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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war, habe ich einfach schneller reagiert, als ich denken konnte. Ich habe nur einen Schatten gesehen. Aber draußen unter dem Fenster habe ich ihn dann nicht mehr entdecken können. Er muß sich aus dem Staub gemacht haben.«
    »Hast du wenigstens Körperformen wahrnehmen können?«
    Der Druide zuckte mit den Schultern. »Vielleicht war das Ding annähernd menschlich im äußeren Aussehen. Ich weiß es nicht. Ich habe nur etwas Schwarzes gesehen. Das war alles.«
    »Dämonische Ausstrahlung? Vielleicht können wir nachträglich herausfinden, was das für eine Kreatur war?«
    »Da habe ich nicht mal drauf achten können, so schnell ging es.« Gryf lachte leise. Er erhob sich und trat an das Bett.
    »Er sieht so friedlich aus, als könnte er kein Wässerchen trüben«, sagte er. »Wenn die Dämonen ihn jetzt so sehen könnten, würden sie wohl kaum glauben, daß er einer ihrer größten Gegner ist. Bist du sicher, Nicole, daß er sich nicht nur schlafend stellt, um dich ein bißchen zu ärgern?«
    »Gryf!« fauchte Nicole ihn böse an. »Deine dummen Witze sind überflüssig.«
    »Okay«, sagte Gryf. »Dann mal im Klartext. Was können wir tun? Was sollen wir tun? Worin soll unsere Hilfe bestehen?«
    Er wollte sich gerade von Zamorra abwenden, als er in der Bewegung erstarrte. Seine Augen weiteten sich.
    Nicole stieß einen überraschten Schrei aus.
    An Zamorras Brust und Oberarmen entstanden jäh Schnitt- oder Kratzwunden, aus denen Blut sickerte…
    ***
    Der Dämon Huraxoon wußte, was er zu tun hatte. Der Ewige Alpha, der als Zauberer getarnt, ihn überlistet und gefangengenommen hatte wie einen lausigen, stinkenden und dummen Ghoul, hatte es ihm und den anderen klar und deutlich nahegelegt, was auf sie wartete.
    Sie hatten sich im Labyrinth aufzuhalten. Sie blieben in ihren blauen Netzen gefangen. Erst die Annäherung Zamorras würde die Netze auflösen.
    Aber es gab nur eine einzige Möglichkeit freizukommen – Zamorra mußte besiegt werden. Er mußte tot oder sterbend vor dem Dämon liegen. Nur dann würden die Ewigen ihn wieder frei lassen.
    Nur einer von ihnen konnte die Freiheit zurückerlangen.
    Die anderen würden hier sterben – ob sie gegen Zamorra kämpften oder nicht. Nur der Sieg im Kampf bedeutete Überleben. Wenn einer von ihnen es schaffte, den gefährlichen Dämonenjäger zur Strecke zu bringen, würden die anderen vier hingerichtet werden. So kam es, daß sie sich alle fünf danach drängten, als erste gegen den Meister des Übersinnlichen anzutreten.
    Huraxoon wußte, daß es ein Risiko war, gegen Zamorra zu kämpfen. Es hatte sich längst in den Schwefelklüften herumgesprochen, wie gefährlich dieser Mann war, der schon Dutzende von Dämonen vernichtet hatte, die um ein Vielfaches mächtiger und stärker gewesen waren als Huraxoon. Aber wenn er nicht kämpfen konnte, würde er auf jeden Fall getötet werden. Nur in der Auseinandersetzung mit Zamorra hatte er wenigstens den Hauch einer Chance. Die Situation war vergleichbar mit der eines Gladiators im antiken Rom…
    Huraxoon hoffte, daß er der erste war, der auf Zamorra stieß. Niemand konnte sagen, durch welchen Eingang er das Labyrinth betrat, und die fünf Dämonen waren recht willkürlich verteilt worden. Es war nicht auszudenken, wenn vielleicht Ataxar oder einer der anderen zuerst mit Zamorra zusammenstieß – und ihn besiegte! Das bedeutete den Tod für Huraxoon!
    Aber wenn er unterlag, hatte er wenigstens das nervenzermürbende Warten hinter sich…
    So lauerte er, nicht wissend, an welcher Stelle des Irrgartens er sich befand.
    Und dann – verschwand von einem Moment zum anderen das blau funkelnde Netz! Das hieß, daß Zamorra sich in unmittelbarer Nähe befinden mußte!
    Huraxoon fieberte dem Kampf entgegen. Er hörte schon die Schritte – und dann stürmte Zamorra ihm förmlich in die Pranken.
    Ein wehrloser Gegner. Ein leichtes, ihn zu zerfetzen und damit die Freiheit und das Leben zu gewinnen…
    Brüllend stürzte Huraxoon sich auf den Feind.
    ***
    »Was zum Teufel…«, stieß Gryf hervor. Fassungslos starrte er auf den Körper des Parapsychologen und die Wunden, die dort entstanden waren.
    »Tut etwas!« schrie Nicole. Sie versetzte Gryf einen Stoß, daß er fast auf das Bett stürzte, und riß die kleine Erste-Hilfe-Tasche aus dem Reisekoffer. Sie fetzte den Reißverschluß förmlich auf und suchte nach blutstillenden Mitteln. »Schnell, verdammt! Versuch doch…«
    Gryf winkte ab. »Schmeiß mal Zamorras

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