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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiter. Aber da seine Kontaktperson in Etage drei nicht mehr existierte, entging ihm eine Menge.
    ***
    Nicole erkannte Teri Rheken, die mitten im Zimmer erschienen war. Die Druidin wirbelte einmal um ihre eigene Achse. Sie sicherte nach allen Seiten und erkannte, daß ihr keine unmittelbare Gefahr drohte.
    Aber draußen gab es Lärm.
    Etwas krachte. Dann splitterte Glas.
    Nicole sprang auf. »Gryf…?«
    Teri verschwand bereits wieder. Nur ein leises Geräusch wie von einem Sektkorken entstand, als die Luft dort zusammenschlug, wo die Druidin gerade noch gewesen war.
    Nicole stürmte zur Tür, schloß sie auf und wirbelte in den Korridor hinaus. Sie sah in beide Richtungen und erkannte am entfernteren Ende Gryf, der gerade am zerborstenen Fenster anlangte. Teri war knapp hinter ihm. Per zeitlosem Sprung hatte sie es natürlich einfach gehabt, ihn zu erreichen.
    Nicole rannte zu den beiden.
    Gryf beugte sich gerade aus dem zerstörten Fenster.
    »Nichts«, sagte er. »Ich glaubte gerade, noch eine Art Lichtschimmer gesehen zu haben, aber… da ist nichts mehr. Er oder es ist weg.« Er wandte sich um. »Hallo, Nicole.«
    »Was ist passiert?« wollte die Französin wissen.
    »Das besprechen wir lieber im Zimmer«, schlug Teri vor. Sie faßte nach Nicoles und Gryfs Hand und löste einen kurzen zeitlosen Sprung aus, der sie alle drei in Zimmer 321 brachte. Gryf machte eine Handbewegung. Die Zimmertür schloß sich, der Schlüssel rotierte im Schloß. Draußen auf dem Gang wurden Stimmen laut. Der Lärm zu sündhaft früher Morgenstunde war von anderen Hotelgästen nicht unbemerkt geblieben. Man kam, um nachzuschauen, was passiert war, und allmählich entstand eine nicht gerade leise Diskussion darüber, wer oder was die Fensterscheibe zerstört haben könnte.
    Gryf ließ sich unaufgefordert in den Sessel fallen, den Nicole vorher benutzt hatte. Er schüttelte den Kopf. »Hier ist ja ganz schön was los«, sagte er. »Du hast mich fast böse hereingelegt mit deiner Warnung, wir sollten nicht direkt ins Zimmer springen, Nicole. Die wirkliche Gefahr war draußen auf dem Gang. Sag bloß, daß du nichts davon gewußt hast?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wo kommt ihr so schnell her?« fragte sie. »Ich dachte, Teri müßte dich erst suchen…«
    »Oh, wir können ja wieder gehen«, erwiderte der Druide. »Was ist nun mit deinem Herrn und Meister los? Hat er beschlossen, den Rest seines Lebens im Tiefschlaf zuzubringen?«
    »Es muß eine magische Falle gewesen sein«, sagte Nicole. »Er wacht nicht mehr auf.« Hastig berichtete sie von ihren Versuchen mit dem Amulett.
    »Wahrhaftig«, sagte Gryf. »Der Leichtsinn ist schon sträflich. Erst vergeßt ihr, das Zimmer abzuschirmen, dann gibst du Teri den Tip, draußen vor dem Zimmer anzukommen, ohne dich zu vergewissern, daß das gefahrlos möglich ist, und dann läufst du noch splitternackt über den Hotelkorridor… Mädchen, du bist hier nicht im Château Montagne oder meinem Prachtpalast auf Mona, sondern im prüden Amerika, wo du für so was wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses eingesperrt wirst.«
    Nicole sah an sich herunter. »Verflixt… ich bin’s einfach schon zu gewöhnt. Die freizügigen Silbermond-Sitten färben immer noch kräftig ab.«
    Sie begann sich anzukleiden.
    »Ach, wegen uns ist das nicht nötig«, winkte Gryf ab. »Wir wissen ja, wie du textilfrei aussiehst… fast wäre ich auch so aufgetaucht. Teri hat mir dermaßen Dampf unter den Hintern gemacht, daß ich fast Schwierigkeiten bekommen hätte. War es wirklich so brandeilig? Dein geliebter Chef liegt so brav da auf dem Bett herum, daß ich mir kaum vorstellen kann, er wäre in Gefahr.«
    »Täusch dich da nicht«, sagte Nicole. »Was war überhaupt auf dem Korridor los? Du bist angegriffen worden, nehme ich an?«
    Gryf nickte.
    »Wir hatten uns vorsichtshalber abgesprochen, daß wir uns aufteilen«, sagte er. »Falls dann einer von uns in eine Falle getappt wäre, hätte der andere helfen können. War wohl recht nützlich. Ich kam vor der Zimmertür an, und da zischte schon ein Blitz an mir vorbei. Ich habe blindlings zurückgeschlagen und den Angreifer telekinetisch aus dem Fenster geschleudert, bevor ich überhaupt merkte, wer das war. War so ein übersteigerter Reflex.«
    »Du hast ihn nicht erkannt?«
    »Wer Blitze schleudert, ist kein normaler Mensch«, sagte Gryf trocken. »Das ist ein recht passabler Zauberer oder ein Dämon. Und da ich ohnehin aufgrund der vagen Andeutungen recht angespannt

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