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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

Titel: 0410 - Blonder Köder für den G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte, machte ich Licht. Ich schob den Kopf am Türrahmen vorbei und sah, dass der Kellerzugang nach etwa drei Schritten einen scharfen Rechtsknick machte.
    Ich betrat den Keller. Als ich den Knick erreicht hatte, ging das Licht aus.
    Irgendjemand musste in diesem Moment die Hauptsicherung herausgedreht haben, denn auch in der Kegelbahn brannte kein Licht mehr. Um mich herum war es stockdunkel.
    ***
    Ich überlegte, ob es ratsam war, zurückzugehen und Verstärkung zu holen, verwarf den Gedanken aber sofort. Der kleinste Zeitgewinn bedeutete für Gaillard die sichere Flucht. Ich ging weiter, sehr vorsichtig, langsam und leise, um mich nicht zu verraten. -Irgendwo vor mir, im Dunkel des Kellers, befand sich Gaillard. Vermutlich kannte er sich in den Räumen aus. Wenn er die Pistole dabei hatte, war ich ihm klar unterlegen.
    Ich hörte das Tropfen von Wasser und das Summen einer Heizung. Sonst war es still. Ich ging tief in die Knie und bewegte mich auf diese Weise geduckt vorwärts; es war ziemlich anstrengend, hatte aber den Vorteil, dass ich keine große Zielfläche bildete. Wenn Gaillard aufs Geratewohl schießen sollte, würde er die Höhe der Herzgegend wählen.
    Plötzlich stolperte ich über etwas -ich konnte nicht genau feststellen, was es war.
    Ich bemühte mich, sofort auf die Beine zu kommen, aber noch ehe ich das schaffte, traf mich ein harter Gegenstand mit voller Wucht am Kopf.
    Benommen sackte ich zusammen.
    Zwei kräftige Arme rissen mich hoch. Ich spürte, wie ein jäher Schmerz die Schulterwunde durchzuckte. Ich hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, es war auch nicht notwendig, dass ich mir deshalb Kopfschmerzen machte. Falls die kaum verheilte Wunde aufreißen sollte, würde der eng anliegende Verband die Blutung vermutlich rasch stillen.
    Eines war allerdings unmöglich: Ich konnte nicht stillhalten, um den Schmerz, abklingen zu lassen und mich gleichzeitig zu verteidigen. Ich kickte in die Gegend, wo ich den Gegner atmen hörte, und traf sein Bein. Er fluchte wütend, aber das brachte mich nicht weiter.
    Mein Gegner stieß mich vor sich herüber die Schwelle eines Raumes. Ich merkte es nur daran, dass ich plötzlich von einem neuen, anderen Geruch umfangen wurde und daran, dass eine Tür mit sattem Geräusch ins Schloss fiel.
    Ich streckte dann den Arm aus. Meine Finger berührten die glatte Fläche einer Tür. Sie tasteten weiter und glitten über den rauen Putz einer kühlen, etwas feuchten Kellerwand.
    Ich war gefangen.
    Dann hörte ich das Lachen. Es war das triumphierende Lachen des Siegers.
    Ich stutzte. Das Lachen war nahe und doch zur gleichen Zeit unendlich weit entfernt. Es schien, als sei ich plötzlich'durch eine meterdicke Wand von dem Mann getrennt. Ich hämmerte mit der Faust gegen die Tür und erkannte sehr rasch, woran das lag. Die Tür war mindestens dreißig Zentimeter dick. Es gab keinen Zweifel, dass es die Tür eines stillgelegten Kühlraums war.
    Ich tastete mich entlang der Wand und stellte fest, dass der Raum etwa sechs mal sechs Meter maß. Der Lichtschalter befand sich offenbar auf der Außenseite. Ich versuchte zu errechnen, wie lange der Sauerstoff Vorrat in dem wahrscheinlich luftdicht abgeschlossenen Raum für mich wohl reichen würde, gab es aber bald auf, darüber nachzudenken.
    Ich durchquerte den Raum jetzt in diagonaler Richtung und stieß dabei gegen einen alten, wackligen Stuhl. Immerhin konnte ich mich setzen. Verständlicherweise stand mein Sinn jedoch nicht nach Ruhe. Ich musste etwas tun, um möglichst rasch hier rauszukommen. Ich stellte mich auf den Stuhl und versuchte mit der Hand die Decke zu erreichen, schaffte es aber nicht.
    Ich sprang auf den Boden und ging zurück zur Tür.
    Sie war glatt und solide und schloss absolut fugendicht. Vermutlich wurde sie durch eine Hebelmechanik festgehalten. Da es kein Schloss konventioneller Art gab, sah ich mich der Möglichkeit beraubt, ein solches Schloss mit einigen gezielten Schüssen zu sprengen, denn meine Pistole hatte ich ja bei mir.-Also saß ich in der Falle.
    Ich wusste nicht, inwieweit Gaillards Einfluss groß genug war, um den Aufseher in dem Saal auf seine Seite zu ziehen. Dem Mann musste es auffallen, dass zwar Gaillard aus dem Keller zurückkehrte, dass ich aber nicht wieder auftauchte. Ohne Zweifel würde er daraus gewisse Schlüsse ziehen. Aber welche?
    Es war eine hübsche Denksportaufgabe, und nur die langsam verrinnende Zeit war in der Lage, mir die Antwort zu geben. Ich ging zu dem Stuhl

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