanskult nicht erloschen.«
    »Was wollen die Verrückten denn ohne Sender anfangen?«
    »Sie wissen inzwischen, wie sie sich zu verhalten haben. Der Beweis dafür sind die Vorgänge in der Dorfkirche, die Sullivan miterlebt hat.«
    »Stimmt«, pflichtete Sullivan bei. »Der Sender existierte schon nicht mehr, als die Satansanbeter in der Kirche erschienen.«
    »Dieser Kult ist wie ein Flächenbrand«, meinte Donald Chapman. »So etwas ist nur sehr schwer einzudämmen.«
    »Und wie löschen wir diesen Brand?« Cohen hatte sich wieder beruhigt.
    »Ich weiß es noch nicht«, sagte Sullivan. »Bleiben wir vorerst bei Lilian. Wir wissen von Ihnen, Cohen, dass Coco sie vernichten will.«
    »Darauf können Sie sich verlassen. Deutlicher hätte Coco sich überhaupt nicht ausdrücken können.«
    »Dann müssen wir sie noch im Laufe dieses Tages aus der Stiftung schaffen. Sie liegt zu nahe an der bewussten Dorfkirche. Dort scheint für mich der Dreh- und Angelpunkt dieser höllischen Inszenierungen zu liegen.«
    »Und wohin sollen wir sie bringen?«
    »Vielleicht hierher in die Villa«, schlug Chapman vor.
    »Gute Idee«, pflichtete Cohen dem Puppenmann bei. Seine Zustimmung kam eine Spur zu schnell.
    »Wir sind keine Ärzte«, widersprach Sullivan. »Und ärztliche Betreuung braucht Lilian nun mal. Machen wir uns darüber später Gedanken.«
    »Sie muss raus aus der Stiftung«, wiederholte Cohen nachdrücklich. »Ich habe Coco gesehen und gehört. Ich kenne den Hass, den sie auf Lilian hat.«
    »Sicherer wäre es natürlich für Lilian, Coco zu neutralisieren«, warf der Puppenmann besonnen ein.
    »Sie umbringen?« Cohen befreundete sich sofort mit diesem Gedanken.
    »Neutralisieren«, wiederholte Chapman, »nicht töten. Was später mit ihr geschehen soll, liegt einzig und allein bei Dorian.«
    »Aber wie wollen Sie an Coco herankommen?«, wollte Sullivan wissen. »Sie wird sich leicht vorstellen können, woran wir denken, und wird sich hüten, unseren

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